Obst- und Gartenbauverein Refrath
Bitte nicht zerpflücken!

Vorsitzender Klemens Delgoff (r.), seine Stellvertreterin Waltraud Schneider und Beisitzer Jochem Stephan freuten sich auf die bevorstehende Einpflanzung der im Herbst vorgepflanzten Narzissen. Foto: Hoeck
  • Vorsitzender Klemens Delgoff (r.), seine Stellvertreterin Waltraud Schneider und Beisitzer Jochem Stephan freuten sich auf die bevorstehende Einpflanzung der im Herbst vorgepflanzten Narzissen. Foto: Hoeck
  • hochgeladen von Angelika Koenig

Refrath (hh). Entlang des Frankenforstbachs an der Straße „Zur Brücker Aue“ können Spaziergänger und Naturfreunde nun für einige Zeit die herrliche Pracht von in Gelb erstrahlenden Narzissen bewundern und genießen. Schon im Herbst hatte der 1929 gegründete Obst- und Gartenbauverein Refrath e.V. hierfür viele Narzissen in Töpfe vorgepflanzt, die pünktlich zum neunten Narzissenfest ans Bachufer gestellt wurden. Bei kühlen Getränken, Verpflegung und Fachgesprächen trafen sich Vereinsmitglieder, Naturfreunde und Anwohner und freuten sich bereits auf die Einpflanzung der Narzissen, deren goldgelbe Blüten bereits in Kürze mit ihrer Farbe die Menschen erfreuen und die Landschaft verschönern werden.
„Narzissen sind sogenannte Kaltkeimer, das heißt, dass sie vor den kalten Monaten in die Erde gesetzt werden. Erst wenn der Frühling kommt und es wärmer wird, fangen sie an zu keimen und zu blühen“, klärte Vereinsvorsitzender Klemens Delgoff auf. Seit 1997 steht der 89-Jährige dem rund 470 Mitglieder starken Verein vor, dem er selbst schon seit 1958 angehört. Als die sich früher hier befindende Kläranlage vor etwa 15 Jahren abgebaut wurde und an dieser Stelle neue Wohnflächen entstanden, strebte der Verein eine Optimierung des bis dahin nackten Bachufers an. Insgesamt wurden in den vergangenen Jahren daher rund 3.000 Narzissen gepflanzt, die nach einigen Jahren dichte Büschel („Horste“) bilden. „Unser Ziel war es, etwas für die Natur zu machen und das Ufer schöner zu gestalten. Daher werden hier seit 2015 als Veranstaltung unseres Vereins regelmäßig Narzissen gepflanzt.“ Die Narzissen bilden hierbei eine wunderbare Symbiose mit dem alten Baumbestand am Ufer des Frankenforstbachs. „Die Stadt hatte uns die Pflanzerlaubnis erteilt mit der einzigen Auflage, den Deich nicht mit größeren Löchern zu beschädigen.“ Doch was früh blüht, verblüht meistens auch wieder recht bald. Daher sollten sich Naturfreunde nicht zu viel Zeit mit der Bewunderung des Narzissenufers lassen.
Die Narzissen, die in ihrer Knolle Gift tragen und somit „Fressfeinde“ wie zum Beispiel Wühlmäuse von ihrer Vernichtung abhalten (etwa im Gegensatz zu Tulpen), sind aufgrund ihrer anlockenden Schönheit indes nicht vor der Entwendung durch Spaziergänger geschützt, die durch das Ausreißen der Blumen die mühevolle Arbeit der Vereinsmitglieder zunichtemachen. „Wir werden hier daher in Kürze Schilder aufstellen und darum bitten, dieses Naturschauspiel zu erhalten und nicht zu zerstören, damit noch möglichst viele Personen ihre Freude an den Blumen beim Vorbeigehen haben. Zudem werde ich auch persönlich häufiger nach den Narzissen schauen, da ich in der Nähe wohne“, sagte Delgoff, dem aufgrund seines Engagements schon mehrere Auszeichnungen, unter anderem der „Rheinlandtaler“, verliehen wurden.
Neben der Organisation des Narzissenfestes führt der Gartenbauverein über das gesamte Jahr Beratungs- und Aktionsprogramme durch und veranstaltet im Frühjahr und Herbst eine Pflanzentauschbörse. Ferner werden junge Gartenfreunde durch engagierte Mitglieder an die Pflanzenwelt herangeführt.
www.gartenbauverein-refrath.de

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

29 folgen diesem Profil