Betroffene beklagen: Planungssicherheit fehlt
Düstere Aussichten für Großmarkthändler

Der Kölner Großmarkt gehört zu den größten in ganz Deutschland. Doch die Unzufriedenheit der Händler nimmt zu. | Foto: tau
  • Der Kölner Großmarkt gehört zu den größten in ganz Deutschland. Doch die Unzufriedenheit der Händler nimmt zu.
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Köln - (tau). Fermin Montaner Morant, Prokurist der Fermin Montaner GmbH &
Co. OHG sowie 1. Vorsitzender der Interessengemeinschaft (IG) Kölner
Großmarkt e.V., ist seit 33 Jahren auf dem Großmarkt „zu Hause“.

Gemeinsam mit IG-Mitgliedern tauschte er sich mit Vertretern aus
Politik und Wirtschaft über das Endlos-Thema „Zukunft des
Großmarkts“ aus. Der sollte nach dem Ratsbeschluss aus dem Jahr
2007 schon jetzt in Marsdorf angesiedelt sein. Doch nachdem das
Umzugsdatum sich erst auf 2020 und dann auf 2023 verschob, sprechen
die Beteiligten mittlerweile über das Jahr 2025. Dabei warten alle
auf Änderungen und Entscheidungen - in der Zwischenzeit leiden vor
allem die Händler unter dem Status Quo.

„Uns wird die Infrastruktur und die Lagerkapazität entzogen“, so
die Vertreter der IG. Sie beklagen Baustellen, Sperrungen, fehlenden
Parkraum und eine zunehmende Vermüllung. „Das Leben am Standort ist
sehr schwer geworden“, betonen Morant und Michael Rieke, Sprecher
der IG.
Auch wenn der Umzug nach Marsdorf noch nicht zu erahnen ist, werden
schon Abrissarbeiten auf dem jetzigen Gelände in Raderberg
vorgenommen.

Hier soll das Projekt „Parkstadt Süd“ entstehen. Ulrich S.
Soénius, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Industrie- und
Handelskammer Köln, betont, dass er sich auch andere Standorte
vorstellen könnte, aber damals sei eben Marsdorf vereinbart worden.
„Wir wollen jetzt mal Ergebnisse sehen“, sagt er. Weiterhin macht
Soénius klar, dass die Ansiedlung von Sportanlagen in der
unmittelbaren Nähe des neuen Großmarktstandorts „mit uns nicht zu
machen ist“. Er kommt auf die Aspekte Standort und Sportanlagen zu
sprechen, da in der Bündnisvereinbarung von Grünen, CDU und Volt die
Verlagerung des Großmarktes in diesem Zusammenhang benannt wird. Zum
einen könnte möglicherweise die Frage nach dem Standort neu gestellt
werden. Zum anderen steht die Idee im Raum, das Trainingsgelände des
1. FC Köln auf den Beller Wiesen in Marsdorf anzusiedeln.

Manfred Richter (Grüne) erklärt, dass man nun die Aufgabe habe, bis
2025 den Markt umzusiedeln. Volker Görzel, wirtschaftspolitischer
Sprecher der FDP, fragte sich, warum nichts passiert und warum das
„Fass neu aufgemacht“ werde. Dirk Michel (CDU), Vorsitzender des
Wirtschaftsausschusses, sagt: „Mich interessieren nur noch die
Händler“. Christian Joisten (SPD) stellt fest, dass man eigentlich
schon in Marsdorf sei und dass man so nicht mit Wirtschaftsakteuren
umgehen könne. Jörg Detjen (Die Linke), Pia Waldhof (Volt und Walter
Wortmann (Freie Wähler) sprechen sich ebenfalls für mehr Klarheit
aus.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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