Neugestaltung des Emilienbrunnen-Umfeldes
Studentengruppe präsentiert Stegreifentwürfe

Die Ausarbeitung von Franziska Caspers für die Neugestaltung des Umfeldes des Emilienbrunnens überzeugte Prof. Michael Werling am meisten. | Foto: Stadt Bergisch Gladbach
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  • Die Ausarbeitung von Franziska Caspers für die Neugestaltung des Umfeldes des Emilienbrunnens überzeugte Prof. Michael Werling am meisten.
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Bürgerschaft beteiligt sich mit Unterschriften und
Abstimmungszettel

BENSBERG - Stegreifentwürfe, Unterschriften, Abstimmungszettel
– im Juni und Juli 2019 gibt es eine rege Beteiligung von
Bürgerschaft und Fachleuten zum Thema Emilienbrunnen in Bensberg. Der
Brunnen, der zu Ehren von Emilie Schmitz vom Verschönerungsverein in
Bensberg Ende des 19./Anfang des 20. Jahrhunderts gebaut worden ist,
steht an der Schloßstraße, direkt an der Auffahrt zum Schloss
Bensberg.

Im Rahmen des Integrierten Handlungskonzepts Bensberg (InHK) wird die
gesamte Schloßstraße von der Nikolaus-Kirche bis zu Straße Am
Stockbrunnen neugestaltet. Dazu gab es einen Wettbewerb, den das
Kölner Büro Club L94 gewonnen hat.

In dem Siegerentwurf ist eine Neugestaltung der Brunnen-Fläche
vorgesehen. Die Ecke an der Auffahrt zum Schloss wird zu einem Platz
mit Treppe aufgeweitet, um den Blick auf St. Nikolaus aus der
Schloßstraße heraus früher und prominenter zu eröffnen. Der
Brunnen sollte ursprünglich an anderer Stelle wiederaufgebaut werden.
„Interessanterweise war bei der vorangegangenen Bürgerbeteiligung
der unbedingte Verbleib des Emilienbrunnens nie ein Thema“,
berichtet Wolfgang Honecker als Leiter der zuständigen Stadtplanung
der Stadt Bergisch Gladbach.

Aber das hat sich gewandelt und seit ein paar Wochen wird intensiv
diskutiert.

Bis zum 1. Juli 2019 konnten die Bürgerinnen und Bürger Vorschläge
einreichen, was aus dem Brunnen, der 1983 saniert worden ist, werden
soll. Die ehemalige Bürgermeisterin Maria-Theresia Opladen sowie die
Bensbergerin Hildegard Linde überreichten am Freitag, den 5. Juli
2019, 1.354 Unterschriften an Bürgermeister Lutz Urbach.

Die Unterstützer setzen sich für den Erhalt des historischen
Brunnenbauwerks am jetzigen Standort ein und äußerten auch die
Befürchtung, dass für den Blick große Bäume auf einem Grundstück
an der Nikolausstraße gefällt werden müssten.

Bürgermeister Lutz Urbach hat diese Dokumentation an die Stadtplanung
weitergeleitet und konnte den Petentinnen eine Sorge nehmen: „Die
großen Kastanien stehen auf dem Kirchengrundstück und werden dort
auch so lange stehen bleiben können, wie es die Grundstückbesitzer
wünschen.“

Zu dem Bereich liegen auch Entwürfe der Architektur-Studentinnen und
-Studenten der Technischen Hochschule Köln vor. Denn Prof. Michael
Werling, Vorsitzender des Geschichtsvereins und bis vor kurzem
Professor am Institut für Baugeschichte und Denkmalpflege der
Technischen Hochschule Köln hatte im Mai 2019 die Aufgabe gestellt,
sogenannte Stegreif-Entwürfe für einen neu gestalteten
Emilienbrunnen zu entwerfen.

Die Ergebnisse präsentierten insgesamt 16 Nachwuchsarchitekten im
Juni zunächst den Fachleuten der Stadtverwaltung. Außerdem gab es
einen Pressetermin, bei dem die Ideen zur möglichen Umgestaltung des
Monuments vorgestellt und ausführlich von Prof. Michael Werling
erläutert wurden.

Im Rahmen dieses Pressegesprächs erläuterte Stadtplanungschef
Wolfgang Honecker die Ausgangslage: „Die Diskussion um den
Brunnen nehmen wir gemeinsam mit dem Planer an, er wird auch die
Stegreifentwürfe erhalten und sich dann zur Neugestaltung Gedanken
machen.“

Eine Entscheidung könnte im Spätsommer fallen, kündigte Wolfgang
Honecker an. Und zwar mit dem Ziel einer Würdigung der Namensgeberin
Emilie Schmitz in Harmonie mit der angestrebten Gestaltung der
gesamten Straße. Der Brunnen befindet sich an einer herausragenden
Stelle, zwischen Kölner Dom und Schloss Bensberg sowie zwischen
Nikolauskirche und Geschäftsstraße.

„Die Entwürfe selbst fallen sehr unterschiedlich aus“,
erläuterte Prof. Michael Werling. Nach der Aufgabenbeschreibung
waren auch die Ideen aus dem Wettbewerbsentwurf zu berücksichtigen,
also die Gestaltung eines Platzes sowie eine Treppenanlage. Der
Brunnen erhält unterschiedliche „Gesichter“ und Positionen, mal
nahe am Straßenrand oder auch deutlich zurückversetzt.

Prof. Michael Werling bewertete die Ausarbeitung von Franziska Casper
als am gelungensten, da die ursprüngliche Gestaltung erhalten und die
Einbindung in die städtebauliche Planung sich gut einfügt. „Der
Brunnen wird in einem Platz mit hoher Aufenthaltsqualität
integriert“,
erläuterte der Experte. Das Wasser fließt
weiterhin in Kaskaden aber in ein größeres Becken, das zum
Plantschen mit den Füßen einlädt.

Für Planungschef Wolfgang Honecker sind diese Entwürfe eine gute
Grundlage für die anstehende Diskussion. „Aktuell werten wir die
Bürgerbefragung aus und dann wollen wir mit dem Geschichtsverein und
den Mitgliedern des interfraktionellen Arbeitskreises zu dem Thema
sprechen“,
beschrieb Wolfgang Honecker die nächsten Schritte.

Natürlich müssen dabei auch die Kosten für das Brunnenbauwerk im
Blick gehalten werden. Ebenfalls eingebunden ist das
Landschaftsarchitekturbüro Club L 94, das in den nächsten Wochen
einen neuen Entwurf liefern wird, damit im September der Förderantrag
für den nächsten Bauabschnitt der Schlossstraße gestellt werden
kann.

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