Netzwerk arbeitet am Radiomuseum im Sendegebäude
Ein passender Museumsort

- Dipl. Ing. Jost Broser stellt den 3 D-Laserscanner für die Vermessung am ehemaligen Sendegebäude ein.
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Köln - (ak). Es gibt ein Radiomuseum in Köln. In Dellbrück liegt es
etwas versteckt im Gewerbegebiet. Rund 4.000 historische Radiogeräte,
Schallplattenspieler und Tonbandgeräte hat die Fördergesellschaft
Radio-Museum e.V. zusammengetragen. Dr. Heinz Reutersberg von der
Fördergesellschaft weiß, der derzeitige Standort reicht nicht aus,
um die historischen Exponate richtig zu präsentieren.
Doch da gibt es in der Hitzeler Straße in Raderthal das unter
Denkmalschutz stehende historische Sendegebäude der Westdeutschen
Rundfunk AG, der Vorläuferin des heutigen WDR. Was liegt und lag
näher, als das Radiomuseum an diesem Ort unterzubringen. Das Gebäude
gehört der Stadt. Es ist verhältnismäßig gut erhalten. Um diesen
„Wunsch“ Wirklichkeit werden zu lassen, hat sich ein Netzwerk
„Radiomuseum ins Funkhaus“ aus Initiativen, Vereinen und
Einzelpersonen gebildet. Auch die Fördergesellschaft RadioMuseum e.V.
aus dem Rechtrheinischen gehört dazu.
Auch die Nachbarn des Sendegebäudes in der ehemals englischen
Siedlung wären froh, wenn das eine neue Nutzung erhielte. „wir
wollen eine unentgeltliche Gebrauchsüberlassung von der Stadt“, so
der Sprecher der Initiative Andreas Henseler. Das muss der Rat
entscheiden.
Das ehemalige Sendegebäude verfügt an den Seiten über Wohnungen und
in der Mitte über eine Halle. Die Wohnungen könnten saniert und in
der dann hergerichteten Halle könne das neue Radiomuseum sein Zuhause
finden.
Wichtig ist den Initiatioren, dass sich das Museum finanziell selbst
trägt. Für die weitere Planung soll ein Finanzierungskonzept
erstellt werden. Die Bausubstanz, so Henseler, sei gut. Von Außen
soll nicht verändert, von Innen soll gemäß dem Denkmalschutz
saniert werden. Dazu gehört auch die Heizung. Im Keller könnte ein
Depot eingerichtet werden. Dafür müsste jedoch auch ein Aufzug vom
Keller nach oben eingerichtet werden. Optimiert werden müsste zudem
der behindertengerechte Zugang. Im Sommer könnte man den Garten vor
dem Sendegebäude als Café nutzen. Die Verkehrsanbindung, so Andreas
Hensler, sei optimal. Die Bonner Straße liegt etwa einen Kilometer
entfernt. Auf dem Areal gibt es einen Parkplatz. Eine
Betriebgesellschaft, so Hensler weiter, könnte das dann neue
Radiomuseum betreiben.
Mittlerweile haben Studendeten der TH Köln (Rosa Welsch, Marcel
Britz, Stefan Hillmannm, Nicolas Flier und Muriel Tekath) eine
„Bauaufnahme“ durchgeführt und mit einem 3D-Laserscanner die
Gebäudestruktur digital erfasst. Diese digitalen Daten bilden die
Grundlage für alle weiteren Planungen für zukünftige Umbauten des
Gebäudes, hebt Jost-Michael Broser vom Institut für Baugeschichte
und Denkmlapflege der TH Köln hervor.
Im Rahmen einer Semesterarbeit sollen die Studierenden dann Ideen für
den erforderlichen Umbau entwickeln. Diese dienen dann als Grundlage
für ein Ausstellungskonzept, für das der Betreiber des Odysseums,
Andreas Waschk, seine Mitarbeit angeboten hat. Im Frühjahr 2020
wollen die Museums-Initiatoren dann öffentliche und private Mittel
für die nötigen Investitionen akquirieren.


Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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