Zwei neue Photovoltaik-Anlagen
Strom kommt vom Dach

- Die PV-Anlage auf dem Dach der Kita Rilkestraße
- Foto: Stadt Bornheim.
Bornheim (fes). Die Stadt Bornheim hat sich auf den Weg zur Klimaneutralität begeben. Dafür sollen auch, sofern technisch möglich, auf möglichst vielen Dächern städtischer Gebäude Photovoltaik (PV)-Anlagen installiert werden. Zuständig dafür ist der StadtBetrieb Bornheim (SBB).
Im vergangenen Jahr wurde bereits auf neuen Friedhof in Merten an der Händelstraße auf der Kühlzelle, in der Leichen aufgebahrt werden, eine PV-Anlage installiert. Nun kamen zwei weitere hinzu: Eine auf dem Dach der Nikolaus-Grundschule in Waldorf, eine weitere auf der 2016 eröffneten Kita an der Rilkestraße in Bornheim.
Dorthin hatten Stadt und SBB zu einem Ortstermin geladen, um die Anlage vorzustellen. Bornheims Technischer Beigeordneter Robert Lehmann, Klimaschutzmanagerin Gabriele Jahn, SBB-Projektleiter Maik Warnke sowie Helmut Reich und Stefan Montenarh, Geschäftsführer der Firma M & R Renewable Energies Bornheim, die die PV-Anlage installiert hatten, informierten über das Projekt.
Überschuss geht ins NetzDie Anlagen entsprechen den modernsten Standards und verfügen über eine Gesamtleistung von 69,52 Kilowatt-Peak. Sie werden voraussichtlich 26.711 (Rilkestraße) beziehungsweise 38.384 (Nikolaus-Schule) Kilowattstunden pro Jahr an Strom erzeugen, davon werden von beiden Anlagen rund 11.000 Kilowattstunden in das öffentliche Stromnetz eingespeist, was einem ungefähren durchschnittlichen Jahresverbrauch von zwei Fünfpersonen-Haushalten entspricht. Die Gesamtkosten beider Anlagen belaufen sich auf rund 126.000 Euro. Sie wurden aus dem Programm für Rationelle Energieverwendung, Regenerative Energien und Energiesparen (Programmbereich Klimaschutztechnik) des Landes NRW gefördert.
Die Anlagen verfügen über das bestmögliche Brandschutzniveau und können im Brandfall per Fernabschaltung durch einen Feuerschutzschalter problemlos abgestellt werden. Darüber hinaus verfügen die Wechselrichter der Batterien über eine Notstromfunktion, die es ermöglicht, auch im Falle eines Stromausfalls solange Strom zu nutzen, wie die Anlage Strom erzeugt und auch der Speicher gefüllt ist. Dies sei laut Warnke bei vielen PV-Dachanalgen-Systemen anderer Hersteller auf dem Markt nicht der Fall.
PV spielt beim Ausbau der erneuerbaren Energien in Bornheim eine elementare Rolle und ist damit wichtiger Bestandteil des Klimaneutralitätskonzeptes. Im Jahr 2019 konnten bereits 10,4 Prozent des Gesamtstromverbrauchs der Vorgebirgskommune mit PV erzeugt werden was 146.000 Megawattstunden im Jahr entspricht. Aktuell gibt es verteilt über das Stadtgebiet etwa 3030 Anlagen mit einer Gesamtkapazität von 34.410 kWp. Von diesen Anlagen befinden sich derzeit 13 auf den Dächern städtischer Gebäude. Im laufenden Jahr sollen noch weitere hinzukommen. Langfristig sei laut Robert Lehmann geplant, alle geeigneten Dachfläcehn städtischer Gebäude entsprechend auszustatten.
Stadt möchte Vorbild seinAuf den Dächern der Kita Rilkestraße wurden 47 Module verbaut, auf denen der Waldorfer Grundschule 91 Stück.
„In Sachen Klimaneutralität ist Bornheim bereits auf einem guten Weg, bei privaten Haushalten sehen wir noch viel Potential“, meinte Gabriele Jahn. „Wir als Stadt wollen den Bürgern zeigen, dass wir mit gutem Beispiel vorangehen“, sagte Robert Lehmann. Für Kita-Leiterin Nina Klein-Mahlberg ist es wichtig, bereits die Kleinsten mit dem Thema Klimawandel und erneuerbare Energien vertraut zu machen: „Sie werden mit den regenerativen Energien aufwachsen, das ist ihre Zukunft.“ Als die Monteure der Fachfirma die Module auf das Dach anbrachten, waren die Mädchen und Jungen absolut begeistert und hätten sich genau angeschaut, was die Arbeiter gemacht haben, schilderte die Einrichtungsleiterin.


Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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