Keine Partys und 24-stündiges Alkoholverbot
Karnevals-Lockdown zum Sessionsstart

- „Diesmal nicht“: Janine Kunze ist ein Gesicht der Kampagne.
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Köln - (dcb). „Diesmal nicht – Am 11.11. feiere ich nicht, weil es
dein Leben schützt.“ Die Botschaft an alle Feierwilligen ist klar
formuliert. Eine Sessionseröffnung am 11. November, wie wir sie in
Köln bislang kannten - bunt und fröhlich, voller kölscher Tön -
wird es in diesem Jahr nicht geben.
Oberbürgermeisterin Henriette Reker und Festkomitee-Präsident
Christoph Kuckelkorn verkündeten angesichts der dramatischen
Corona-Lage den karnevalistischen Lockdown für die Domstadt am Elften
im Elften und stellten die Kampagne „Diesmal nicht“ vor.
„Die Lage in Köln ist ernst. Ausgelassenes Feiern, enges
Beieinanderstehen, Bützchen hier, Schunkeln und Singen da – all das
ist Karneval, aber in Zeiten von Corona nicht möglich“, sagte
Oberbürgermeisterin Henriette Reker. Also auch keine öffentliche
Sessionseröffnung auf dem Heumarkt, keine Feiern oder Karnevalspartys
und vor allem ein 24-stündiges Alkoholverkaufs- und Verzehrverbot im
öffentlichen Raum im gesamten Stadtgebiet. Heißt im Klartext:
Kioske, Supermärkte und Tankstellen dürfen an diesem Tag keinen
Alkohol verkaufen. Der Konsum von Alkohol auf der Straße und auf
Plätzen ist untersagt und wird vom Ordnungsamt rigoros mit
Bußgeldern geahndet. Eine entsprechende Verordnung hat die Stadt nun
erlassen und gilt zusätzlich zu den bereits geltenden Regelungen wie
der Sperrstunde um 23 Uhr.
„Jede und jeder hat nicht nur die eigene Zukunft in der Hand,
sondern die der gesamten Stadtgesellschaft. Eine und Einer für alle
und alle Füreinander. Wir alle müssen auf das Feiern am Elften im
Elften verzichten“, so die klare Botschaft von Reker. Sie sei
dankbar auch für das Verständnis vieler Gastronomen und Künstler,
auch wenn sie wisse, was es für diese bedeute, wenn diese wichtige
Einnahmequelle wegfalle. „Ich bin mir sicher, wenn es eine Stadt
schafft, dann Köln. Wir wollen schließlich die Hochburg der Jecken
bleiben und nicht die der Infizierten werden. Also mein dringender
Appell an alle, auch auf private Feiern zu Hause zu verzichten“,
sagte Reker und war sich da mit Christoph Kuckelkorn einig.
„Ich bin zutiefst traurig, dass wir die Session nicht in der Form
eröffnen können wie alle die Jahre zuvor. Andererseits bin ich auch
erleichtert, dass wir nun alle gemeinsam diesen Tag in aller Ruhe und
Stille erleben können“, sagte Kuckelkorn. Er hoffe nun, dass die
Menschen auch nicht zu Hause feiern und stattdessen die
Sessionseröffnung der Willi-Ostermann-Gesellschaft am Fernseher
verfolgen.
Um die Kölnerinnen und Kölner, aber auch viele Feierwillige aus dem
Kölner Umland und benachbarten Regionen eindringlich zur
„karnevalistischen Abstinenz“ aufzurufen, startet die Stadt nun
eine großflächige Werbekampagne mit entsprechenden Werbebotschaften
auf Citylights und Infoscreens in U-Bahnhöfen, Straßenbahnen und
Bahnhöfen auch außerhalb von Köln bis ins Ruhrgebiet sowie in
Koblenz und Mainz. Neben Kölner Gastronomen und Künstlern ist das
„Gesicht“ dieser Kampagne Schauspielerin Janine Kunze: „Als
Kölnerin weiß ich, was der Verzicht auf Karneval bedeutet. Das ist
schwer und tut weh. Aber es ist eine sehr schwierige Zeit und wir
müssen jetzt in den sauren Apfel beißen und zusammenstehen“,
lautet ihr Appell.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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