Aus Trümmern geboren
Haus des Kölner Handwerks seit 50 Jahren im Stapelhaus

- Einzug vor 50 Jahren: Die Aufnahme von 1967 zeigt den damals noch existenten Verlauf der Rheinuferstraße unmittelbar vor dem Stapelhaus.
- Foto: ha/Reproduktion „Die Handwerkskammer“, 10/1967
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KÖLN - (ha). Das Kölner Haus des Handwerks feierte goldenes Jubiläum:
Seit 50 Jahren befindet sich die Einrichtung im Stapelhaus an der
Frankenwerft 35. Im Rahmen eines Festakts unterstrich
Kreishandwerksmeister Nicolai Lucks die Aufbauleistung nach der
Zerstörung des historischen Gebäudes im Zweiten Weltkrieg.
Die Anfänge
Hauptgeschäftsführer Thomas Günther resümiert in einem Gespräch
mit dem Kölner Wochenspiegel die Anfänge der Stätte und die
aktuelle Situation der Handwerksbranche. „Das Stapelhaus lag in
Trümmern. Als meine Vorgänger 1959 von der Stadt das Angebot
bekamen, das Grundstück wieder zu bebauen, hatte sich an dieser
Situation noch nicht viel geändert. 1960 begangen schließlich die
Vorbereitungen für den Bau eines Hauses des Kölner Handwerks.
Natürlich musste die Finanzierung abgeklärt und ein
Architektenwettbewerb ausgeschrieben werden. Die Grundsteinlegung
erfolgte daher erst 1965. Die feierliche Eröffnung fand am 27.
Oktober 1967 statt“, so Günther.
Die Kosten
Demnach beliefen sich die damaligen Gesamtbaukosten auf 3.234.000 DM
– lediglich 22.000 DM höher als kalkuliert. Zunächst auf
Erbbaupachtbasis errichtet, wurde das rund 4.900 Quadratmeter
umfassende mehrstöckige Gebäude 1992 von der Stadt für 4,4
Millionen DM an die Kreishandwerkerschaft verkauft.
Heute
„Heute belegen wir lediglich eine Etage, die restlichen
Räumlichkeiten sind vermietet. An unseren Zielen hat sich jedoch
über die Dekaden nichts verändert: Wir sind die Interessenvertreter
des örtlichen Handwerks als Fundament des gesellschaftlichen
Mittelstandes. Wir waren nie und werden nie ein Global-Player sein,
der einfach weggeht, wenn es wirtschaftlich mal nicht so gut läuft.
Wir werden weiterhin als Partner der Stadt hier unsere Steuern
bezahlen und Arbeitsplätze sichern“, sagt Hauptgeschäftsführer
Günther, der als wesentliche Aufgabe die Anwerbung von
Nachwuchskräften sieht.
Die Zukunft
„Das Thema Fachkräftemangel ist immer noch akut. Es gibt viele
junge Leute, die nach dem Abitur statt einer Ausbildung lieber an die
Universität wollen. Wir müssen den Menschen aufzeigen, dass es auch
im Handwerk attraktive Weiterbildungsmöglichkeiten und
Beschäftigungschancen in den unterschiedlichsten Berufen gibt.
Zurzeit bleiben im Handwerk jedes Jahr mehrere hundert
Ausbildungsstellen unbesetzt. Das sind schlichtweg Leute, die fehlen
und die Branche mittelfristig schrumpfen lassen“, zeigt sich Thomas
Günther besorgt.



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