Neue Museumsleitung gesucht
Schulmuseum ist ein beliebtes Ausflugsziel

Christoph Lehner, Geschäftsführer des Fördervereins Schulmuseum Bergisch Gladbach, im historischen Klassenraum des Museums, in dem Schulklassen Unterricht wie anno dazumal erleben können. Foto: Flick
  • Christoph Lehner, Geschäftsführer des Fördervereins Schulmuseum Bergisch Gladbach, im historischen Klassenraum des Museums, in dem Schulklassen Unterricht wie anno dazumal erleben können. Foto: Flick
  • hochgeladen von Angelika Koenig

Bergisch Gladbach (sf). Nach dem Rückzug des Kunsthistorikers Dr. Peter Joerißen als Museumsleiter läuft derzeit die Suche nach einer neuen Leitung für das Schulmuseum Bergisch Gladbach auf Hochtouren. Insgesamt 15 Jahre - seit 2008 – hatte Joerißen das Museum geleitet, bevor er die ehrenamtliche Tätigkeit aus gesundheitlichen Gründen niederlegen musste. In diesen Jahren war er seiner Aufgabe stets mit großer Leidenschaft nachgegangen. „Peter Joerißen hat für das Museum vieles sehr erfolgreich auf den Weg gebracht“, sagt Christoph Lehner, Geschäftsführer des Fördervereins Schulmuseum Bergisch Gladbach. Lehner hat vor zwei Jahren die Geschäftsführung des Fördervereins übernommen. Bei den jüngsten Vorstandswahlen ist er in seinem Amt bestätigt worden, während die Positionen des Schatzmeisters mit Thomas Arand und die der Zweiten Vorsitzenden mit Karin Cass neu besetzt wurden. Die Position des Ersten Vorsitzenden ist momentan noch vakant – vorübergehend arbeitet der Verein erst einmal in der Dreierkonstellation.
Zeitreise in Sachen Schule
Dank des Engagements Joerißens ist das Schulmuseum perfekt für die kommenden Jahre gerüstet: Die Dauerausstellung ist erst im Jahr 2021 von Joerißen neu kuratiert worden. Eine kontinuierliche Weiterentwicklung war schon immer ein besonderes Markenzeichen des Schulmuseums. Vor etwa zehn Jahren wurde ein Anbau errichtet, der unter anderem mit einem Versammlungsraum für Schulklassen ausgestattet ist. Dieser Raum wird rege genutzt, denn das Schulmuseum in Katterbach ist ein äußerst beliebtes Ausflugsziel bei Schulklassen aus dem Umland. Insbesondere Grundschulklassen haben jede Menge Spaß an der Zeitreise in die Vergangenheit. Stephanie Lehnen am Empfang koordiniert die Besuche der Schulen. Ihre Liste ist aktuell sehr gut gefüllt, die Orte aus denen die Schulklassen nach Katterbach kommen, reichen von Oberbarmen bis Frechen. Neben Stephanie Lehnen sind auch ein Werkstudent sowie eine Fotografin beim Förderverein angestellt und kümmern sich um das umfangreiche Archiv. Zudem arbeiten im Schulmuseum sechs ehrenamtlich aktive Übungsleiter, die sich gemeinsam mit Schüler*innen beim Unterricht wie anno dazumal in die Vergangenheit begeben. Schulklassen, die Unterrichtsstunden oder Führungen buchen, erhalten dank Fördermitteln der Stiftung NRW die Fahrtkosten erstattet.
Kommen die Schulklassen am Museum in der Kempener Straße 187A an, stehen sie vor einem 1869 errichteten Gebäude, in dem lange Zeit tatsächlich Schulunterricht stattgefunden hatte. 1871 wurde hier die katholische Volksschule Katterbach eröffnet. „Der heutige Eingang des Museums war damals der Eingang zur Lehrerwohnung“, erklärt Lehner. Carl Cüppers, damaliger Schulamtsdirektor, hatte zahlreiche Objekte aus dem Schulleben gesammelt, so war die Idee eines Museums entstanden. Beim Rundgang durch das sich über zwei Etagen erstreckende Museum erfahren Besucher*innen viel über die Schulgeschichte vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Dabei können sie zahlreiche historische Objekte entdecken – von Artefakten aus der Kaiserzeit bis hin zu im Schulunterricht entstandenen Handarbeiten. In einem historischen Klassenraum mit Holzbänken und Lehrerpult erleben Schulklassen Unterricht wie zu Kaisers Zeiten. Geschrieben wird hier natürlich mit Federn, die in auf den Holzbänken bereitgestellten Tintenfassbehälter getaucht werden.
Die heutige Grundschule Katterbach befindet sich übrigens unmittelbar neben dem Schulmuseum. Das Souterrain der heutigen Grundschule beherbergt unzählige weitere spannende Objekte aus der Geschichte des Schulmuseums. „Hier haben wir ein sehr großes, umfangreiches Archiv angelegt“, berichtet Lehner. Das Archiv hat tatsächlich gigantische Ausmaße: Unter anderem sind hier rund 6.000 Wandtafeln gelagert. So können Ausstellungsobjekte im Museum regelmäßig ausgetauscht werden. Was die Nachfolge Joerißens angeht, befindet sich die Stadt Bergisch Gladbach derzeit noch im Findungs- und Entscheidungsprozess.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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