Rheinlandtaler für „das Auge Kölns“
LVR würdigt Hermann Rheindorf

Bei der Preisverleihung (v.l.): Anne Henk-Hollstein, Hermann Rheindorf und Kölns Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes.  | Foto: Uwe Weiser/LVR
  • Bei der Preisverleihung (v.l.): Anne Henk-Hollstein, Hermann Rheindorf und Kölns Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes. 
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Köln - Hermann Rheindorf ist vielen Kölnerinnen und Kölnern durch seine
Filme und Drehbücher bekannt. Sein ständiges Thema ist die
Dokumentation der Geschichte und des Lebens in Köln mit all seinen
Facetten der Vor- und Nachkriegszeit. Bis heute hat er über 20
Dokumentationen über Köln und das Leben in der Domstadt gedreht.
Nicht umsonst wird er „das Auge Kölns“ genannt. Für diese
einzigartigen Geschichten, den Erhalt und die Wiederbelebung des
historischen Filmmaterials, hat der Landschaftsverband Rheinland (LVR)
Hermann Rheindorf in der Kölner Volksbühne nun den Rheinlandtaler
verliehen.

Anne Henk-Hollstein, Vorsitzende der Landschaftsversammlung Rheinland,
beschrieb in ihrer Laudatio den Journalisten, Filmemacher, Autor und
Musiker Hermann Rheindorf als leidenschaftlichen Kölner und
Rheinländer, dem die Stadt und ihre Menschen, die Sprache und
Traditionen sehr vertraut seien. Dabei sei die Auseinandersetzung aber
nicht selbstverliebt: „Die Beschäftigung mit unserer Geschichte ist
hochpolitisch und kritisch. Die Zeitzeugen in den Filmen Rheindorfs
verklären nichts, sie blicken mit Klarheit, mit hoher Reflexion und
durchaus selbstkritisch auf die auf Zelluloid gebannte Vergangenheit
zurück. Sie erzählen von ihren Ängsten während des Krieges, von
Gewalt und Terror der Nazizeit ebenso wie von Alltagsszenen aus ihrer
Kindheit der 1930er und -40er Jahre, die von überraschender und
teilweise erschreckender Normalität geprägt waren“, so
Henk-Hollstein. Dass diese Auseinandersetzung zu einem
bürgerschaftlichen Engagement Rheindorfs geführt habe, sei
vollkommen nachvollziehbar, führte sie aus. So ist Rheindorf
Gründungsmitglied und Sprecher der „Arsch huh“-AG.
„Die bewegten Bilder aus dem kriegszerstörten Köln zeigen eine
historische Realität. Das ist die besondere Wirkmächtigkeit des
historischen Dokumentarfilms: Das ist kein Spielfilm, das sind keine
technischen Tricks, das war Realität für Menschen. Die Erinnerung an
diese Realität zu erhalten, ist von großer Bedeutung für uns heute.
Dieser Teil der Geschichte gehört zu unserem Erbe, für das wir
Verantwortung übernehmen. Mit Ihrer Arbeit und Ihrem Engagement,
lieber Herr Rheindorf, übernehmen Sie Verantwortung“, dankte
Henk-Hollstein dem Rheinlandtaler-Träger.
Mit der Vorführung des Filmes „Filmreise in das Köln 2“, dem
neuesten Werkes von Hermann Rheindorf, klang die Feierstunde aus.
 

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