Die "Lachende Fußgängerzone"

„Lafuzo“ läutet den Straßenkarneval ein

Opladen (gkf). Mit fröhlichen Klängen und einem kleinen Vorgeschmack auf Rosenmontag wurde am Karnevalssamstag die „Lachende Fußgängerzone“ - kurz „LaFuZo“ – und der Opladener Straßenkarneval eröffnet. Allen Gruppierungen voran schritten die Schweizer „GlunggePhoniker“ aus Wislig (Nahe Zürich). Ins Rheinland kommen rund 30 Musiker alle zwei Jahre zur fünften Jahreszeit. Mittendrin: Franziska Weber aus Opladen. Die 33-Jährige lebt in Kleve und ist als Museumspädagogin im Römer-Museum Haltern beschäftigt. Eigens, um mit der Gruppe musizieren zu können, hatte sie 2014 ihr Archäologie-Studium in Zürich absolviert. Bis heute nimmt sie so oft wie möglich an den Orchesterproben teil. Denn die „GlunggePhoniker“ begeistern die Massen nicht nur mit ihrem musikalischen Können, sondern auch mit ihrer fröhlichen Ausstrahlung und ihrer optischen Aufmachung samt Kostümen und aufwändiger Gesichtsbemalung. Ian ist der Älteste mit 69 Jahren, Natalie mit 18 Jahren die Jüngste des karnevalsverrückten Familienverbandes, bei dem normalerweise schon die Kleinsten mit Rassel oder Trommel in der Hand mitlaufen dürfen. Auch Thomas Patridge, der Sohn von Ian, war bereits vor 27 Jahren im Kinderwagen dabei. Der 33-Jährige, den alle nur „Tömeli“ nennen, hat vor vielen Jahren die musikalische Leitung übernommen. „Wir sind Laienmusiker. Wir kommen zusammen, üben und geben unser Bestes, damit es möglichst gut tönt. Aber schiefe Töne gehören dazu“, erklärt er lachend den besonderen Reiz an der Musik. Trotz aller Freude am gemeinsamen Musizieren will Tömeli bald aufhören, eine Auszeit nehmen und nach Neuseeland reisen. Christian, ein 43-jähriger Projektmanager aus Winterthur, übernimmt seine Nachfolge. „Anfangs wollte ich lediglich zum Tourismus-Festival nach Shanghai mitfahren“, schilderte der neue Dirigent, der 2019 als Trompeter hinzukam. „Dann habe ich mich mit dem Guggenmusik-Virus infiziert und bin geblieben.“ Bei „Guggenmusik“ handelt sich um eine stark rhythmisch unterlegte, scheinbar „falsch“, tatsächlich aber professionell und mehrstimmig arrangiert gespielte Blasmusik. Für den Einstieg braucht man weder Instrumenten- noch Notenkenntnisse.

Zurück zu LaFuZo: Vertreter des Komitees Opladener Karneval (KOK) einschließlich angeschlossener Gesellschaften, eine Abordnung vom Festausschuss Leverkusener Karneval (FLK), Oberbürgermeister Uwe Richrath, Prinz Mally I. – den Rathausschlüssel in der Hand - und das Kinderprinzenpaar der Neustadtfunken marschierten von der Remigius-Kirche zum Opladener Marktplatz. Im Festzelt begrüßte KOK-Präsident Peter Rösgen die Teilnehmer und eröffnete den Straßenkarneval gemeinsam mit Richrath und Prinz Mally I. Dieser nahm kurz darauf in gewohnter Manier das Mikrofon in die Hand, stellte sich auf den Tisch und unterhielt die Gäste mit Stimmungsliedern. „Der ist wirklich super“, urteilte Manuela Kasper, die den Narrenfürst erstmals live erlebte. Weiter ging es mit Vorführungen diverser Tanzcorps und der Preisverleihung des KOK-Malwettbewerbs zum Motto „Bützje un Konfettiknall, Opladen fieret Karneval“. Alle 130 eingereichten Bilder sind noch bis Aschermittwoch im Künstlerbunker zu sehen. Doch die Preise wurden im Zelt vergeben: In der Altersgruppe bis fünf Jahre siegte Isabel Lenz. Den Gewinn bei den Kindern zwischen sechs und acht Jahren heimste Meliha Bernardis ein, während Amelie Michalik in der Altersgruppe ab neun Jahren siegte. Alle Gewinner erhielten ein Preisgeld für ihre Teilnahme.

Weitere Bilder gibt es unter www.lokale-informationen.de