Moderne Zentrumsmedizin
Staatssekretär beeindruckt vom Konzept

- Das Pressefoto zeigt (v.l.) Prof. Dr. Horst Kierdorf (Klinischer Direktor, Kliniken Köln), Prof. Dr. Arno Dormann (Zentrumsvorsitzender), Staatssekretär Andreas Westerfellhaus (Bevollmächtigter der Bundesregierung für die Pflege und Staatssekretär bei Bundesgesundheitsminister Jens Spahn), Stephanie Endberg (Pflegerische Leitung ZIV), Heike Wolf (Betriebsrat Kliniken Köln) und Holger Baumann (Geschäftsführer Kliniken Köln).
- Foto: Kliniken Köln/ Panousi
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Köln - Deutsche Krankenhäuser sind aus der Tradition heraus sehr
hierarchisch und in klar abgegrenzten Abteilungen gegliedert. Für
Patienten und Angehörige, die bei schweren Erkrankungen schnelle
Hilfe benötigen, ist dieses System schwer durchschaubar; sie fühlen
sich schnell hilflos oder nicht optimal versorgt. Die Kliniken Köln
setzen daher in Zukunft auf fachübergreifende (interdisziplinäre)
Zentren, die eine umfassende, ganzheitliche Behandlung anbieten. Als
erstes von acht geplanten Zentren hat das „Zentrum für
interdisziplinäre Viszeralmedizin (ZIV)“ die Arbeit aufgenommen;
hier haben sich alle Bereiche zusammengeschlossen, die Erkrankungen
des Verdauungstrakts für Erwachsene behandeln.
Dies sind die Gastroenterologie und die Klinik für Viszeral-, Tumor-,
Transplantations- und Gefäßchirurgie an den Standorten Holweide und
Merheim. In diesem Zentrum arbeiten alle Berufsgruppen – Medizin,
Pflege, Administration, Therapeuten – gleichberechtigt zusammen.
Bei einem Besuch des ZIV am Standort Holweide zeigte sich Andreas
Westerfellhaus, Bevollmächtigter der Bundesregierung für die Pflege
und Staatssekretär bei Bundesgesundheitsminister Jens Spahn,
beeindruckt von dem neuen Klinikkonzept. Eine Besonderheit ist die
enge Verzahnung der Aufgaben in Pflege und Medizin, die eine neue
Teamarbeit ermöglicht und die Kompetenzen in der Patientenbehandlung
bündelt. Patient*innen haben in Zukunft einen Ansprechpartner von der
Aufnahme bis zur Nachsorge, auch wenn kurzfristig Behandlungen in
unterschiedlichen Bereichen der Inneren Medizin umgesetzt werden.
„Die Identifikation des Teams mit dem Krankenhaus ist extrem
wichtig, ebenso wie die Kommunikation von Pflege und Medizin auf
Augenhöhe. Ich habe hier eine sehr positive Aufbruchstimmung
wahrgenommen! Es braucht genau dieses Umdenken, um die Bedeutung der
Fachkräfte in der Pflege neu wahrzunehmen. Das Konzept des ZIV ist
zukunftsweisend und ein sehr gutes Modell für die Krankenhäuser in
Deutschland, die - unabhängig von der Pandemie - alle in einem
Strukturwandel stehen“, so StS Andreas Westerfellhaus.
„Der Start des ZIV ist der Beginn weiterer neuer Strukturierungen.
Im Laufe des Jahres werden weitere Zentren in den Kliniken Köln
folgen, die sich dann am ZIV orientieren können“, erläutert Holger
Baumann, Geschäftsführer der Kliniken Köln. „Schon jetzt ist der
positive Schub im Team spürbar, alle ziehen an einem Strang und gehen
die Veränderungen hochmotiviert an“, so Holger Baumann weiter.
Die Pflege spielt im ZIV eine wichtige Rolle: Die Pflegekräfte werden
den Patienten wie Lotsen durch den Behandlungsprozess steuern und sind
eine feste Größe während des stationären Aufenthaltes. Die
Pflegekräfte bilden eine Konstante für die Patientinnen und
Patienten, während die behandelnden Ärzte wechseln können.
„Die Struktur des ZIV ist ein völlig neues Konzept in der
Krankenhausorganisation. Zu den Veränderungen zählen auch Umzüge
von Stationen von Holweide nach Merheim. Die Ergebnisse werden
spürbar sein, wenn alle medizinischen und pflegerischen Angebote
gebündelt an einem Standort vorgehalten werden“, erläutert Prof.
Dr. Arno Dormann, Direktor des ZIV.
Prof. Dr. Horst Kierdorf, Klinischer Direktor der Kliniken Köln,
ergänzt: „Das ZIV ist das erste von insgesamt acht geplanten
Zentren bei den Kliniken Köln. Mit weiteren drei wollen wir die
Vorbereitungen in diesem Jahr starten, der Abschluss erfolgt in
2022.“
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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