Pfarrheim in Gefahr
Dunkle Wolken über St. Adelheid

Willi Härling, Vorsitzender des Fördervereins hofft, dass sich für den Erhalt des Kulturzentrums noch Lösungen finden und er es zum Jahresende nicht abschließen muss. | Foto: hm
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  • Willi Härling, Vorsitzender des Fördervereins hofft, dass sich für den Erhalt des Kulturzentrums noch Lösungen finden und er es zum Jahresende nicht abschließen muss.
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Pützchen - Das war wahrlich für die Pfarrei St. Adelheid am Pützchen und den
Pfarrverband „Am Ennert“ kein guter Start ins neue Jahr. Dort
schlug ohne Vorwarnung mitten im Karneval die Nachricht des Kölner
Erzbistums auf, dass Pater Tijo George als Pfarrverweser des
Pfarrverbandes „Am Ennert“ und die Patres Alex Pious und Pater
Joseph Georgekutty Ende August von ihren Aufgaben entpflichtet werden
und eine Nachbesetzung der Stelle des leitenden Pfarrers im
Seelsorgebereich nicht absehbar sei.

Vorgewarnt waren allerdings die Mitglieder des „Trägerverein
Pfarrzentrum St. Adelheid e.V.“, des „Fördervereins
Kulturzentrum“ und die Bürger von Pützchen/Bechlinghoven, dass der
Bestand des Pfarrheims, das als Kulturzentrum und vom Trägerverein
der Gemeinde betrieben wird, in absehbarer Zeit gefährdet ist.

Ihnen wurde bereits lange vor Weihnachten mitgeteilt, dass
Hausmeisterin Luise Bennerscheid zum April 2019 in den Ruhestand geht
und der Geschäftsführer des Trägervereins, Adi Brodesser, aus
Alters- und gesundheitlichen Gründen sein Ehrenamt gerne abgeben
werde. Seine Aufgabe, das Pfarrheim zu vermieten, ist für die
Existenz der Einrichtung unabdingbar, da sowohl die Entgelte als auch
die Mitgliederbeiträge von 134 Vereinsangehörigen des Fördervereins
sowie generierte Spenden das Pfarrheim finanziell tragen.

Aufgrund der 2005 vom Erzbistum Köln vorgegebenen Sparmaßnahmen
stand damals das Pfarrheim von St. Adelheid zur Disposition. Die
Kirchengemeinde machte sich allerdings für den Erhalt stark,
gründete 2008 den gemeinnützigen „Trägerverein Pfarrzentrum St.
Adelheid e.V.“, um gemeinsam mit dem Engagement des Förder- und
Trägervereins die dauerhafte Erhaltung und Weiternutzung des
Pfarrzentrums für kirchliche und kulturelle Veranstaltungen zu
sichern.

Seitdem wurden vom Förderverein 143.000 Euro in Mängelbeseitigungen,
Instandsetzungen, Renovierungsarbeiten, Anschaffungen oder
Modernisierungsmaßnahmen investiert und eine ansehnliche Rücklage
geschaffen.

Mittlerweile ist das Kulturzentrum mit seinen vielfältig nutzbaren
Räumlichkeiten ein begehrter Veranstaltungsort und bereits für 2019
bis auf wenige Veranstaltungswochenende ausgebucht. Während es den
kirchlichen Gruppierungen der Gemeinde kostenfrei zu Verfügung steht,
kann es von jedem Personenkreis und für jegliche Veranstaltungen
gebucht werden. So werden hier Hochzeiten, Familientreffen,
Karnevalsevents, Partys, Tanzkurse, Benefizveranstaltungen,
Versammlungen, Flohmärkte oder Tagungen durchgeführt. Moderne
Veranstaltungstechnik, Beschallungs- und Lüftungsanlagen, die
komplette Küchen- und Thekeneinrichtung und bequeme Bestuhlung
inbegriffen.

Jetzt sieht es allerdings so aus, dass die Nutzung, mangels der
ehrenamtlichen Besetzung des Geschäftsführers und der Vertretung der
Hausmeisterin, mittelfristig eingestellt werden muss. Auf zwei mäßig
besuchten Veranstaltungen des Förder- und des Trägervereins, zu der
auch die Bürger eingeladen waren, sollten Ideen und Vorschläge
eingebracht werden, um zu Ergebnissen zu kommen. Enttäuschung bei den
Vorständen der engagierten Vereine, dass sich niemand mit Anregungen
einbrachte. Lösungen wurden keine gefunden. Einfach aufgeben wollen
die Macher allerdings nicht. Schon gar nicht, dass sie das Pfarrheim
an die kirchliche Verwaltung zurückgegeben wollen.

Willi Härling, Vorsitzender des Fördervereins: „Die Kirche würde
sich freuen, zumal sich das Haus in einem Topzustand befindet. Käufer
würden Schlage stehen. Persönlich bin ich vom Desinteresse meiner
Mitbürger enttäuscht, die das Pfarrheim als ihr Wohnzimmer ansehen
und es jetzt durch mangelnde Initiative an die Wand fahren.“

Trotzdem werden weitere Gespräche, auch mit Gastronomen als Mieter,
geführt werden. Wohlwissend, dass sich das in der Preisgestaltung
für potentielle Nutzer negativ im Budget bemerkbar macht. Auch an
eine Verteilung der Aufgaben innerhalb der Vereine ist gedacht. „Ob
es sich aber lohnt für etwas zu Kämpfen und keine Hilfe zu erfahren,
fällt mir schwer“, so abschließend ein frustrierter Willi
Härling.

Weitere Informationen bei Willi Härling unter Tel.: 0228 - 48 19 24

- Helmut Müller

Willi Härling, Vorsitzender des Fördervereins hofft, dass sich für den Erhalt des Kulturzentrums noch Lösungen finden und er es zum Jahresende nicht abschließen muss. | Foto: hm
Die Eventlocation Am Pützchen in der bis zu 450 Personen Platz finden, sollte aufgrund Interessenmangel am Ehrenamt nicht aufgegeben werden. | Foto: hm
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