Köln erhält ein Circus-Museum
Kostbare und seltene Raritäten aus aller Welt

- Bernhard Paul verwirklicht seinen Lebenstraum.
- Foto: Roncalli
- hochgeladen von RAG - Redaktion
KÖLN - (tau). Es ist die Realisierung seines Lebenstraums – so nennt
Roncalli-Gründer und -Direktor Bernhard Paul das lange geplante,
Kultur- und Circuszentrum, welches im frisch umbenannten Circus -
Roncalli - Weg“ entstehen soll. „Was hier in Mülheim geplant
wird, ist mein Geschenk an alle Kölner und einzigartig in Europa.
Lasst uns zusammen träumen und realisieren“, schwärmt Paul.
In 40 Jahre als Circusprofi hat er kostbare Raritäten in der ganzen
Welt gesammelt, diese sollen künftig hier einzusehen sein. Die Idee,
alle diese Schätze der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, wurde
lange vorbereitet – nun wird der Traum Wirklichkeit, und die
Besucher werden legendären Clown-Figuren wie Charlie Rivel, Grock und
Francesco Caroli begegnen können.
Um das ambitionierte Vorhaben zu realisieren, sind bereits einige
Schritte in die Wege geleitet worden. Das Architekturbüro
„schultearchitekten“ hat Pläne entworfen und Modelle erstellt,
die notwendigen Anträge sind bei der Stadt Köln gestellt, Gutachter
und Stadtplanungsbüro sind beauftragt worden. Vor allem aber hat Paul
eine Reihe von Vorgesprächen geführt. Zunächst mit
Oberbürgermeisterin Henritte Reker, dann mit Bezirksbürgermeister
Norbert Fuchs. Dieser zeigte sich überzeugt: „Wenn Pauls
Vorstellungen realisiert werden, wird das ein echtes Highlight für
unseren Stadtbezirk, aber auch für die gesamte Stadt und das
Umland“, so Fuchs. Auch die Mülheimer Bezirksvertreter schlossen
sich dem an und beschlossen einstimmig, den Plänen zuzustimmen.
Bislang angedacht sind ein großer Eventbereich mit Zirkuskuppeldach
und Werkstatt. Generell soll der Circus Roncalli nun im ehemaligen
Neurather Weg noch mehr „zu Hause“ sein als zuvor schon. Denn
bislang bewegt sich das Familienunternehmen mit verschieden Lagern und
Abstellplätzen an verschiedenen Standorten innerhalb Kölns – dies
soll sich nun ändern. Gut 150 Mitarbeiter beschäftigt der Circus,
diese sollen dann auf dem etwa 27 500 Quadratmeter großen Areal in
Mülheim alle unter einem Dach arbeiten können. Dabei ist geplant,
drei angrenzende Grundstücksparzellen zwischen Berliner Straße,
Neurather Weg und Bahntrasse zu dem bereits bestehenden Winterquartier
hinzuzufügen. Neben dem neuen Museums und Eventkomplex ist auch
Betriebshof mit Werkstatt, Lager und Stellflächen vorgesehen. Die
Welt der Manege soll gezeigt werden, aber auch die Historie des
Varieté, die Geschichte des Jahrmarktes und der alten Karusselle.
Plakate sind genauso Bestandteil der Sammlungen wie eine Bibliothek
und ein umfangreiches Filmarchiv mit zahlreichen Raritäten. Zudem
verfügt Roncalli über die größte Sammlung historischer Läden. Das
Museums- und Erlebniskonzept soll in den jetzigen Hallen des
Winterquartiers verwirklicht werden, wo auch ein Café-Neubau sowie
ein Shop in dem derzeitigen Bürogebäude entstehen soll. Das Wohnhaus
des Direktors bleibt erhalten und wird weiterhin zum Wohnen genutzt.
Der Museumsbereich soll dann an den verlängerten Wochenenden von
Donnerstag bis Sonntag jeweils von 10 bis 19 Uhr geöffnet sein. Er
soll darüber hinaus den Rahmen für die Veranstaltungen in der
Eventhalle bilden. Es wird mit mehreren Hundert Besuchern an den
verlängerten Wochenenden gerechnet, dabei sprach auch die gute
Verkehrsanbindung für den Standort in Mülheim.
Der Beschluss muss noch vom Wirtschaftsausschuss (22. Juni), dem
Ausschuss für Umwelt und Grün (29. Juni) und final dem
Stadtentwicklungsausschuss (6. Juli) bestätigt werden.


Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare