Warme Mahlzeiten und Duschen
Kardinal Woelki öffnet Priesterseminar für Obdachlose

Kardinal Woelki nimmt die Gäste im Empfang. | Foto: Henning Schoon
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Köln - Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki hat das Kölner
Priesterseminar zur Verfügung gestellt, um die Versorgung von
Obdachlosen zu sichern. Die Menschen auf der Straße, deren Leben
wegen der Corona-Krise immer schwieriger wird, können dort duschen
und ein warmes Essen erhalten. Dazu stehen Plätze an 20 Einzeltischen
bereit, sodass die Mahlzeit mit dem erforderlichen Abstand zueinander
eingenommen werden kann.

Das Essen liefert die Küche der Kantine im Generalvikariat. Unter den
Helfern, die die Mahlzeiten ausgeben, sind Jugendliche des
jugendpastoralen Zentrums  „Crux" in Köln sowie Theologiestudenten
aus Köln, Bonn und Sankt Augustin. Für die Einhaltung der derzeit
geltenden Hygienevorgaben am Eingang sorgen die Malteser. Sie
organisieren auch den Duschbetrieb samstags. Dann können Männer von
11 bis 13 Uhr und Frauen von 13 bis 14 Uhr duschen und ihre Kleidung
wechseln. Kardinal Woelki rechnet damit, dass auf diese Weise 100 bis
150 Personen versorgt werden können. Das Priesterseminar steht
zurzeit wegen Renovierungsarbeiten teilweise leer.

Hilfsorganisationen wie die Caritas berichten, dass die Situation für
Obdachlose immer dramatischer wird. Wegen Ausgangsbeschränkungen und
Kontaktsperre können sie in den derzeit kaum frequentierten Straßen
viel weniger Passanten um Unterstützung bitten. Auch die Tafeln
arbeiten mit Einschränkungen, um ihre Helfer zu schützen. Es fehlt
am Grundlegendsten.  „Viele der Menschen auf der Straße haben
einfach nur noch Hunger und konnten sich seit Tagen nicht mehr
waschen", so Woelki. Für die Übernachtung der Obdachlosen stehen
nach wie vor die üblichen Notschlafstellen offen.

Kardinal Woelki hatte bereits bei der Aussetzung der Gottesdienste
dazu aufgerufen, das caritative Engagement zu verstärken. „Unsere
Gemeinden sind nicht nur Gottesdienstgemeinden, sondern immer auch
Caritasgemeinden und jeder getaufte Christ ist nicht nur zum
Gottesdienst und zum Glaubensbekenntnis aufgefordert, sondern immer
auch zur Caritas" so Woelki; die Caritas oder Diakonie dürfe man
niemals aussetzen.

Kardinal Woelki nimmt die Gäste im Empfang. | Foto: Henning Schoon
Kardinal Woelki bei der Essensausgabe. | Foto: Henning Schoon
Die Menschen erhalten im Priesterseminar eine warme Mahlzeit. | Foto: Henning Schoon
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