Auf, auf zur Heimatwerkstatt
Bürgerzentrum Ehrenfeld untersucht seine Vorgeschichte

Büze-Leiter Andreas Pöttgen (l.) und Projektleiterin Roxane Matheis möchten, dass die Ehrenfelder nach alten Erinnerungsstücken suchen. | Foto: Offizier
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Ehrenfeld - Das Bürgerzentrum Ehrenfeld und sein Verein feiern in diesem Jahr
ihr 40-jähriges Bestehen. Gefördert vom Land NRW bietet das Büze
nun eine Heimatwerkstatt an, die besonders die Vorgeschichte des
Standorts und der Nachbarschaft erkunden soll. Projektleiterin Roxane
Matheis erklärte: „Kern ist, die Geschichte des Hauses im Kontext
der Stadtteilgeschichte aufzuarbeiten. Wir interessieren uns für die
Geschichte der Menschen.“ Die sollen auf Dachböden oder in Kellern
nun bitte nach alten Fotos und Dokumenten suchen, denn die sind für
das ehemalige Industriegelände rar. Niemand muss sich aber dauerhaft
von lieb gewordenen Erinnerungsstücken trennen. Büze-Leiter Andreas
Pöttgen sagte: „Es ist nicht zwingend, dass wir die Sachen
übernehmen.“

Dort, wo heute das Veedel im Bürgerzentrum ein- und ausgeht, stand
einst eine mächtige Industriestätte. 1869 zog Wilhelm Leyendecker
aus dem zu engen Köln vor die Stadtmauern nach Ehrenfeld, um hier
eine Farb- und Bleiröhrenfabrik zu errichten. Von 1930 bis 1969
führten die Vereinigten Deutschen Metallwerke (VDM) hier ihre
Produktionswerke. Der Schwerpunkt lag dabei auf der Produktion von
Leichtmetallen wie Flugzeugpropellern. Wie viele andere Fabriken in
Ehrenfeld wurde das Werk im Zuge der Deindustrialisierung 1969
geschlossen, Arbeitsplätze gingen verloren und das alte
Industriegelände lag brach. Bis sich im Jahr 1980 engagierte
Ehrenfelder zusammenschlossen und einen Verein gründeten, um aus dem
leerstehenden Verwaltungsbau ein sozial-kulturelles Stadtteilzentrum
zu entwickeln.

Im Geschichtscafé können alle Ehrenfelder ihre Erinnerungen und
Erlebnisse im Veedel in entspannter Atmosphäre austauschen. Alte
Fotos, Schriftstücke und Erinnerungen können hier vorgestellt
werden. Das Geschichtscafé findet alle zwei Wochen donnerstags von 16
bis 18 Uhr im BüzE-Café (Venloer Straße 429) statt. Interessierte
sind eingeladen vorbeizukommen. Start ist am 13. Februar.

Über das Jahr verteilt finden begleitend verschiedene Veranstaltungen
statt. Am bundesweiten Tag der Nachbarschaft am 29. Mai feiert das
Bürgerzentrum „40 Jahre unser Haus!“ und lädt alle Nachbarn zum
Mitfeiern ein. Darüber hinaus wird es im Sommer Kulturveranstaltungen
wie Filmvorführungen und Lesungen geben.

Die Ergebnisse der Heimatwerkstatt werden von November bis Dezember
2020 im Rahmen einer Ausstellung im Bürgerzentrum Ehrenfeld der
Öffentlichkeit präsentiert. Neben einer klassischen Präsentation
historischer Objekte sollen die persönlichen Lebensgeschichten der
Ehrenfelder Teil der Ausstellung werden.

Kontakt zu Roxane Matheis ist möglich per E-Mail an
r.matheis@bueze.de
oder unter Telefon 0178/ 8721354.

Redakteur/in:

Michael Offizier aus Köln

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