Tourismusbranche verzeichnet Umsatzrückgänge
Leere Betten und nicht besetzte Tische

Die Hotels sind zur Zeit nicht ausgelastet. | Foto: polack
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Köln - (ha). Auch wenn es an sonnigen Tagen mitunter nach einem typischen
Kommen und Gehen in der Millionen-Metropole aussieht, hat Corona
weiter Auswirkungen.

So verzeichnete der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA)
für Köln intensive Umsatzrückgänge: „Nach den uns in unserer
Praxis dargestellten Erfahrungen und Zahlen ist festzustellen, dass
die Betriebe im „HoGa“ in Köln Rückgänge vom März bis Juni im
Schnitt von mindestens 50 Prozent und im Maximum von 90 Prozent
aufweisen. Dies ist neben den Auswirkungen durch Corona auch dem
Umstand geschuldet, dass in Köln neben den (Teil-)Schließungen in
Hotelerie und Gastronomie wie anderswo auch eine temporäre
Vollschließung der Hotels erfolgte und bereits mit dem Ausfall der
Messen im Februar/März erste starke Auswirkungen erkennbar wurden und
ein gänzliches Ausbleiben von Geschäftsreisenden erfolgte“, sagt
Mathias Johnen.

Nach statistischen Berechnungen sank die Zahl der Übernachtungen im
April um 94,5 Prozent (IT.NRW – Statistisches Landesamt für
Statistik Nordrhein-Westfalen). „Zum gastronomischen Bereich ist
auszuführen, dass auch hier der Einbruch bei geschäfts- wie
touristisch veranlassten Besuchen in Kneipen, Restaurants, Bars und
Cafés bis heute erfolgt. Konzepte mit der Möglichkeit des
Außerhausverkaufs oder Abholservices konnten trotz Ausweitung und
sachlich wie finanziellem Mehraufwand im Durchschnitt nicht über 25
Prozent der sonst üblichen Umsätze im Zeitraum von März bis Juni
auffangen“, erläutert der stellvertretende Geschäftsführer des
DEHOGA Nordrhein e.V.

Die aktuellen Erweiterungen im Bereich der Außengastronomie seien
keine Lösung, da diese Konzepte bei schlechter Witterung nicht
realisierbar seien. Die Linderungen durch eine vergrößerte
Außengastronomie beziffert Johnen auf lediglich 15 bis 20 Prozent des
normalen Umsatzes.

Den Blick in die Zukunft zeichnet der Experte düster: „Köln wird
ein Betriebssterben im HoGa-Bereich unabhängig von Größe,
Betriebsart und Konzept, gleich ob Kette oder Einzelunternehmung,
außerhalb jeder bisherigen Vorstellungskraft und Schnelligkeit sehen.
Wir müssen damit rechnen, dass circa 30 Prozent der Betriebe, das
heißt in Summe 1.000 Betriebe, den Markt verlassen und schließen.“

Etwas optimistischer zeigt sich Jürgen Amann, Geschäftsführer der
KölnTourismus GmbH: „Aktuell erleben wir eine langsame Erholung des
Tourismus in Köln. Zunächst in Form von Naherholung und
innerdeutschen Städtereisen. Natürlich ist das Niveau nicht zu
vergleichen mit 2019. Bis sich der Tourismus wieder vollends erholt,
mit Messen, Geschäftsreisen und internationalen Gästen, wird es
sicherlich zwei bis drei Jahre dauern. Umso mehr müssen wir jetzt
für den Erhalt der touristischen Infrastruktur kämpfen“, so Amann.

Die Hotels sind zur Zeit nicht ausgelastet. | Foto: polack
Ähnlich sieht es in der Gastronomie aus. | Foto: r. wedninth
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