Infektionsschutz und Digitalisierung als Themen der Stunde
Schule in Zeiten von Corona

- Infektionsschutz und das Recht auf Bildung zu gewährleisten, ist eine Herausforderung für alle Verantwortlichen im Schulwesen.
- Foto: Halfpoint - stock.adobe.com
- hochgeladen von RAG - Redaktion
Köln - (pm). „Das ist für uns alle eine enorme Herausforderung“,
erklärte Schuldezernent Robert Voigtsberger. Ziel sei es, Lernen zu
ermöglichen und verlässliche Abläufe zu gewährleisten.
„Präsenzunterricht ist die wichtigste Basis des Schulalltags“,
betonte er. Grundsätzlich solle auch bei steigenden Infektionszahlen
so lange wie möglich an Präsenzunterricht festgehalten werden. Damit
dies gelingen könne, brauche es eine „Verantwortungsgemeinschaft
Schule“.
Die praktischen Maßnahmen bestehen in der Bereitstellung von
Desinfektionsmittel, Seife und Einweghandtüchern. Außerdem steht ein
Notkontingent von 60.000 FFP2-Masken bereit. Zudem wurden die
Testungen des schulischen Personals intensiviert.
Anne Lena Ritter, Leiterin des Amtes für Schulentwicklung, berichtete
von Unsicherheit auf Seiten der Schulen, der man mit Infobriefen
begegnet sei. Sie stellte ein Konzept für die Wiederaufnahme des
Schwimmunterrichts vor, das ab dem 14. September die Buchung
sogenannter „Schwimmwochen“ für Grundschulen und Schüler*innen
der 5. und 6. Klasse vorsieht. Corona-bedingt lag auch die
Berufsvorbereitung brach, doch jetzt geht das Projekt „Kein
Abschluss ohne Anschluss“ (KAOA) weiter und auch Betriebspraktika
sind wieder möglich.
Einen Überblick über das aktuelle Infektionsgeschehen an Kölner
Schulen gab der Leiter des Kölner Gesundheitsamtes, Dr. Johannes
Nießen. Er sprach insgesamt von einer „überschaubaren Lage“. Im
Zeitraum zwischen dem 12. und dem 18. August gab es an Kölner Schulen
insgesamt 15 Coronafälle an 14 Schulen. 224 Schüler*innen und Lehrer
befinden sich in Quarantäne.
Eines jener Themen, die die Corona-Pandemie wieder verstärkt ins
Blickfeld von Politik und Öffentlichkeit gerückt hat, ist der Stand
der Digitalisierung an den Schulen. Sollte es erneut zu
Schulschließungen kommen und somit temporär wieder digitaler
Unterricht notwendig werden, könnten vermutlich 30 Prozent aller
Schüler*innen zwischen 6 und 19 Jahren daran nicht teilnehmen, da sie
als Köln-Pass-Inhaber keinen Zugang zu einem Endgerät haben.
Voigtsberger geht von einem Bedarf von etwa 42.000 Tablets aus, zur
Verfügung stehen an Kölner Schulen momentan allerdings nur etwa
22.000 i-pads und Notebooks. 4.000 weitere werden im Oktober folgen.
Insgesamt sollen 27.000 mobile Endgeräte möglichst kurzfristig
angeschafft werden, zu 90 Prozent finanziert durch ein Sofortprogramm
des Landes NRW. Allerdings müssen die beantragten Mittel bis
Jahresende ausgegeben oder zurückgezahlt werden, was sich angesichts
von begrenzten Lieferkapazitäten schwierig gestaltet.
Immerhin verfügen mittlerweile 76 Prozent der Schulen über WLAN.
Auch in Hinblick auf die Software gab es Fortschritte zu vermelden:
Berufskollegs, Gymnasien und Gesamtschulen haben mit „Microsoft
365“ eine Videokonferenzplattform zur Verfügung und allen übrigen
Schulen wird durch NetCologne ab Mitte September eine
datenschutzkonforme Videokonferenzlösung bereitgestellt.


Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare