Wirtschaft im freien Fall
Kölner IHK schlägt Alarm – Stimmung kippt
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Im Herbst fallen in Köln nicht nur die Blätter, sondern auch die Stimmung in der Wirtschaft. Der IHK-Konjunkturindex rauscht nach unten – und das kräftig. Nur noch 89,1 Punkte zeigt das Barometer, weit entfernt vom langjährigen Schnitt von 104,7. Die Hoffnung, die im Frühjahr noch aufblühte, ist längst verwelkt.
„Die Lage verschärft sich immer mehr“, warnt IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Uwe Vetterlein. Seine Worte klingen wie ein Hilferuf: „Den Unternehmen geht es immer schlechter, die Deindustrialisierung ist im vollen Gange und die Politik schaut zu.“ Von einem „Herbst der Reformen“ könne keine Rede sein, sagt er – und legt nach: „Ohne echte Reformen geht es nur weiter bergab!“
Besonders hart trifft es die Industrie. Fast jedes zweite Unternehmen klagt über schlechte Geschäfte – Werte, die an die Coronazeit erinnern. Die Produktion läuft auf Sparflamme, die Auslastung sinkt auf Rekordtief. Auch die Aussichten sind düster: Die lahmende Inlandsnachfrage gilt für 63 Prozent der Firmen als größtes Risiko. Hohe Arbeitskosten und unsichere politische Rahmenbedingungen kommen noch oben drauf.
Der Druck auf den Arbeitsmarkt wächst. Der Beschäftigungsindikator fällt tief ins Minus, und mehr als ein Viertel der Firmen plant, Stellen zu streichen. Nur der Bau und einige Dienstleister können noch leichte Pluszeichen verbuchen. Doch auch dort ist die Investitionsfreude im Keller.
Und dann ist da noch die Bürokratie. Aktenberge, endlose Nachweise, immer neue Vorschriften – all das bremst die Wirtschaft zusätzlich aus. Dazu kommen hohe Energiekosten und die Unsicherheiten rund um die Energiewende. Auch im internationalen Geschäft wird’s holprig: Spannungen mit den USA und China machen den Unternehmen zu schaffen. Viele kämpfen zudem mit Finanzierungsproblemen.
Ein trüber Herbst also – für Kölns Wirtschaft, für die Region, für die Menschen, die dort arbeiten. Die Zeichen stehen auf Sturm. Und die IHK warnt: Ohne Kurswechsel droht der Stadt und dem ganzen Land ein frostiger Winter für Wohlstand und Jobs.
Redakteur/in:EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln |