LVR erinnert an Massenmord
Sprachbarrieren an Grauen Bussen abgebaut

LVR-Direktorin Ulrike Lubek und Dr. Corinna Franz, LVR-Dezernentin Kultur und Landschaftliche Kulturpflege (v.l.), am neuem Pult vor dem Denkmal der Grauen Busse. | Foto: Uwe Weiser/LVR
  • LVR-Direktorin Ulrike Lubek und Dr. Corinna Franz, LVR-Dezernentin Kultur und Landschaftliche Kulturpflege (v.l.), am neuem Pult vor dem Denkmal der Grauen Busse.
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Seit 2011 steht vor dem Landeshaus des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) in Köln-Deutz das Denkmal der Grauen Busse. Damit erinnert der LVR an den Massenmord von Psychiatriepatienten und –patientinnen sowie Menschen mit Behinderung aus dem Rheinland in der Zeit des Nationalsozialismus.

Deutz. Jetzt wurde ein Pult am Denkmal „Graue Busse“ aufgestellt, das barrierefrei Informationen zu den Verbrechen in der NS-Zeit vermittelt: Texte in deutscher, englischer und in Leichter Sprache geben erste Einblicke. Ein QR-Code verweist auf die neue Webseite lvr.de/graue-busse : Hier findet sich vertiefendes Hintergrundwissen zu der sogenannten „Aktion T4“, die zwischen Frühjahr 1940 und August 1941 stattfand und der etwa 10 000 behinderte oder kranke Menschen zum Opfer fielen. Auch vor und nach dem Ende der „Aktion T4“ starben viele Menschen in Heil- und Pflegeanstalten des Provinzialverbandes der Rheinprovinz, in dessen Nachfolge der LVR arbeitet.

Auf der Webseite finden sich alle Informationen auch in Form von Gebärdensprach-Videos sowie mit einer Vorlese-Funktion. Unter der Adresse lvr.de/graue-busse-leichte-sprache lassen sich die Infos zudem in Leichter Sprache aufrufen.

„Ursprünglich waren die Grauen Busse als temporäres Mahnmal gedacht. Doch eine zeitliche Begrenzung wäre dem Thema nicht angemessen. Die monumentalen Betonbusse erinnern insbesondere an die Gräueltaten, die sich in und ausgehend von Einrichtungen des Rechtsvorgängers des LVR ereignet haben“, so LVR-Direktorin Ulrike Lubek. „Wir erinnern damit an das furchtbare Leid, welches Menschen zugefügt wurde, deren Leben als ‚unwert‘ beurteilt wurde – darunter auch Kinder und Jugendliche. Niemals dürfen wir das vergessen. Dies ist umso wichtiger, als dass wir auch jetzt Diskriminierung, Ausgrenzung und Rassismus erleben – jeden Tag.

Die Grauen Busse sind sichtbares Zeichen und erinnern daran: gestern, heute und morgen. Sie sind im wahrsten Sinne des Wortes ein Denk-mal!“ „Wir freuen uns sehr, dass nun anstatt der in die Jahre gekommenen Informationstafeln ein neues, barrierefreies Pult die Hintergründe vermittelt. Auch die Zuwegung werden wir im nächsten Schritt verbessern, um sie mit Rollstühlen oder Rollatoren befahrbar zu machen“, so Dr. Corinna Franz, LVR-Dezernentin Kultur und Landschaftliche Kulturpflege. „Für uns war es wichtig, das Denkmal der Grauen Busse für alle Menschen zugänglich zu machen – ganz im Sinne der Inklusion, für die der LVR steht.“

Redakteur/in:

EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln

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