GGS Riphahnstraße
Grünes Klassenzimmer und Veedelsgarten

Im Norden entsteht eine neue Streuobst-Wiese. | Foto: Symbolfoto: Eligius - stock.adobe.com
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Vier lange Jahre hatte es gedauert – von der ersten Idee bis zum großen Tag der Einweihung. Nun können nicht nur die 390 Schülerinnen und Schüler der GGS
Riphahnstraße die Früchte ihrer Streuobstwiese genießen und jede Menge über die dortigen Bäume lernen, sondern das etwa fußballfeldgroße Gelände steht allen interessierten Anwohnern offen.

von Priska Mielke

Chorweiler. Eine der Nutzungsregeln, die die Kinder aufgestellt haben, lautet: „Jede Person darf drei Früchte aufsammeln.“ Für die inklusive Schule, die mitten im urbanen Zentrum von Chorweiler liegt, wo Kinder Natur nur selten unmittelbar erleben können, ist es besonders wichtig, über einen Schulgarten zu verfügen. Mit Steffi Meuten gehört sogar eine „Gartenlehrerin“ zum Kollegium. Eine Kollegin wies Schulleiterin Gudrun Schlichte auf die Möglichkeit hin, beim Amt für Landschaftspflege und Grünflächen eine Patenschaft zu übernehmen.

Jetzt ist mit Unterstützung des Schulgärtners aus einer eher langweiligen Parkfläche eine Streuobstwiese geworden, auf der hoffentlich bald Maulbeeren, Äpfel und Quitten reifen und zum Ernten oder Naschen einladen. Jeder Jahrgang durfte „seinen“ eigenen Baum pflanzen, und in Zukunft werden auch die Erstklässler einen eigenen Baum bekommen, den die Kinder dann im Laufe ihrer Grundschulzeit wachsen sehen können.

„Unterricht mit Kopf, Herz und Hand“ ist für Gudrun Schlichte nicht nur ein schönes bildungspolitisches Schlagwort, sondern ein Herzensanliegen. Die Streuobstwiese ist wie gemacht dafür, sich wie ein roter Faden durch (fast) alle Fächer zu ziehen und ganz nebenbei die Kinder für die Themen Nachhaltigkeit, Naturschutz und Ernährung zu sensibilisieren. Ob im Deutschunterricht Pflanzen-Steckbriefe geschrieben oder Regeln formuliert werden, im Biologieunterricht der Apfel Thema ist oder im Mathematikunterricht ausgerechnet wird, wie viele Bäume auf das Gelände passen, wenn zwischen den einzelnen Bäumen ein Abstand von zehn Metern eingehalten werden muss: „Ich bin absolut dankbar dafür, dass wir die Möglichkeit haben, unseren Kindern hier so viel zu bieten!“, sagt die engagierte Schulleiterin.

Gudrun Schlichte möchte auch die umliegenden Schulen informieren, damit das Beispiel der GGS Riphahnstraße im wahrsten Sinne des Wortes „Schule macht“. Sie berichtet, dass es auch schon zahlreiche positive Reaktionen aus der Bevölkerung gegeben habe. Schließlich soll die Streuobstwiese auch die Lebensqualität im Stadtteil verbessern, und sie ist ein „Weihnachtsgeschenk“ an das Veedel – eines, das Früchte trägt!

Im Norden entsteht eine neue Streuobst-Wiese. | Foto: Symbolfoto: Eligius - stock.adobe.com
Die Pänz der vierten Jahrgangsstufe mit Schulleiterin Gudrun Schlichte vor „ihrem“ Baum. | Foto: Priska Mielke
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EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln

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