Zu viele Autos, keine Lösung
Initiative fordert Sichere Schulwege für Worringen

Mattis Dieterich (SPD), Karl Heinz Neunzig vom Bürgerverein Worringen, Inan Gökpinar (SPD), David Jungk von der Elterninitiative und Gerhard Wolff (SPD) (v.l.).  | Foto: zVg
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  • Mattis Dieterich (SPD), Karl Heinz Neunzig vom Bürgerverein Worringen, Inan Gökpinar (SPD), David Jungk von der Elterninitiative und Gerhard Wolff (SPD) (v.l.).
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An den Kaulen ist an sich eine ruhige Straße im Kölner Norden, weit weg vom täglichen Trubel der Innenstadt. Wären da nicht die beiden Grundschulen, die nebeneinander liegen. Über 400 Pänz strömen in der Woche jeden Morgen in die Straße. Und nicht alle kommen zu Fuß.

von Holger Bienert

Worringen. Das Thema „Verkehrssicherheit vor Schulen“ ist unter dem Stichwort „Eltern-Taxis“ ein Kölner Dauerbrenner geworden. Seit der Einschulung seiner Tochter im August weiß das nun auch David Jungk. Denn die stadtweite Problematik gilt auch für die Gemeinschaftsgrundschule und die Katholische Grundschule. Sein Fazit nach der kurzen Schulzeit: „Meiner Meinung nach ist die enge Straße An den Kaulen für dieses Verkehrsaufkommen gar nicht ausgerichtet. Zu viele Elternautos, zu wenig Haltemöglichkeiten, schmale Bürgersteige, dazu Bushaltestellen und viele private Einfahrten vor Grundstücken.“

Die Bürgersteige der Straße sind schmal gebaut.  | Foto: privat

Um die Situation zu verbessern und, wie Jungk es formuliert, „die letzten Meter vor der Schule entspannter zu machen“, gründete er mit weiteren Eltern die Intiative „Sichere Schulwege für Worringen“.
Auf einen Punkt legt er dabei großen Wert: Niemand soll an den Pranger gestellt werden. Anders als sein eigenes Kind, das einen kurzen Schulweg hat, besuchen auch Pänz aus benachbarten Veedeln die beiden Grundschulen. Da sei es nachvollziehbar, dass Kinder auch mit dem Auto gebracht würden. „Ich will nicht über Eltern-Taxis schimpfen. Sehr viele fahren bereits nicht mehr in die Straße ein und nutzen die Bitterstraße oder den Apothekenparkplatz zum Verabschieden. Unser oberstes Ziel ist die Errichtung eines Zebrastreifens, damit die Kinder eine sichere Querungshilfe haben.“

Normal: Autos stehen dichtgedrängt vor der Schule. | Foto: zVg

Ein Thema, das alles andere als neu ist. Vor genau zwei Jahren, am 4. November 2021, brachte die SPD einen solchen Antrag in die Beziksvertretung ein. Um Unfällen vorzubeugen – Kinder laufen auch unachtsam über die Straße, um ihren Bus zu erreichen – wurde gefordert, auf Höhe der beiden Schulen einen Zebrastreifen zu installieren. Seitdem wird auf die Umsetzung gewartet. Zumindest ein kleiner Erfolg wurde in den vergangenen Wochen erreicht: 14 verblasste Verkehrsschilder, die unter anderem das Tempolimit auf der Straße vorgeben, wurden erneuert.
An Ideen mangelt es jedenfalls nicht. Nach Meinung der Intiative „Sichere Schulwege für Worringen“ gehört zu einer funktionierenden Schul-Infrastruktur auch ein durchdachter Schulwegsplan. „Dieser Plan sollte einen sicheren Schulweg aufzeigen und, wenn nötig, die dafür passenden Lösungen ermöglichen. Wir als Initiative können so einen Plan mit all seinen Verbindlichkeiten jedenfalls nicht erstellen“, erklärt Jungk das Versäumnis vergangener Jahre. Was er meint: In dieser Zeit seien in den Veedeln zwar immer mehr Kinder geboren oder angesiedelt worden, jedoch ohne die notwendige Infrastruktur und wohnortnahe Schulen zu schaffen.
Mögliche Lösungsansätze für die knifflige Situation, so eine Idee, könnten auch durch wissenschaftliche Begleitung der Technischen Hochschule Köln erarbeitet werden, beispielsweise im Rahmen einer Abschlussarbeit.
Das Problem lässt sich jedenfalls nicht aussitzen. Eher spitzt sich die Lage weiter zu, denn für beide Schulen werden Modulbauten errichtet, um die Zügigkeit zu erhöhen.

Redakteur/in:

EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln

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