Tier des Jahres 2024
Igel brauchen nicht nur Schutz vor Mährobotern

Das sympathische, friedliche Stacheltier steht längst auf der Roten Liste der bedrohten Tierarten, denn Menschen machen ihnen das Leben schwer. | Foto: BUND Elsdorf
  • Das sympathische, friedliche Stacheltier steht längst auf der Roten Liste der bedrohten Tierarten, denn Menschen machen ihnen das Leben schwer.
  • Foto: BUND Elsdorf

Elsdorf (red). Der heimische Igel wurde von der deutschen Wildtierstiftung zum Tier des Jahres 2024 gewählt. Aktuell steht er allerdings auf der Vorwarnliste für die rote Liste für gefährdete Tier. „Der Igel hat es leider bei uns immer schwerer“, sagt Daniela Volk vom BUND Elsdorf.

Unsere Landschaften werden immer aufgeräumter und immer größere Flächen werden versiegelt. Auch in Gärten und Vorgärten werden Laub und Grünschnitt beseitigt, Wiesen werden gerne kurzgehalten und von blühenden Beikräutern wie Klee, Löwenzahn, Gänseblümchen und Co. möglichst freigehalten. Diese Entwicklung führt seit vielen Jahren zu einem immensen Insektenschwund - bei uns aber auch weltweit.

Insekten stellen jedoch zu einem Hauptbestandteil die Nahrungsquelle der Igel dar, weshalb es für die nachtaktiven Tiere immer schwerer wird, Nahrung in ausreichender Menge zu finden. „Hinzu kommt, dass wir unsere Gärten für Igel mit Zäunen verschließen. Igel bewegen sich auf ihrer Suche nach Nahrung in einer Nacht durch mehrere Gärten und legen bis zu zwei Kilometer zurück. Die häufig verwendeten Zäune lassen den Tieren jedoch keinen Durchgang“, weiß Volk.

Eine noch größere Gefahr stellen Mähroboter und Freischneider dar. Igel sind keine Fluchttiere, denn bei Gefahr kuscheln sie sich zusammen.

Die nachtaktiven Tiere suchen sich über Tag einen Schlafplatz gerne unter Hecken oder im hohen Gras – hierbei nutzen sie verschiedene Schlafplätze. Der Einsatz von Freischneidern und Mährobotern erwischt die schlafenden Tiere somit vollkommen ungeschützt und führt oft zu schweren oder tödlichen Verletzungen. Daniela Volk gibt einfache Tipps:- Schaffen Sie Laub und Reisighaufen auf Beeten und unter Hecken. Sie stellen Lebensraum für die Nahrung der Igel dar und bieten den Tieren Unterschlupfmöglichkeiten.

- Öffnen Sie Ihre Zäune, denn Igel benötigen nur einen Durchschlupf von circa 12 mal 12 Zentimeter im Zaun. Damit können sie sich frei zwischen den Gärten bewegen.

- Benutzen Sie keine Pestizide.

- Falls Mähroboter benutzt werden – bitte nur über Tag laufen lassen. Von Mai bis Oktober werden jedoch Jungigel geboren, die auch tagsüber auf Entdeckungstour gehen und völlig ungeschützt sind.

Die Ortsgruppe Elsdorf des BUND lädt mit Unterstützung der Initiative Erftigel zu einer gemeinsamen Aktion ein: Am Samstag, 25. Mai, werden gemeinsam mit Elsdorfer Bürgern Igelschlafhäuser gebaut. Die Aktion findet auf dem Vorplatz des Georgsheimes in der Mittelstraße in Elsdorf statt, bei Regen in den Räumlichkeiten. Die Schlafhäuser können für den eigenen Garten gebaut werden.

Für eine bessere Planbarkeit ist die Anmeldung zu dieser Aktion erforderlich unter: elsdorf@bund-rhein-erft.de oder unter (0176) 64 89 37 67).

Redakteur/in:

Georg Zingsheim aus Kerpen

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