Das nächste Elefantenbaby
Marlars Jungbulle im Kölner Zoo geboren

Foto: Werner Scheurer
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Köln - Schon wieder Nachwuchs in der Dickhäuter-Herde im Kölner Zoo! Die
elfjährige Elefantenkuh „Marlar“ hat während der Nacht von
Sonntag auf Montag einen kleinen Bullen zur Welt gebracht.

Er durchstreift bereits gut sichtbar an der Seite der Mutter sein
neues Revier in Riehl. Vater des Jungtiers ist der 1999 im Zoo von
Singapur geborene „Sang Raja“. Er ist der jüngere der beiden im
Zoo lebenden Zuchtbullen.

Mutter „Marlar“ ist in Köln ein echter „Star“. Sie ist der
erste Elefant, der am Rhein zur Welt gekommen ist. Viele Kölner
wissen noch, wie zum Jahreswechsel 2005/2006 die ganze Stadt auf das
Jungtier wartete. Am 30. März 2006 war es dann soweit – und alle
freuten sich. Auch jetzt können die Kölner ganz nah dabei sein: Auf
der neuen Website des Kölner
Zoos
ist auf der Startseite ein Link zu einem Live-Stream
geschaltet, der ganz besondere Einblicke in das Leben der Kölner
Dickhäuter-Herde samt wuseligem Nachwuchs ermöglicht.

Mitten in der Herde zur Welt gekommen

Die Geburt des Bullen erfolgte in der Nacht von Sonntag auf Montag
inmitten des Gruppenverbands. Möglich ist dies, da die Tiere in der
mit 20.000 Quadratmetern besonders großzügigen Kölner
Elefantenparkanlage in ihrem natürlichen Sozialverband gehalten
werden und die Elefantenkühe so in der Herde die Möglichkeit haben,
zu sehen, wie geboren wird und wie man Jungtiere aufzieht. Mutter und
Jungtier werden dadurch von den erfahrenen „Tanten“ unterstützt.

Für „Marlar“ war diese Unterstützung 2006 lebenswichtig. Denn
bereits sechs Monate nach ihrer Geburt musste „Khaing Lwin Htoo“,
„Marlars“ Mutter, aufgrund einer bei Elefanten nicht
behandelbaren, schweren Blasenerkrankung von ihrem Leid erlöst und
eingeschläfert werden. Dennoch gelang dem Kölner Zoo die Aufzucht
der jungen Elefantendame zu einer prächtigen Kuh. „Wir sind sehr
stolz auf die Entwicklung von ,Marlar‘. Ihre Tanten waren ein
vorbildlicher Mutterersatz. ,Marlar‘ ist, auch wenn sie ein
Teilwaisenkind war, eine sehr gute Mutter. Sie hat dies im
Herdenverband gelernt“, so Elefantenkurator und Zoodirektor
Professor Theo B. Pagel.

Zwei weitere Babys werden noch kommen

Zwei weitere Kölner Elefantenkühe sind noch trächtig und werden
2017 gebären: „Kreeblamduan“ (34 Jahre) und „Tong Koon“ (30
Jahre)“. Bereits im Januar hatte zudem die 2007 ebenfalls im Zoo
geborene „Maha Kumari“ einen kleinen Bullen geboren. Mit ihr ging
der Zoo erstmals in die zweite Zuchtgeneration und ist auf einem guten
Weg zu einer gewachsenen Herde.

„Eine Herde mit so vielen Jungtieren ist außergewöhnlich. Es wird
viel gespielt, viel unterstützt, viel kommuniziert. Unsere Besucher
werden viel Spaß haben, das alles zu beobachten“, sagt Theo B.
Pagel, der sich noch gut an „Marlars“ Geburt erinnert: „Wir
hielten wochenlang Nachtwache. So auch am 30. März 2006. Da sich
immer noch nichts tat, fuhren der damalige Direktor Prof. Nogge und
ich vom Elefantenpark aus auf die Morgenrunde. Wenige Minuten, nachdem
wir die Elefanten verlassen hatten, kam ,Marlar‘ zur Welt.“

Jetzt sind es 15 Tiere in der Kölner Herde

Mit dieser Geburt ist Kölns Dickhäuterherde auf nun 15 Tiere
angewachsen. Es ist schon die neunte Geburt im Kölner Zoo seit
Eröffnung der neuen Elefantenparkanlage im Jahr 2004. Die Asiatischen
Elefanten im Kölner Zoo werden im so genannten geschützten Kontakt
gehalten. Die Herde ist quasi außerhalb der Trainingszeiten rund 22
Stunden, also Tag und Nacht, zusammen.

„Marlars“ Jungtier wiegt rund 100 Kilogramm. Wie bei anderen
„Elefantensäuglingen“ besteht sein Speiseplan ausschließlich aus
Muttermilch, die er bei seiner Mutter säugt. Ein Jungtier trinkt etwa
10 Liter pro Tag, um groß und stark zu werden.

Der Elefantenpark ist geöffnet, die Elefanten dürfen die gesamte
Anlage benutzen. Der Kölner Zoo hat täglich von 9 bis 18 Uhr
geöffnet.

Foto: Werner Scheurer
Foto: Werner Scheurer
Foto: Werner Scheurer
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RAG - Redaktion

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