Wegekreuz an der Drei-Kronen-Linde wurde abgebaut
Zum Klettern nicht mehr geeignet

Ein Anfang ist gemacht: Björg Stohwasser (links) und Rainer Pape haben das oberste Stück des Kreuzes glücklich abmontieren können. | Foto: Gast
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  • Ein Anfang ist gemacht: Björg Stohwasser (links) und Rainer Pape haben das oberste Stück des Kreuzes glücklich abmontieren können.
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Straßen - „Das Denkmal befindet sich in einem stark renovierungsbedürftigen
Zustand und sollte dringend wieder instand gesetzt werden!“ schrieb
Dieter Siebert-Gasper 2014 in der vom Heimat- und Geschichtsverein
Neunkirchen-Seelscheid herausgegebenen Gemeindekarte „Bildstöcke
und Wegekreuze in der Gemeinde Neunkirchen-Seelscheid“ zu dem
Wegekreuz in Straßen.

Seit über 300 Jahren steht dort an der heutigen B 56 unter der
Drei-Kronen-Linde ein Steinkreuz mit den Wundmalen Christi und
Muschelnische. Ursprünglich wurde es von zwei Stelen mit Engelbüste
flankiert, die aber inzwischen entfernt wurden. Errichtet wurde dieses
Denkmal, das älteste noch erhaltene Wegekreuz der Gemeinde, 1710 von
dem Ehepaar Adolf Büscher und Adriana Rösrath.

1985 war es schon einmal restauriert worden. „Es ist nicht mehr
standsicher und hat sehr viel Feuchtigkeit aufgesaugt“, erklärt der
Vorsitzende des Heimat- und Geschichtevereins Neunkirchen-Seelscheid,
Hans-Jürgen Parpart. Aus diesem Grund hatte sich der Heimat- und
Geschichtsverein (HGV) mit dem Landschaftsverband Rheinland (LVR) in
Verbindung gesetzt, um das Denkmal erneut restaurieren zu lassen. Der
unterstützt das Vorhaben nun maßgeblich, finanziell und mit
fachlicher Beratung. Nun war es also soweit.

Restaurator Rainer Pape rückte mit einem kleinen Kranwagen und
Mitarbeiter Björg Stohwasser an, um das zu „gute Stück“
abzubauen und in die Werkstatt nach Nümbrecht zu bringen.
Hans-Jürgen Parpart, Elisabeth Pützstück und Gisela Arnold vom
Heimat- und Geschichtesverein, Maria Stommel, auf deren Grundstück
die Linde und das Kreuz stehen, und Bernhard Nüchel, der auch die
Anlage pflegt, beobachten im Regen die Prozedur mit Interesse.
„Früher stand das Kreuz dicht an der Linde; da bin ich als Junge
öfter am Kreuz hochgeklettert um auf den Baum zu kommen“, erzählt
Nüchel. „und jetzt… wackelt es.“

Bei der Instandsetzung 1985 wurde das Kreuz ein Stück versetzt. Der
Abbau gestaltet sich allerdings schwieriger als gedacht. Denn nach
einigen Versuchen stellen die Fachmänner fest, dass bei der letzten
Restaurierung die Einzelteile mit Edelstahldübeln und einem Kleber
verbunden wurden, auf den nun „kein Verlass mehr“ ist.

So werden mit äußerster Vorsicht zunächst das Kopfteil und dann der
Querbalken des Kreuzes abgebaut; als nächstes der untere Teil des
Kreuzes mit der Muschelschale, doch beim Verladen bricht der
Kreuzessockel plötzlich von der Muschelschale. Zum Glück entstanden
dabei keine weiteren Schäden. Der Abbau von Denkmalsockel und
Fundament gelingt ohne große Schwierigkeiten.

Nach anderthalb Stunden ist das Werk vollbracht und es geht nach
Nümbrecht, um in der Werkstatt die Einzelteile für die nächsten
Jahrhunderte wieder fit zu machen und das Puzzle passgenau
zusammenzusetzen. „Ein wunderschönes Kreuz, aufwändig
gearbeitet“, lobt Pape, „Es lohnt sich immer, so etwas zu
erhalten.“ 

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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