Frauen in der AWO
Beeindruckende Biografien

Evelyn Thimm, Beate und Peter Ruland (v.l.) stellten das Buh vor. 
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  • Evelyn Thimm, Beate und Peter Ruland (v.l.) stellten das Buh vor.
  • Foto: AWO

Engelskirchen (eif). Drei Jahre lang hatte Autor Peter Ruland a mit viel Engagement und Herz an dem Buch „Frauen der AWO“ gearbeitet.

Jetzt stellte er sein Werk mit der AWO-Kreisvorsitzende Beate Ruland und AWO-Kreisgeschäftsführerin Evelyn Timm vor. Das Buch handelt von den Biographien von Frauen der Arbeiterwohlfahrt, der SPD und der Arbeiterbewegung, deren Namen 25 Kindertagesstätten der AWO im Oberbergischen tragen. Ebenso wird eine geplante AWO-Kindertagesstätte in Bensberg nach einer verdienten AWO-Frau benannt werden.

Unterstützt wurde Peter Ruland von seiner Ehefrau Beate und Tobias Blumberg, der für das Layout verantwortlich war. Evelyn Timm dankte den Beteiligten für das tolle Ergebnis.

Die Idee, die Lebensgeschichten und das Wirken der mutigen und starken Frauen zu erforschen und festzuhalten, entstand 2019 zum 100-jährigen Jubiläum der AWO, zu dessen Anlass die Gründung und Geschichte der AWO im Fokus stand.

Beate Ruland erklärt: „Neben der Gründerin der AWO, Marie Juchacz, haben sehr viele Frauen an ihrer Seite für die Menschen gekämpft, die selbst keine Stimme hatten“. Mit der Dokumentation soll die Aufmerksamkeit auch auf die Frauen gerichtet werden, die im Hintergrund arbeiteten, aber viel bewirkt haben, erklärte die AWO-Kreisvorsitzende. Ein Beispiel dafür ist Erna Schmitz, „der rote Engel aus Wipperfürth“, die bereits 1922 einen Ortsverein der Arbeiterwohlfahrt vor Ort gründete und eine Kleiderkammer ins Leben rief, die würdige Kleidung an minderbemittelte Menschen verteilte.

Mit der Gründung der Arbeiterwohlfahrt durch Marie Juchacz, zunächst als Hauptausschuss der Arbeiterwohlfahrt in der SPD, ging die Forderung einher, den Anspruch auf Hilfe und die Professionalisierung der sozialen Arbeit rechtlich zu verankern. 1922 hatten Marie Juchacz und andere Frauen durch ihre Mitarbeit einen entscheidenden Einfluss auf das Reichsjugendwohlfahrtsgesetz 1922 und die Fürsorgepflichtverordnung 1924 genommen.

1928 wurde in Berlin die Wohlfahrtsschule durch die AWO eingerichtet, die ein weiterer wichtiger Schritt auf dem Weg zur Professionalisierung der sozialen Arbeit war.

Peter Ruland verdeutlicht: „Die Lebensgeschichten der Frauen vermitteln uns einen Eindruck, wie die Zeit damals war“. Viele der Frauen setzten sich für Gleichberechtigung ein und brachen mit den gesellschaftlichen Rollenvorstellungen der Frau. Marie Juchacz ergriff als erste weibliche Abgeordnete am 19. Februar 1919 in der Weimarer Nationalversammlung das Wort und stellte klar, dass es ein großes Unrecht war, Frauen die politische Teilhabe und das Wahlrecht zu verweigern.

Ebenso kämpften sie später gegen die Machtergreifung der Nationalsozialisten, so beispielsweise Antonie Pfülf, die zu den mutigen 94 SPD-Abgeordneten im deutschen Reichstag gehörte, die trotz Einschüchterung und Todesdrohungen gegen das Ermächtigungsgesetz stimmte.

Das besondere Projekt der AWO Rhein-Oberberg ist auch aus dem Gedanken entstanden, den Mitarbeitenden der Kitas und den Eltern, deren Kinder die AWO-Kindertagesstätten im Oberbergischen besuchen, die Werte, die in den Einrichtungen gelebt werden und hinter den Frauennamen stehen, näher zu bringen. Mit dem Buch hat der Autor Peter Ruland das Wirken und die außergewöhnlichen Lebensgeschichten der bekannten und weniger bekannten Frauen für alle lesbar und zugänglich gemacht. „Die Werte werden greifbar und die Frauen geben der AWO ein Gesicht“, sagte Evelyn Timm.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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