Wie alles begann
Rückblick und Ausblick auf die Entwicklung der City A

Diskutierten gemeinsam über die City A: (von rechts) Leverkusens ehemaliger Stadtkämmerer Rainer Häusler, Ernst Küchler, der vor 50 Jahren als persönlicher Referent die Eröffnungsrede des damaligen Oberbürgermeisters Wilhelm Dopatka verfasste und Gert Geiger, der mit den Eigentümern über den Bau des Glasdachs verhandelte. | Foto: Gabi Knops-Feiler
  • Diskutierten gemeinsam über die City A: (von rechts) Leverkusens ehemaliger Stadtkämmerer Rainer Häusler, Ernst Küchler, der vor 50 Jahren als persönlicher Referent die Eröffnungsrede des damaligen Oberbürgermeisters Wilhelm Dopatka verfasste und Gert Geiger, der mit den Eigentümern über den Bau des Glasdachs verhandelte.
  • Foto: Gabi Knops-Feiler

Leverkusen. Wie vor 50 Jahren alles in der City A begann, schilderten die beiden Zeitzeugen Karlheinz Beeres und Reinhold Braun, die in Wiesdorf aufgewachsen sind. Seit 1967 und bis heute ist Karin Baltes Eigentümerin einer Wohnung im dortigen Hochhaus. Von Beginn an, berichtete sie bei ihrem Rückblick, sei von A wie Apotheke bis Z wie Zoohandlung alles vorhanden gewesen, was man sich vorstellen konnte. Und heute genieße sie noch immer sämtliche Vorteile der zentralen Lage in der Stadtmitte. „Ich bleibe hier, denn ich habe Lust auf Leverkusen“, betonte die Bürgerin.

Mehr als 100 andere Einwohner waren zu der Geburtstagsfeier „50 Jahre City A“ gekommen, die vom „City A-Team“ unter Leitung von Ralph Junker vom Stadtarchiv organisiert und zusammengestellt worden war. Nahezu ein Jahr hatten sich die Mitwirkenden von der KulturStadtLev, der Betreibergesellschaft der Luminaden und Verwaltung der City A, der Wirtschaftsförderung Leverkusen, der Werbegemeinschaft City Leverkusen, dem Opladener Geschichtsverein und der Sparkasse Leverkusen mit der Vorbereitung beschäftigt. Und ließen zum Beispiel 50 Jahre alte Filmclips über die Leinwand flimmern, die offenbarten, dass die City A bei ihrer Erstellung architektonisch im Grunde noch zur Nachkriegsmoderne zählte.

Es geschah am 12. Oktober vor 50 Jahren, als der damalige Oberbürgermeister Wilhelm Dopatka die City mit der – damals noch nicht überdachten - markanten Schrägstraße im Beisein zigtausender Menschen eröffnete. „Vor 50 Jahren galt die Leverkusener Innenstadt als zukunftsweisend und vorbildlich. Delegationen anderer Städte reisten an, um sich anzusehen, wie die Innenstädte der Zukunft aussehen können“, erinnerte Bürgermeister Bernhard Marewski in seinem Grußwort. „Heute mögen die architektonischen Zeugen dieser Zeit fremd erscheinen“, zitierte Marewski aus einer Seite des Vereins „Baukultur Nordrhein-Westfalen“. Unbestritten seien aber deren Alleinstellungsmerkmale und der Versuch, Raum anders zu denken.

Wie lässt sich die Baukultur einer Stadt anders denken? Warum wurde damals so gebaut? Diese und weitere Fragen beantwortete Florian Heinkel, Projektkoordinator beim Fachbereich Stadtplanung, als er den Neubau in den städtebaulichen Zeitgeist der 1970-er Jahre einordnete und einen Ausblick auf die Entwicklungsmöglichkeiten der Luminaden gab. Als zu erkennen war, erläuterte Heinkel über die Geschichte der Luminaden, dass sich Leverkusen zu einer Großstadt entwickeln würde, ging es darum, ein entsprechendes architektonisches und stadtplanerisches Abbild sicherzustellen. Deshalb habe man Ende der 1950-er Jahre ein Stadtmitte-Gutachten zur Entwicklung einer Vision von Leverkusen in Auftrag gegeben. Heute seien die Luminaden aus stadtplanerischer Sicht „ein Beispiel für die damalige Technik-Euphorie und zukunftsgerichtete Entwicklung“, so Heinkel. Doch nicht alles habe gut funktioniert. Schon in den 1990-er Jahren sei es in rückwärtigen Lagen, bei Kellerkneipen und Gastronomie zu Problemen gekommen. Strukturwandel und verändertes Konsumverhalten seien heutzutage nur einige Gründe, warum man erneut vor erheblichen Herausforderungen stehe.

Entsprechend hat die Stadt Leverkusen ein Architekturbüro und eine Kölner Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung beauftragt, um die „Entwicklungspotenziale Luminaden Leverkusen“ zu untersuchen. In einer Befragung sollen Bürger wichtige Anhaltspunkte über Einkaufsorientierungen, Verbraucherverhalten sowie vermisste Angebote liefern. „Für die Entwicklung des Potentials dieser zentralen Einkaufszonen ist es von großer Bedeutung, dass zahlreiche Besucher der City an der Befragung teilnehmen“, verdeutlichte Heinkel und ergänzte: „Nur so kann ein umfassendes Meinungsbild zu den Einzelhandelsstandorten Luminaden und City Leverkusen gewonnen werden.“ Die Befragung zur Weiterentwicklung der Luminaden soll mit Unterstützung der Bürger vorangetrieben werden.

Weitere Informationen: www.Leverkusen-Buergerbefragung oder im Stadtteilladen, Breidenbach Straße 5-7, mittwochs von 9.30 Uhr bis 13.30 Uhr. Im Übrigen ist noch bis zum 31. Oktober eine Ausstellung über die Entwicklung der City A im Schaufenster des ehemaligen Ladenlokals „Kenvelo“ in der Schrägstraße zu sehen.

Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:

Gabi Knops-Feiler aus Leverkusen

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