Im Wandel der Zeit
Spannende Wochen für die OGS-Kinder

Die OGS-Schüler wie das Schulleben in der 50er Jahren funktionierte.  | Foto: Clementinenschule
  • Die OGS-Schüler wie das Schulleben in der 50er Jahren funktionierte.
  • Foto: Clementinenschule

150 OGS- Kinder der Clementinenschule konnten trotz Corona an einem besonderen Projekt teilnehmen. Sechs Wochen lang wurde thematisch zum Wandel der Zeit gearbeitet, gespielt und Ausflüge dazu unternommen.

Hürth (me). Die Planungen des Trägers Clementinos sind aufgegangen: Referenten berichteten zum Beispiel vom Leben in den 50er Jahren. Hier erfuhren die Kinder, dass man respektvoll aufstand, um eine Lehrkraft zu begrüßen, man zur Strafe in der Ecke stehen musste, dass es Schulschürzen gab, dass man teilweise lange Wege zur Schule laufen musste, weil es keine Schulbusse gab.

OGS gab es in den 50er Jahren auch nicht. Der Mc Donalds-Ersatz in dieser Zeit waren eingekochte Gläser von der Großmutter, die man schnell aufwärmen konnte. Zur Eisdiele musste man seinen eigenen Becher mitbringen, denn Eishörnchen gab es nicht.

Die OGS-Kinder lernten einfache Kreisspiele für draußen kennen. Die Spielzeug-Fülle, die Kinder heute aus den KiTas oder dem eigenen Garten kennen, waren damals kaum vorstellbar.

Im Freilichtmuseum Kommern erfuhren die Kinder, wie aus Schafwolle ein Pullover wird. Es wurde gefilzt, mit selbst hergestellter Wolle gebastelt und sogar das Spinnrad bedient.

Ein Höhepunkt für die Großen war das Timeride in Köln. Das Virtual Reality-Erlebnis in der alten Straßenbahn durch das Köln der 20er Jahre versetzte viele in Erstaunen. Die Hutmacherei im Timeride lehrte die OGS-Kinder, dass man nie unbehütet aus dem Haus ging.

In der Schule kochten die Kinder Gerichte wie „armer Ritter“ und stellten einen „kalten Hund“ her.

Ausflüge wie „Köln von unten“ zeigten den Kindern, dass der Rhein früher einen ganzen anderen Weg durch die Altstadt von Köln genommen hatte, dass Köln damals viel tiefer lag, sodass in Parkhäusern sogar noch Reste von alten Stadtmauern und Brunnen zu sehen sind.

Bastel- und Handarbeiten, auch mit Schwerpunkt Weihnachten, wurden in allen Gruppen angeboten. Fingerhäkeln, Tannenbäume mit der Strickliesel, Webrahmen und Kartoffeldruck bereiteten den Kindern viel Freude. Im Schulmuseum Bergisch Gladbach durften alle Kinder auf Schiefertafeln schreiben. Schulhefte gab es damals nicht, lernten die Kinder.

Die bunten Schulranzen suchten die Kinder hier vergeblich. Im Museum erfuhren sie zudem, dass Mädchenranzen aus Leder anders waren, als die von Jungen. Mädchenranzen hatten eine kleine und Jungenranzen eine große Klappe. Jedes Kind durfte seine Buchstaben in Sütterlin abschreiben.

Die OGS-Leitung Rita Daschner betont: „Wir wollten den Kindern in diesen Corona-Zeiten eine Abwechslung bieten, gemeinsame Erfahrungen ermöglichen und das entdeckende Lernen fördern. Die Kinder haben uns mit strahlenden Augen belohnt. Wir sind als kleiner eigener Träger dankbar, dass uns die Stadt Hürth bei diesem Projekt unterstützt hat. Scheinbar waren wir die einzige OGS, die trotz Corona ein Projekt in diesem Jahr durchgeführt hat.“

Als Erinnerung an diese spannenden Wochen wurden Fotos in selbst genähter Kleidung der 50er Jahre gemacht und jedem Kind ein Bild entwickelt. Die Überraschung war groß als die Kinder hörten, dass man Kleider seiner Geschwister trug, solange bis diese aufgetragen waren.

Das auch mit Landesmitteln finanzierte Projekt endete mit Ballons, an denen von jedem Kind ein Wunsch in den Himmel geschickt wurde. „Bitte mach, dass Corona vorbei ist“, stand auf fast der Hälfte der Wunschzettel.

Redakteur/in:

Martina Thiele-Effertz aus Hürth

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