Alte Musik in frischem Gewand
Beuels Musikverein präsentiert sich mit neuem Dirigenten

Gut dabei: Der Musikverein und das Auditorium. | Foto: Harald Weller
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Beuel - Andreas Berger gibt nunmehr den Takt an. Er arbeitet seit langem als
Musiklehrer am Kardinal-Frings-Gymnasium (KFG). Und als Leiter oder
Kustor diverser Bands, Combos und Orchester an der Schule bringt er
neue Leute aus der schulischen Musikszene mit in den Musikverein. Was
dem sehr gut tut: „Wir werden kein Spitzenorchester werden. Spielen
heute „die Vier Weltalter“ von Dittersdorf. Wir sind bis auf
weniger Ausnehmen Hobby-Musiker“, sagt Andreas Berger.

Gleichwohl setzt der „Neue“ seine eigenen Akzente. Mit der
Profi-Geigerin Viktoria Nyikes an der Solo-Violine und etwa Valentin
Annerbo an der Trompete waren zwei Glanzlichter dabei, die auch ihre
langjährig eingespielten Kollegen zu Höchstleistungen anspornten.
Viktoria Nyikes: „Mein Mann und ich spielen in Bad Neuenahr. Da
leiten wir verschiedene Musikeinrichtungen.“ Nach Beuel gekommen ist
sie durch Erich Dalpke. Der Senior, 89 Jahre alt und seit 2007 im
Verein, hat das Klavierspiel von seiner Mutter gelernt: „Da, wo das
Schloss ist, da ist das „c“ hat sie gesagt“, lacht er. Ihm sind
Melodien das Wichtigste. Auch seine Violin-Partnerin klebt nicht an
der Klassik: „Wir spielen oft auch Salonmusik“, ist Viktoria
Nyikes nicht bange vor populären Klängen. Ihre Geige sei übrigens
nichts Besonderes. „Aber sie klingt gut“, reicht ihr das gute
Stück, das wohl nicht aus dem Hause Stradivari stammt.

Nebenan, der junge Mann, „will unbedingt Trompete studieren. In New
York“. Das ist Valentin. Der brennt für sein Instrument: „Schon
als Kind habe er gespielt, erst Klavier und dann Trompete und jetzt
erst recht.“ In drei Jahren will er am KFG sein Abi bauen. Und dann
endlich seiner großen Leidenschaft nachgehen und vollends
Solo-Trompeter werden. Warum ausgerechnet Trompete? „Weil die klingt
wie eine menschliche Stimme. Und so kann ich extrem gut Gefühle
transportieren“, ist er seiner Sache  sicher. Eben das, nämlich
Gefühle zu transportieren, das sei für ihn der Sinn von Musik. Auch
er spielt nicht ausschließlich Klassik. Auch dem Jazz gehört sine
Liebe: „Weil man da nicht nur die Noten exakt spielen muss, sondern
improvisieren darf.“
All das wurde deutlich beim Konzert der Beueler, die beherzt und
beseelt zu Werke gingen. Der Lohn war ein Publikum, das mehr bekam,
als es erwartet hatte. Als weiteres Gimmick hatten die Beueler für
ihr Konzert von der Jugendmusikschule 10 Celli aufgerufen. Auch das
trug dazu bei, dass dies Konzert das war, was es schon immer sein
sollte: Etwas Besonderes.

- Harald Weller

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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