Übung für den Ernstfall
Bei Feueralarm schnell und sicher handeln können

Die Löschgruppe Othetal mit acht Männern und einer Frau um Löschgruppenführer Jan Mießner probte den Einsatz im „Haus Ilona“ in Neuenothe. | Foto: Karin Vorländer
  • Die Löschgruppe Othetal mit acht Männern und einer Frau um Löschgruppenführer Jan Mießner probte den Einsatz im „Haus Ilona“ in Neuenothe.
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Bergneustadt - Abendlicher Alarm bei der Freiwilligen Feuerwehr Bergneustadt. Die
Brandmeldeanlage in Haus Ilona, dem Domizil des Vereins „Patienten
im Wachkoma“ (PiW) in Neuenothe, hat ausgelöst. Genauer gesagt:
Melder 28/1 in der Zwischendecke im Untergeschoss.

So jedenfalls der angenommene Fall, zu dem Brandmeister Jan Mießner
mit acht Männern und einer Frau „seiner“ Löschgruppe Othetal ins
Haus Ilona ausrückte.

Dort werden bis zu acht Patienten im Wachkoma in einem mehrwöchigen
Aufenthalt auf das Leben zu Hause vorbereitet. Sie sind vollständig
auf fremde Hilfe angewiesen, um einem Feuer zu entkommen. Nachts ist
die Situation besonders heikel. Denn dann halten die Patienten sich
nicht in einem der Therapieräume auf oder sitzen oder in ihrem
Rollstuhl im Aufenthaltsraum, von wo aus sie womöglich von den
Pflege- und Therapiekräften aus einem der Notausgänge in Sicherheit
gebracht werden könnten. Nachts liegen alle in ihren Zimmern und
schlafen. Zudem ist nur die diensthabende Nachtschwester im Haus, die
die Patienten alle zwei Stunden neu lagert und in medizinischen
Notfällen zur Stelle ist. Da ist schnelles, reibungsloses und
koordiniertes Handeln der Feuerwehr angesagt. Da muss jeder wissen,
was wie wann zu tun ist.

Damit das im Ernstfall gewährleistet ist, kommt die Freiwillige
Feuerwehr Bergneustadt mit verschiedenen Ortsgruppen mindestens einmal
jährlich zu einer Übung ins Haus Ilona - jedes Mal mit einem anderen
Schwerpunkt. Ging es in der Vergangenheit um den Einsatz der
Drehleiter am Steilhang oder den Erwerb genauer Ortskenntnis, stand
jetzt die Reaktion auf einen gemeldeten Brand im Mittelpunkt.

Unter der Vorgabe von Löschgruppenführer Jan Mießner, dass es nur
drei Minuten vom Eintreffen bis zur Ortung und Überprüfung des
alarmgebenden Rauchmelders dauern dürfe, übten die Mitglieder der
Löschgruppe Neuenothe, was in der Theorie oft so selbstverständlich
klingt.

So muss bei einem Feueralarm zunächst geortet werden, welcher der 50
Rauchmelder, die es in Haus Ilona gibt, den Alarm e ausgelöst hat.
Ist der Alarm echt oder handelt es sich um einen Fehlalarm? Auch das
muss überprüft werden. Ist allen klar, dass die Brandmeldeanlage in
das unmittelbar an der Eingangstür gelegene Dienstzimmer immer
Auskunft darüber gibt, wie viele Menschen aktuell im Haus sind? Und
wie klappt der Umgang mit den in der Brandmeldeanlage deponierten
Laufkarten, die den Standort jedes Rauchmelders und den Weg dorthin
genau anzeigen? Ist der Vierkantschlüssel wirklich griffbereit, der
zum Öffnen des Deckenrauchmelders nötig ist, um festzustellen, ob es
in der Zwischendecke wirklich brennt?

Das Üben gibt Sicherheit für den Ernstfall - so die einhellige
Meinung der Mitglieder der Löschgruppe, die für die Übung einmal
mehr ihre Freizeit eingesetzt haben.

PiW-Geschäftsführer Hrachia Shaljyan ist dankbar für den guten
Kontakt zur Feuerwehr. Denn im Ernstfall zählt jede Minute, wenn es
gilt, Menschenleben zu retten.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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