„Nutri-Score" soll die Orientierung erleichtern
Vom dunkelgrünen „A" bis zum roten „E"

„Nutri-Score“ soll bei einer schnelleren Einordnung eines Lebensmittels innerhalb seiner Produktgruppe helfen. | Foto: Broch
  • „Nutri-Score“ soll bei einer schnelleren Einordnung eines Lebensmittels innerhalb seiner Produktgruppe helfen.
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Köln - (sb). Welches Müsli hat die besseren Zutaten? Welche
Tiefkühlpizza hat eine ausgewogenere Zusammensetzung? Das auf einen
Blick zu erkennen, dabei soll künftig der „Nutri-Score“ dem
Verbraucher helfen. Er soll auf der Vorderseite der Verpackung eines
Lebensmittels angebracht und leicht verständlich sein. Es gibt fünf
Stufen, gekennzeichnet durch Farbe in Kombination mit einem
Buchstaben: Dunkelgrün/A ist die beste Bewertung, Rot/E die
schlechteste auf dieser Skala.

Beim „Nutri-Score“ werden günstige Inhaltstoffe eines
Lebensmittels wie Ballaststoffe, Gemüse, Obst, Nüsse mit
ungünstigen Inhaltsstoffen wie ungesunde Fette, Zucker und Salz
miteinander „verrechnet“. Die Daten basieren auf der
ausführlichen Inhaltsstoffangabe auf dem Produkt, die auch weiterhin
erhalten bleibt. Entwickelt wurde das neue Nährwert-Logo von
französischen Wissenschaftlern. In Frankreich, Belgien, Spanien,
Portugal, Luxemburg und der Schweiz ist die Kennzeichnung bereits seit
einigen Jahren zu finden. Der Bundesrat hatte der Einführung des
„Nutri-Score“ zugestimmt. Seit November ist das Logo erlaubt.
Allerdings handelt sich dabei um eine freiwillige Kennzeichnung, die
der Hersteller selbst vornimmt. „Wir halten den Nutri-Score für
sehr sinnvoll. Es ist erwiesen, dass ungünstige Ernährung manchen
Krankheiten wie Diabetes und Bluthochdruck Vorschub leistet. Der
Nutri-Score ist ein gutes Hilfsmittel für den Verbraucher, sich
schnell zu orientieren“, erklärte Nora Dittrich von der
Verbraucherzentrale NRW. Trotzdem müsse man selbst weiterhin auf
ausgewogenes Essen achten, so Dittrich. „Außerdem macht der
Nutri-Core nur Sinn, wenn viele Hersteller mitmachen. Wir fordern
deshalb, dass er EU-weit verpflichtend eingeführt werden soll“,
erläuterte sie.

Auch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE) begrüßt
die Einführung des „Nutri-Scores“. „Damit kann es einfacher
sein, eine gesundheitsförderliche Lebensmittelauswahl zu treffen. Es
ersetzt aber nicht die Bewertung des gesamten Lebensmittels, zum
Beispiel durch den Blick auf die Zutatenliste und
Nährwertkennzeichnung, oder gar die Bewertung der täglichen
Lebensmittelauswahl insgesamt“, betont Antje Gahl von der DGE.
Nähwertkennzeichnungs-Modelle böten keine Orientierung für eine
ausgewogene Ernährung, sondern könnten nur den Vergleich von
Produkten derselben Produktgruppe und somit die Wahl des
ernährungsphysiologisch günstigeren Produkts innerhalb der
Produktgruppe erleichtern, erklärte sie.

„Die Einführung des Nutri-Score wird von den Unternehmen des
Lebensmitteleinzelhandels als große Chance angesehen. Sie selber
werden daher in den nächsten Wochen ihre Kunden auf unterschiedliche
Art und Weise über den Nutri-Score informieren. Sie haben die
Möglichkeit, dies nicht nur auf den Produkten ihrer Eigenmarken zu
tun, sondern auch am Regal oder an anderer Stelle in ihren
Ladenlokalen“, erklärte Jörg Hamel, Geschäftsführer des
Einzelhandelverbandes NRW e.V., Aachen-Düren-Köln.
Weitere Informationen gibt es auf
www.nutri-score.de

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RAG - Redaktion

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