Verwaltung stellte ersten Kölner Lebenslagenbericht vor
Wo stehen wir in der Stadt?
Köln - (sb). „Es gibt in Köln bereits viele Berichte zu einzelnen
Themen. Das Neue an diesem Bericht ist, dass hier alle wichtigen
Themen zusammengefasst und durchgängig mit einer Methode untersucht
und dargestellt sind“, erläuterte Harald Rau, Beigeordneter für
Soziales, Umwelt, Gesundheit und Wohnen der Stadt Köln. Gemeinsam mit
Dietrich Engels vom Kölner Institut für Sozialforschung und
Gesellschaftspolitik (ISG) stellte er den ersten Kölner
Lebenslagenbericht vor.
„Aufgabe des Berichts ist zu zeigen, wo wir gerade stehen. Er
enthält keine Visionen und Ziele und keine Strategien. Die nächste
Frage ist: Wohin wollen wir? Dann ist der Lebenslagenbericht eine
wertvolle Grundlage, Strategien zu entwickeln“, schilderte Rau.
Engels beschrieb die Vorgehensweise des Instituts: Es analysierte
Daten - vorwiegend aus 2018 - aus den verschieden Fachämtern zu
Aspekten wie Wohnen, Gesundheit, Bildung, Erwerbsbeteiligung, soziale
Einbindung, materieller Lebensstandard, Armutsrisiko, politische
Einbindung. Diese Bereiche werden jeweils in vier Lebensphasen von der
Kindheit bis ins Seniorenalter betrachtet. Der Bericht geht der Frage
nach, welche Belastungen sich für Männer und Frauen ergeben, für
Menschen mit und ohne Migrationshintergrund sowie für Menschen mit
und ohne Behinderungen. Besonderes Augenmerk gilt
Bevölkerungsgruppen, die von Armut und weiteren Belastungen besonders
bedroht oder betroffen sind. Auch stadtteilbezogen wurde untersucht.
Die Ergebnisse sind nicht neu. So wurden beispielsweise Meschenich,
Kalk, Mülheim, Vingst und Höhenberg als Viertel mit erhöhten
Problemlagen (insgesamt 16) herausgearbeitet, Lindenthal, Junkersdorf,
Rodenkirchen, und Klettenberg fallen in die Kategorie „sehr gut
aufgellte“ Stadtteile (insgesamt 25). Ein erhöhtes Armutsrisiko
wurde für Familien mit drei Kindern oder mehr festgestellt, für
Menschen mit Schwerbehinderung und Menschen mit Migrationshintergrund
oder mit niedrigem Bildungsgrad.
Der Bericht prognostiziert einen starken Anstieg an jungen und alten
Menschen, also Menschen in nicht erwerbstätigen Alter. „Bis 2040
werden in Köln 40.000 mehr Menschen über 65 Jahre leben. Das wird
eine große Herausforderung“, so Rau. Man wolle ein soziales
Auseinanderdriften verhindern und Viertel der Vielfalt haben, dies sei
am besten in den neuen Quartieren zu erreichen, beschrieb er.
Wer den Lebenslagenbericht Köln einsehen und lesen möchte, findet
ihn auf der Seite der Stadt unter
www.stadt-koeln.de in der
Rubrik Leben in Köln – Gesellschaft/Soziales und Wohnen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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