Maach et jot Mählwurms Pitter
Hänneschen-Puppenspieler geht in Ruhestand

32 Jahre lang war Puppenspieler Hans Fey der „Mählwurms Pitter“ im Hänneschen Theater. | Foto: Brühl
  • 32 Jahre lang war Puppenspieler Hans Fey der „Mählwurms Pitter“ im Hänneschen Theater.
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Köln - (cb). „Ein eigenes Stück zum Abschied. Was Besseres kann man
sich doch gar nicht wünschen“, dankte Hans Fey, Puppenspieler des
Hänneschen-Theaters, seinen Kolleginnen und Kollegen bei seinem
Ausstand im Foyer des Theaters am Eisenmarkt.

Theater-Intendantin Frauke Kemmerling und ihr Stellvertreter Udo
Müller dankten Fey für seine langjährige berufliche Tätigkeit.
„Hans, Du hast so viel Empathie und Einfühlungsvermögen
mitgebracht und auch dein wundervolles und klangvolles Kölsch wird
uns fehlen“, dankte Kemmerling.
Fey gehörte dem Ensemble des Hänneschen-Theaters fast 33 Jahre an.
Das diesjährige Weihnachtsmärchen „Märry Mählwurm“ ist das
letzte Stück, in dem er mitspielt. Kollegen hatten  das Stück ganz
auf den „Mählwurms Pitter“ zugeschnitten, dem es beim
Weihnachtsfest um Tradition und nicht um Kommerz und Konsum geht. 
Fey und der barocke Wirt der Knollendorfer Traditionswirtschaft waren
fast drei Jahrzehnte ein unzertrennliches Team.  Viele Freunde und
Weggefährten wollen dabei sein, wenn Hans Fey am 20. Dezember das
letzte Mal „hinger d´r Britz“ steht und seinem alten Freund
„Mählwurms Pitter“ kölsche Lebens- und vor allem seine
unverwechselbare Mundart einhaucht. Als Abschiedsgeschenk
überreichten ihm seine Kollegen eine Puppe des „Hans Albert“, dem
Sohn vom „Mählwurms Pitter“, für den Fey als Namenspatron Pate
stand.
Im Hänneschen angefangen hatte der gelernte Konditor Hans Fey 1984.
„Ich habe den Pitter im Dezember 1984 von Hans Bedburg übernommen
und behalten“, sagt der heute 65-Jährige. Der damalige
Hörfunksprecher und Schauspieler Josef Meinertzhagen war auf die
„herrliche kölsche Stemm“ von Fey aufmerksam geworden und empfahl
den Berufswechsel ans Puppentheater. Doch seinen Job als Konditor im
Café Osterspey wollte der damals 28-Jährige Fey nicht aufgeben. Dann
bekam er ein paar Jahre später unerwartet eine Einladung zum
Vorsprechen vom damaligen Spielleiter Gérard Schmidt.
Er hat den Job dann schließlich angenommen. Für Hans Fey
rückblickend eine richtige Entscheidung: „Ich habe das sehr gerne
gemacht. Puppenspieler zu sein ist ein ganz besonderer Beruf und dann
auch noch in einem Haus wie dem Hänneschen. Das ist ein Privileg“,
so Fey. Aufregend sei vor allem auch der Umzug Mitte der 1980er-Jahre
in die Wolkenburg gewesen während das Theater am Eisenmarkt saniert
wurde.
Auch wenn Hans Fey nun beim Hänneschen in Rente geht, für seinen
Ruhestand hat der in Ehrenfeld verwurzelte engagierte Katholik und
passionierte Karnevalist (Blaue Funken) noch einiges vor.
In seiner heimischen Neuehrenfelder Gemeinde St. Anna ist Hans Fey als
der „Glockenhansi“  bekannt. Für das St. Elisabeth-Krankenhaus
Hohenlind organisierte Fey 2005/ 2006 eine Glockenspenden-Aktion von
16 Kölner Karnevalsgesellschaften und des Kölner Dreigestirns 2006.
Die dortige Glocke wurde den Hl. Drei Königen geweiht und trägt eine
kölsche Aufschrift. Auch den Guss einer zweiten, weitaus größeren
Glocke 2012, diesmal für St. Anna in Neuehrenfeld und dem Sel. Papst
Johannes XXIII. geweiht,  ging auf sein Engagement und Talent für´s
„kötte“ bei Karnevalisten und Privatpersonen zurück. Natürlich
durfte die Kölsche Aufschrift und ein „Kölle Alaaf“ nicht
fehlen.
Seit vielen Jahren ist Fey auch im Ehrenfelder Arbeitskreis „Meß op
Kölsch“ aktiv, organisiert die Seniorensitzung in St. Anna und im
Seniorenhaus Hl. Drei Könige sowie die Krankenhaussitzung in St.
Elisabeth Hohenlind. Reisen, Kunstgeschichte, Architektur und
religiöse Kunstwerke sind sein Steckenpferd.
Seit Jahren organisiert er Stadt- und Krippenführungen „för
Fründe“ auf Kölsch. Dieses Angebot werde er im kommenden Jahr
ausbauen, kündigt Fey an.  „Das mache ich alles weiter. Aber auf
ein paar Tage Ruhe in der Woche und mehr gemeinsame Zeit mit meinem
Partner Bodo und das entsprechende Wohlfühl-Programm freue ich mich
natürlich auch“, so Fey.

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