Wäschmob
Der „Duft von Beuel“

„Wäsche marsch!“: Wäscherprinzessin Sabrina I. und OB Katja Dörner waren die ersten, die ihre weiße Wäsche auf die Leine hängen durften.  | Foto: fes
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  • „Wäsche marsch!“: Wäscherprinzessin Sabrina I. und OB Katja Dörner waren die ersten, die ihre weiße Wäsche auf die Leine hängen durften.
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Beuel (fes). Besser hätten es Wäscherprinzessin Sabrina I. mit ihrem Gefolge, Obermöhn Ina Harder und die Beueler Damenkomitees nicht treffen können: Zum ersten Beueler „Wäschmob“ an der Kennedybrücke gab es einen strahlend blauen Winterhimmel, weißen Schnee und jede Menge gut gelaunte Jecke, nicht nur Wiever übrigens, die bei dieser beispiellosen Aktion mitgemacht hatten. Die Idee kam von der Redaktion des Bonner General Anzeigers, ein Geschenk an die Damenkomitees zum Jubiläum „200 Jahre Beueler Weiberfastnacht“, erklärte Redakteur Holger Willcke. Ein originelles Präsent sollte es werden: „Über den Flashmob sind wir dann zum Wäschmob gekommen.“ Alle Beueler Frauen waren aufgerufen, ihre Kleiderschränke nach gut erhaltenen Wäschestücken zu durchforsten. Einzige Vorgabe: Weiß mussten die guten Stöffchen sein.

Auch Bonns Oberbürgermeisterin Katja Dörner ließ sich da nicht lange bitten und hatte eine historisch anmutende mit Sptzenbündchen besetzte „Botz“ mitgebracht. Das Teil stammte übrigens aus dem Theaterfundus, verriet sie. Wichtig war ihr aber noch etwas: „Man beachte die Details“, und sie hielt zwei Wäscheklammern in die Kameras: Eine in Blau und eine in Gelb, den Farben des Beueler Wappens.

Die Leine auf der Rheinpromenade war längst gespannt, als Punkt 11.11 Uhr Holger Willcke den Startschuss gab: „Wäsche marsch!“ Katja Dörner und Sabrina I. waren die ersten, die ihre Stücke anklippen durften.

Sabrina I. lobte diese „tolle Aktion“ und war sich sicher, dass es bei so vielen Beteiligten locker gelingen sollte, die „längste Wäscheleine des Rheinlands“ zu bestücken. Sie sollte Recht behalten. Denn es kamen immer mehr Frauen mit immer mehr Wäschestücke, sodass die vorab gespannten 300 Meter Leine schon bald nicht mehr ausreichten, am Ende waren es gut 500 Meter. Unterhemden, Tücher, Blusen, BHs oder Unterhosen flatterten an der Wäscheleine und versprühten den weltbekannten „Duft von Beuel“.

Mit dabei waren neben den Damenkomitees unter anderem auch LiKüRa-Prinzessin Isabell I. und das Kinderprinzenpaar Jannes I. und Helena I. aus Vilich-Müldorf. Wer bei den Minustemperaturen etwas Warmes im Magen haben wollte, der wurde von den Beueler Stadtsoldaten mit frischer Erbsensuppe und heißem Glühwein bestens bedient. Der Erlös aus dem Verkauf kommt unter anderem dem Verein „Dat Bönnsche Hätz“ zugute, der krebskranke Kinder unterstützt.

Für die scheidende Obermöhn Ina Harder war dies eine gelungene Aktion: „Wir waren auf historischem Boden und ich finde, wir sollten diese schöne Aktion in den nächsten Jahren fortsetzen“, erklärte sie in der WDR Lokalzeit Bonn.

So wie am vergangenen Samstag könnte es vor gut 200 Jahren übrigens tatsächlich am Beueler Rheinufer ausgesehen haben, als dort die Wäscherinnen ihre Wäsche gewaschen und auf Leinen aufgehängt hatten um damit das Geld zu verdienen, dass ihre Männer dann beim Kölner Karneval verprassten. Ein Jahr später, 1824, gründete sich dann das Alte Beueler Damenkomitee und damit begann die Geschichte der Weiberfastnacht in Beuel.

Der Weltrekord wurde allerdings beim „Wäschmob“ nicht geknackt, denn der liegt laut Guinness Buch der Rekorde bei einer Wäscheleinenlänge von rund 35 Kilometern und besteht seit 2007. Er wurde damals in dem belgischen Badeort Wenduine aufgestellt. Aber vielleicht klappt es ja doch noch irgendwann? Um die Rekordmarke zu knacken, könnte dann beispielsweise eine Leine vom Beueler Rheinufer bis zum Kölner Dom reichen.

„Wäsche marsch!“: Wäscherprinzessin Sabrina I. und OB Katja Dörner waren die ersten, die ihre weiße Wäsche auf die Leine hängen durften.  | Foto: fes
Wäschmob statt Flashmob: Immer mehr Frauen und Wäsche sorgten für ein außergewöhnliches Fastelovendsevent..  | Foto: fes
Redakteur/in:

Frank Engel-Strebel aus Bornheim

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