Mehr geschützte Orte
Kölner Initiative gegen sexualisierte Gewalt stellt Kampagne vor

Karina Feldmann, „FrauenLeben“ e.V. Köln, Marina Walch, „Der Wendepunkt“ Diakonie Michaelshofen, Petra Engel, kommissarische Gleichstellungsbeauftragte der Stadt, Karolin Balzer, Sozialdienst Katholischer Frauen e.V. Köln, Frauke Mahr, „Lobby für Mädchen“ e.V. und Heike von Hagen, evangelischer Stadtkirchenverband, Kirchenkreis Köln-Mitte (v.l.) sind Ansprechpartnerinnen der Kölner Initiative gegen sexualisierte Gewalt. | Foto: Stahl
  • Karina Feldmann, „FrauenLeben“ e.V. Köln, Marina Walch, „Der Wendepunkt“ Diakonie Michaelshofen, Petra Engel, kommissarische Gleichstellungsbeauftragte der Stadt, Karolin Balzer, Sozialdienst Katholischer Frauen e.V. Köln, Frauke Mahr, „Lobby für Mädchen“ e.V. und Heike von Hagen, evangelischer Stadtkirchenverband, Kirchenkreis Köln-Mitte (v.l.) sind Ansprechpartnerinnen der Kölner Initiative gegen sexualisierte Gewalt.
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KÖLN - (as). Ein Beratungsmobil als Anlaufstelle für Mädchen und Frauen
an Silvester und Karneval und Kooperationen mit ausgewiesenen
Gaststätten, Geschäften und Betrieben als geschützte Ort. Es soll
eine längerfristige Kampagne werden, die die Kölner Initiative gegen
sexualisierte Gewalt für die Silvesternacht 2016/2017 und auch
danach, plant.

Hinter der Kampagne steht der Arbeitskreis gegen Gewalt an Frauen und
Kindern, ein Zusammenschluss von rund 16 Kölner Initiativen und
Vereinen sowie der Polizei und der Stadt. Mit dabei sind etwa der
Verein Lobby für Mädchen, der Sozialdienst Katholischer Frauen, der
Verein HennaMond, das Amt für Gleichstellung von Frauen und Männern
der Stadt und das Gewaltschutzzentrum „Der Wendepunkt“ der
Diakonie Michaelshoven. „Durch die Ereignisse der letzten
Silvesternacht 2015/2016 auf dem Bahnhofsvorplatz waren sexuelle
Übergriffe gegen Mädchen und Frauen plötzlich und anhaltend nicht
nur der Aufmacher in der Berichterstattung im In- und Ausland, sondern
auch Diskussionsthema in zahlreichen Fernsehsendungen oder
alltäglichen Gesprächen“, resümierte Frauke Mahr vom Vereins
Lobby für Mädchen. „Dabei scheint der ganz alltägliche Sexismus
in Form von sexuellen Anmachen, Herabwürdigungen, Übergriffen und
Gewalt gegen Frauen und Mädchen keine große Aufmerksamkeit zu
finden. Um auch in der Öffentlichkeit verstärkt auf diesen
Themenkreis hinzuweisen und den dringend notwendigen
Veränderungsprozess in unserer Gesellschaft voranzutreiben, hat sich
aus dem Arbeitskreis Gewalt an Frauen und Kindern die Kölner
Initiative gegen sexuelle Gewalt gebildet“. Der Sozialdienst
Katholischer Frauen wird künftig bei Großveranstaltungen wie etwa
Silvester, Karneval, Tanz in den Mai oder Kölner Lichter mit einem
Beratungsmobil als Anlaufstelle für Mädchen und Frauen Präsenz
zeigen. „Das deutlich in deutscher und englischer Sprache und mit
Aufklebern als solches ausgewiesene Fahrzeug wird in Rathausnähe
stehen. Es wird über Sitzgelegenheiten und eine Standheizung
verfügen und ist über die eigens eingerichtete Festnetznummer
221/221-27777 jederzeit erreichbar. In der Zeit von 21 bis 3 Uhr
können die Frauen und Mädchen dort hin kommen und schnelle und
unverzügliche Hilfe von drei Fachkräften, erhalten. Auf Wunsch
werden die Mädchen nach Hause, zu ihren Freunden, zu öffentlichen
Verkehrsmitteln oder zur Polizei begleitet“, erläuterte Karoline
Balzer vom Gewaltschutzzentrum häusliche Gewalt, des Sozialdienstes
Katholischer Frauen e.V. Köln. Ergänzend zum Beratungsmobil wird die
Frauenberatungsstelle FrauenLeben e.V. am Neujahrstag Ansprechpartner
für gewaltbetroffene Frauen sein. „Jede Frau reagiert anders auf
sexuelle Gewalt. Manche stehen unter Schock und realisieren erst am
nächsten Tag die Geschehnisse. Daher haben betroffene Frauen und
Mädchen an diesem Tag in der Zeit von 12 bis 18 Uhr die Möglichkeit,
in unsere Beratungsstelle auf der Venloer Straße 405-407 zu kommen
oder aber sich unter Telefon 0221/ 9541660 beraten zu lassen“,
kündigte Karina Feldmann, von der Frauenberatungsstelle FrauenLeben
e.V. an.

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