Lohnt eine Photovoltaikanlage mit Speicher?


Mittels einer Photovoltaikanlage (PV-Anlage) kann Sonnenenergie in Strom umgewandelt werden. PV-Anlagen sind an das öffentliche Stromnetz gekoppelt. Für die Einspeisung in dieses Netz erhält der Betreiber eine Einspeisevergütung. Seit 2012 wurden die Gelder hierfür zurückgefahren. Um den produzierten Strom besser selber nutzen zu können, ist zu überlegen, ob eine Photovoltaikanlage mit Speicher nicht die bessere Alternative darstellt.

Stromersparnis versus Einspeisevergütung

Wenn Sie eine ältere PV-Anlage betreiben, lohnt sich das Einspeisen in das öffentliche Stromnetz immer noch. Die Stromanbieter haben sich damals dazu verpflichtet, die Einspeisung zu vergüten und die Preise dafür konstant zu halten. Wenn Sie Ihre Anlage aber erst nach dem April 2012 gekauft haben, können Sie nur mit einer deutlich geringeren Vergütung rechnen. Für neu erworbene Anlagen sinkt der Preis immer weiter. Dies könnte ein Grund für Sie sein, auf eine PV-Anlage mit Speicher umzurüsten.

Maximierung der Verfügbarkeit des eigenen Stroms mit der Speichermöglichkeit

Eine Photovoltaikanlage mit Speicher kann den selber produzierten Strom, der nicht sofort genutzt wird, in dem Speicher aufnehmen und erst dann zur Verfügung stellen, wenn er benötigt wird. Dies ist unter dem folgenden Gesichtspunkt ein nicht zu verachtender Vorteil. Der Solarstrom wird dann produziert, wenn die Sonne über die Mittagszeit am höchsten steht. Erfahrungsgemäß wird dann deutlich weniger Strom von Ihrem Haushalt benötigt, weil niemand zu Hause ist. Aber abends wenn Sie zu Hause sind, läuft neben dem Fernseher noch der Computer. Die Waschmaschine muss auch noch ihren Dienst verrichten. Der Stromverbrauch ist in den Abendstunden deutlich höher. Durch die Zwischenspeicherung wird der Strom von der PV-Anlage so maximiert. So trägt sie dazu bei, dass Sie in Ihrem Haushalt immer den Strom zur Verfügung haben, den Sie benötigen.

Die Funktion einer PV-Anlage mit Speicher

Bei den vom Stromnetz unabhängigen PV-Anlagen handelt es sich um sogenannte Inselanlagen, weil sie absolut eigenständig funktionieren. Inselanlagen können dort eingesetzt werden, wo der Anschluss nicht möglich ist oder sich als unrentabel herausstellen würde. Diese freien Anlagen werden mit dem Strom betrieben, den Sie in ihrem Speicher zwischenlagern. Der Gedanke dieses Systems ist einleuchtend. Der Solarstrom wird in dem Zeitpunkt zur Verfügung gestellt, in dem er benötigt wird. Dies ist nicht selten in den Abend- oder in den Nachtstunden der Fall. Haushaltsgeräte, die auch über Nacht laufen, beispielsweise Kühlschränke und Gefriertruhen, werden mit diesem Strom betrieben. Der nicht benötigte Strom bleibt im Speicher.

Integration des Speichers

Wenn Sie den Speicher in Ihre Photovoltaikanlage einbauen wollen, sollten Sie beachten, dass danach unterschieden wird, ob der Speicher auf der Wechselstromseite oder der Gleichstromseite installiert wird. Vor- und Nachteile hat sowohl die eine als auch die andere Anschlussmöglichkeit.

Eine Installation auf der Wechselstromseite bietet sich an, wenn der Speicher in eine schon vorhandene PV-Anlage integriert werden soll.

Wird eine Photovoltaikanlage neu installiert, erfolgt der Anschluss in der Regel über die Gleichstromseite. Der Anschluss des Speichers erfolgt dabei vor dem PV-Wechselrichter. Der Vorteil ist, dass der Speicher sofort mit dem erzeugten Strom der PV-Anlage aufgeladen wird.

Kosten der Speicherung von Photovoltaikstrom

Die Anschaffungskosten für eine Photovoltaikanlage mit Speicher schwanken zwischen 5.000 Euro und 30.000 Euro. Die unterschiedlichen Preise sind in erster Linie darauf zurückzuführen, dass die Speicher unterschiedlich viel Strom aufnehmen können. Aufgrund dieser hohen Schwankungen ist es ratsam, sich die Kennzahlen des Speichers genau anzusehen und abzuwägen, worauf Sie Wert legen.

Für wen lohnt sich die Anschaffung einer PV-Anlage mit Speicher

Wenn Sie beabsichtigen, sich eine neue Photovoltaikanlage zu kaufen, ist die Investition in einen zusätzlichen Speicher in jedem Fall sinnvoll. Der Speicher ermöglicht es Ihnen, einen großen Teil des selber produzierten Stroms für Ihren eigenen Haushalt zu verbrauchen. Die Menge des Stroms, den Sie von Ihrem Anbieter bekommen, wird hierdurch deutlich zurückgefahren.

Auch für Anlagen, die nach dem April 2012 in Betrieb genommen wurden, lohnt es, sich über eine Nachrüstung des bestehenden Systems nachzudenken. Seitdem der Preis für Strom über dem liegt, was Photovoltaikbesitzer für die Einspeisung erhalten, ist es unrentabel geworden, den Strom der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. Wurde die Photovoltaikanlage schon vor dem April 2012 angeschafft, ist zu prüfen, ob die Anschaffung und der Einbau eines Speichers sich lohnt.

Zusammenfassung

Die Verringerung der Einspeisevergütung ab dem April 2012 war der Stein des Anstoßes. Bis zu diesem Zeitpunkt hat es sich für Photovoltaikbesitzer gelohnt, den Strom ihrer Anlage in das öffentliche Stromnetz einzuspeisen. Doch mit der konstanten Drosselung der Gelder wurde diese Möglichkeit der Stromeinsparung für viele energiebewusste Menschen immer unattraktiver.

Eine Photovoltaikanlage mit Speicher bietet jenem Personenkreis eine sinnvolle Alternative. Photovoltaikanlagen mit Stromspeicher sind zeitgemäß. Dies zeigt die ständig zunehmende Zahl der Antragsteller bei der KfW. Wenn Sie sich zum Kauf entschließen, sollten Sie sich hier nach eventuellen Förderprogrammen erkundigen. Eines ist aber schon unabhängig davon klar: Der Speicher sorgt dafür, dass der am Tag durch die Sonne gewonnene Solarstrom zwischengespeichert wird und erst dann genutzt wird, wenn er von Ihnen benötigt wird. Hierdurch werden Ihre Stromkosten nachhaltig reduziert.

LeserReporter/in:

David V. aus Köln

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