Große Schnute und Riesenkulleraugen
Bison-Bulle „Winni“ im Kölner Zoo geboren

- Im Zoo ist der kleine Bulle Winni zur Welt gekommen.
- Foto: Werner Scheurer
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Köln - Zuwachs bei den Bisons im Kölner Zoo. Die siebenjährige Kuh
„Lakota“ hat einen kleinen Bullen geboren. Es kam während der
Öffnungszeiten auf der Anlage zur Welt, so dass Besucher live dabei
waren. Das Jungtier ist agil und munter und trinkt bereits kräftig
Muttermilch. Vater ist der ebenfalls siebenjährige Bulle
„Cherokee“, der mit seiner imposanten Statur Chef der Kölner
Bisongruppe ist.
Das Verbreitungsgebiet der Bisons reicht von den trockenen Steppen
Nordmexikos über die Prärien des mittleren Westens bis zu den Weiden
entlang der Flüsse Alaskas. Bisons werden bis zu einer Tonne schwer.
Sie sind damit die größten Landsäuger Nordamerikas. Die Tiere
bildeten einst die Lebensgrundlage der nordamerikanischen Indianer,
die von und mit den Bisons lebten. Sie töteten nur für den
Eigenbedarf und verwerteten die Tiere komplett. Fell, Sehnen und
Knochen wurden zur Herstellung von Kleidung, Decken, Sätteln,
Zaumzeug, Schilden, Seilen, Leim, Kissenfüllungen, Geschirr, Rasseln,
Schmuck, Werkzeugen und Tipis genutzt. Der Büffelmist diente als
Brennmaterial.
Erst mit der Erschließung des Kontinents durch weiße Siedler und
Jäger kam es zum Massenschlachten. Die Bisonjagd wurde zum
Volkssport. In der kurzen Zeitspanne zwischen 1870 und 1876 wurden die
einstmaligen Millionenbestände auf wenige tausend Tiere dezimiert.
Dies geschah auf staatliche Anordnung, um den Indianern die
Lebensgrundlage zu nehmen. Schutz- und Erhaltungsbemühungen starteten
1905. Mittlerweile leben wieder mehr als eine halbe Million Bisons in
Nordamerika, die meisten davon in Farmen. Nur fünf Prozent sind
wildlebend. Andere werden zu Erhaltungszuchtzwecken in umzäunten
Reservaten gemanagt.
Die Bestände sollen weiter vergrößert werden. Ziel ist es, ihre
kulturelle und auch wirtschaftliche Bedeutung für die Indianer
wiederherzustellen und den Bisons die ursprüngliche Rolle im
Ökosystem der Steppen wiederzugeben. Bisons sind nicht nur wichtige
Beutetiere, sondern auch Landschaftsgestalter. Als Grasfresser
verhindern sie die Ausbreitung von Büschen und Bäumen und sorgen
für offene Landschaften. Diese bilden wiederum den Lebensraum für
viele Pflanzen, Insekten, Vögel und kleinere Säugetiere.
Im Kölner Zoo besteht die Hauptnahrung aus Gras, das im Sommer frisch
geschnitten und im Winter getrocknet als Heu angeboten wird.
Kraftfutter aus Getreide wird täglich dazugegeben. Im Winter bekommen
die Bisons Rüben und gelegentlich Äste zum Beknabbern der Rinde, in
der sich viele Mineralien befinden.
Info:
Aktuell gelten im Kölner Zoo Sonderegeln. Es gelten Kontaktverbot,
Abstandsregeln und Hygienevorschriften. Wichtig: Wer den Zoo besuchen
will, braucht neben einer gültigen Eintrittskarte (Dauer- oder
Tagesticket) aktuell zusätzlich ein kostenlos im Vorfeld erworbenes
„Reservierungs-Ticket“ für den entsprechenden Besuchstag. Weitere
Infos gibt es auf
www.koelnerzoo.de.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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