Fußgänger und Radfahrer sollen es leichter haben
Rampe an der Hohenzollernbrücke

Anstatt einer provisorischen Rampe soll an der linksrheinischen Hohenzollernbrücke Richtung Breslauer Platz nun eine dauerhafte Rampe geplant werden | Foto: König
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Köln - Die Verwaltung legt dem Verkehrsausschuss zur Sitzung am 12. März
2020 eine Mitteilung zur Planung einer dauerhaften Fuß- und
Radwegrampe am Rheinufer vor. Nach Prüfung der Rahmenbedingungen soll
anstatt einer provisorischen Rampe an der linksrheinischen
Hohenzollernbrücke Richtung Breslauer Platz nun eine dauerhafte Rampe
geplant werden.

Bei der Entwurfsplanung zur provisorischen Rampe stellte sich heraus,
dass zusätzliche innerstädtische komplexe Randbedingungen zu
beachten sind. Aufgrund der hohen stati-schen Anforderungen an das
Bauwerk, kann die Rampe nicht, wie zunächst angenom-men, als
Gerüstbauwerk ausgeführt werden, sondern muss als
Stahlträgerkonstruktion errichtet werden.
Die hohen statischen Anforderungen ergeben sich daraus, dass keine
Lasten an die an-grenzenden Bauwerke übertragen werden dürfen und
das Bauwerk auf Erdbeben und für Anpralllasten aus dem
Straßenverkehr bemessen werden muss. Aus dem Baugrundgutachten wird
zudem ersichtlich, dass sich erst ab einer Tiefe von etwa zehn Metern
tragfähiger Boden befindet, sodass die Lasten aus der
Rampenkonstruktion nach derzeitigem Stand an insgesamt sechs Stellen
mit je vier Bohrpfählen bis zu dieser Tiefe gegründet werden
müssten. Bei einer derartig tiefen Gründung müssten vorhandene
Versorgungsleitungen im Boden, wie beispielsweise ein großer Kanal
der Stadtentwässerungsbetriebe, kosten- und zeitaufwendig verlegt
werden.

Nach Einschätzungen der Bodendenkmalpflege befinden sich genau in
diesem Bereich umfangreiche Anlagen aus mittelalterlicher und
römischer Zeit, die voraussichtlich voll-ständig erhalten sind. Die
Herstellung der Bohrpfähle hätte den Verlust dieser Anlagen zur
Folge. Daher sind bauvorgreifende archäologische Untersuchungen
durchzuführen, die einen weiteren zeitlichen und finanziellen
Kostenaufwand mit sich bringen.

 

Neben zahlreichen weiteren kritischen Rahmenbedingungen sind zwei
Faktoren ausschlaggebend für die alternative Planung einer
dauerhaften Rampe am Rheinufer:
- Bedingt durch die hohen statischen Erfordernisse und die sonstigen
Rahmenbedingungen mussten die Kosten erneut angepasst werden. Sie
liegen nun bei rund vier Millionen Euro brutto im Vergleich zu den
bisher geschätzten zwei Millionen Euro brutto für eine Nutzungsdauer
von drei Jahren.
- Durch die zusätzlichen zeitlichen Verzögerungen, die sich aus der
Verlegung der Leitungen und den archäologischen Vorleistungen
ergeben, wird der Zeitpunkt, ab dem das Provisorium letztlich genutzt
werden kann noch später erfolgen, so dass die reine Nutzdauer stark
verkürzt wird.

 

Die vorgenannten Bedingungen sind nur ein Teil der insgesamt sehr
schwierigen Rahmenbedingungen, unter denen die provisorische Rampe mit
einem sehr hohen Kostenaufwand realisiert werden müsste. Daher wird
die Verwaltung die Planung und Umsetzung der provisorischen Rampe
Richtung Breslauer Platz nicht weiter verfolgen, sondern als
Alternative die Planung einer dauerhaften Fuß- und Radwegerampe am
Rheinufer konkretisieren.

 

Erste technisch umsetzbare Ergebnisse aus Untersuchungen zu der
dauerhaften Rampe liegen dem Amt für Brücken, Tunnel und
Stadtbahnbau vor und befinden sich in verwaltungsinternen
Abstimmungsprozessen zur Variantenbewertung. Diese Varian-ten werden
zur weiteren Entscheidung dem Verkehrsausschuss zur Einholung eines
Planungsbeschlusses in einer der nächsten Sitzungen vorgelegt.

Anstatt einer provisorischen Rampe soll an der linksrheinischen Hohenzollernbrücke Richtung Breslauer Platz nun eine dauerhafte Rampe geplant werden | Foto: König
Die geplante dauerhafte Rampe soll Fußgängern und Radfahrern den Weg auf die Hohenzollernbrücke erleichtern. | Foto: König
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