St. Martin
Große Laternenausstellung in Duisdorf

Viel bunte Martinsfackeln erleuchteten den großen Saal im Rathaus Duisdorf, als die dortige Ausstellung eröffnet wurde.  | Foto: who
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  • Viel bunte Martinsfackeln erleuchteten den großen Saal im Rathaus Duisdorf, als die dortige Ausstellung eröffnet wurde.
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Bonn-Duisdorf - Die Kinder der insgesamt 123 Schulen, Gruppen und Kindergärten des
Stadtbezirks Hardberg hatten schon lange für diesen Tag
vorgearbeitet. Denn schließlich war es kein geringerer als der
Heilige Mann aus Tours, besser bekannt als Sankt Martin, der die
insgesamt 357 ausgestellten Martinsfackeln der Kinder begutachtete.
Ziehen viele von ihnen doch am Martinstag, dem 11.11., und vor allem
beim Martinszug in Duisdorf am 10.11. dem heiligen  Mann auf dem
Pferd mit ihren bunten Laternen hinterher und singen lautstark
Martinslieder, die manchen Erwachsenen an die eigene Kindheit
erinnern.

So erstrahlte der Große Saal im Rathaus Hardtberg bei der
Martinsfackel-Ausstellungseröffnung in vielen bunten Farben. „Es
ist euch zu verdanken, dass der Saal wieder in solch bunten Farben
erstrahlt“, sagte Bürgermeisterin Petra Thorand bei der
Ausstellungseröffnung, als Sankt Martin, alias Daniel Klein, im Saal
eingetroffen war. „Mit den Fackeln erinnert ihr an den Heiligen
Mann“, sagte Thorand und erzählte eine Sicht, warum die Fackeln zu
St. Martin gehören. Danach ergab sich die Tradition der
Martinsfackeln aus den abgeernteten Feldern der Bauern, über die die
Kinder zu Beginn mit ihren ausgehöhlten Futterrüben zogen und
dorthin Gesichter schnitzten.
Eine andere Erklärung gab St. Martin ab, zu dessen Verblüffung recht
viele Kinder vom Martinsbrauch wussten. Er frage die Mädchen und
Jungen, warum er mit Helm, Schwert und Mantel vor ihnen stehe und gab
dann auch gleich die Erklärung. Nämlich, dass Sankt Martin mit
bürgerlichem Namen eigentlich Martinus hieß und römischer Soldat
war, der als Bote Nachrichten von Stadt zu Stadt brachte. Eines
Winterabends saß vor einem Stadttor ein Bettler, an dem viele
Menschen einfach so vorbeigingen. Martin hielt an, hob sein Schwert
und teilte seinen Mantel mit dem armen Mann. In diesem Moment erhob
auch der Duisdorfer St. Martin Daniel Klein sein Schwert und teilte
zur Verblüffung der Kinder seinen Mantel und reichte die Hälfte an
ein Mädchen.

Doch damit war die Geschichte noch nicht zu Ende. Denn eines Nachts
erschien Jesus dem Soldaten Martinus in der Mantelhälfte. Das
beeindruckte Martinus so sehr, dass er das Soldatenleben niederlegte
und Mönch wurde. Später sollte er dann zum Bischof von Tours
gewählt werden. Da er das eigentlich nicht wollte, versteckte er sich
in einem Gänsestall. Deshalb sind auch immer Gänse im Martinszug zu
sehen. Deren Geschnatter verriet ihn, so dass die Menschen von Tours
mit Laternen loszogen um den Sankt Martin zu suchen, erläuterte Klein
und gab somit eine zweite Variante preis, warum die Fackeln der Kinder
untrennbar mit dem Martinszug verbunden sind.

Nach dem Singen von Martinsliedern zum Einstimmen gab es für alle
Klassenlehrerinnen und Kita-Leiterinnen von der Bezirksvertretung noch
das obligatorische Anerkennungsgeld in Höhe von fünf Euro pro
Gruppe, maximal zehn Euro. Aber auch die Kinder gingen nicht leer aus.
Denn der Duisdorfer St. Martin Daniel Klein verteilte am Ausgang
herrlich schmeckende Martinswecken an jeden von ihnen. Zu sehen sind
die Martinsfackeln im Rathaus Duisdorf noch bis einschließlich
Freitag, 4. November.

„Wer gibt, gewinnt“

So lautet das diesjährige Motto des Duisdorfer Martinszugs, dass der
Martinsausschuss Duisdorf herausgegeben hat. Das ist ein Motto mit
vielen Facetten. Denn zum einen lässt sich damit die Verlosung
verbinden. So konnte der Ausschuss erstmalig zwei namhafte Sponsoren
gewinnen, die tolle Sachpreise zur Martinsverlosung beisteuerten. So
winkt als Hauptgewinn ein Fahrrad von H & S-Bikediscount, die drei
zweiten Preise sind je zwei Eintrittskarten zu einem Spiel der Telekom
Baskets Bonn. Darüber hinaus gibt es weiterhin die gewohnten
10-Euro-Preise.

Der Losverkauf hat die Finanzierung der kompletten Martinswoche als
Hauptzweck. Er wird für die Martins-Wecken, die als Zeichen der
Teilung an die Kinder gegeben werden, verwendet und ist der größte
Kostenfaktor. Der Rest wird für die Durchführung des Duisdorfer
Martinszugs am Donnerstag, 10. November, u.a. für die Musikkapellen
eingesetzt.

So hat- wer gibt und Martinslose kauft und dabei keinen Gewinn erzielt
- derjenige dennoch etwas Gutes getan und geteilt. Denn die Kinder
profitieren von jedem Losverkauf. Alles was an Überschuss bleibt,
fließt zurück an die Schulen und Kindergärten in Duisdorf. Aber man
kann auch Zeit geben. Das versucht Sankt Martin bei seinen Besuchen
den Kindern zu vermitteln. So können sie z.B. Zeit mit anderen
Kindern teilen, um ihnen beispielsweise Deutsch beizubringen. Denn wer
Zeit gibt, gewinnt Freunde und wenn Deutschland sich Zeit für die
Integration nimmt, gewinnt Deutschland.

Zu guter Letzt möchte der Martins-Ausschuss an alle Kinder
appellieren, schnörzen zu gehen. Viele Bürger schmücken ihre
Fenster mit Kerzen und schönen Bildern und freuen sich auf ein
Martinslied. Denn: wer hier Zeit gibt, gewinnt Süßigkeiten.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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