Mehr Aufmerksamkeit bekommen
Nageldesigner Alex Schneider

Seit sechs Jahren betreibt Alex Schneider, zweimaliger Deutscher Meister in Nageldesign, sein Nagelstudio in Sülz.  | Foto: Schlaich
  • Seit sechs Jahren betreibt Alex Schneider, zweimaliger Deutscher Meister in Nageldesign, sein Nagelstudio in Sülz. 
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Köln - (ans). Alex Schneider ist ein erfolgreicher Nageldesigner. Er hat
zweimal den ersten Platz bei der Deutschen Meisterschaft  belegt, bei
der es um die Perfektion der French Manicure ging. Außerdem hat er
für verschiedene Fachzeitschriften Nailart, also kunstvolle und
filigrane Nagelverzierungen, entworfen.

Alex Schneider macht sein Beruf Spaß und er steht zu dem, was er
macht. Über die Vorurteile, die sein Job mit sich bringt, kann er
drüberstehen. „Ich komme aus Westfalen, da ist es zum Teil schon
noch sehr konservativ“, erzählt er.  „Viele Menschen glauben,
man sei homosexuell. Und auch wenn man verheiratet ist, glauben sie,
es sei nur eine Scheinehe.“
Dabei kam er tatsächlich durch seine erste Frau zur Nagelpflege.
„In meinem Beruf als Bürokaufmann lief es damals nicht so gut. Ich
habe meiner Frau immer mal wieder geholfen und es hat Spaß
gemacht“, erzählt er. Er begann mit einer Ausbildung zum
Kosmetiker, mit dem Gedanken den Bürojob mit der Kosmetikbranche zu
verbinden.  Doch dann kam alles anders. Während einer
Spezialisierung innerhalb der Ausbildung vertiefte er sein Wissen und
Können in Nagelpflege. Inzwischen ist er seit zehn Jahren
selbstständig und betreibt seit sechs Jahren erfolgreich sein eigenes
Nagelstudio in Sülz.
Doch wie hat sein persönliches Umfeld auf die berufliche Veränderung
reagiert? „Meine Eltern waren erstmal nicht begeistert. Nach einer
gewissen Zeit haben sie das akzeptiert und dann irgendwann waren sie
auch stolz. Mit dem Laden haben sie mich auch unterstützt“,
erzählt Alex Schneider.
Deutschland sei in mancher Hinsicht noch sehr konservativ, bedauert
Alex Schneider. Viele Männer würden bestimmte Berufe nicht ausüben,
weil sie dann kein Ansehen bekämen oder Angst davor hätten, was
andere über sie denken. „Ich kenne einige Freunde, die in ihrer
Freizeit ihren Frauen helfen und machen das auch gut. Sie würden das
aber nie öffentlich machen.“
Was würde er anderen Männern sagen, die gerne in einem  Frauenberuf
arbeiten würden? „Die Frauen sind gar nicht so schlimm“, lacht
er. „Und außerdem ist man dann als Mann etwas Besonderes, man
bekommt mehr Aufmerksamkeit.“  

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