Hubertusmesse Jagdhorn-Bläserkorps Münstereifel
Tödlicher Jagdunfall Thema auch bei diesen Jägern

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Nach Jahren wieder eine von den Jagdhornbläsern
vorgetragene Hubertusmesse im Houverather "Eifeldom"

85Jährigen Helmut Henn oblag letztmalig die musikalische Leitung und übergab den "Taktstock" an Förster Bernd Lenze

Betroffenheit auch bei diesen Jägern bezüglich des tragischen Jagdunfalls eines 82 Jährigen Landwirtes in Mülheim bei Blankenheim 

Von Manfred Görgen

Bad Münstereifel-Houverath. Freud und Leid liegen bekanntlich oft sehr nahe beisammen: Fand im Eifeldom eine imposant geblasene Hubertusmesse unter der letztmaligen musikalischen Leitung des 85Jährigen Helmut Henn statt. Wenige Tage zuvor kam ein 82Jähriger Landwirt vermutlich bei einem Jagdunfall ums Leben. Doch dazu in diesem Artikel am Ende weitere Infos.

Ein paar Tage später als am (3. November), dem bekannten „Hubertustag“, begann am Sonntagvormittag am Altarraum der Kirche „Eifeldom“ zu St. Thomas endlich wieder ein besonderes Ereignis: Eine musikalisch und professionell von zahlreichen Jagdfreunden von nah und fern intonierte Hubertusmesse.

Und nachdem die einladenden Glocken des Eifeldoms verstummt waren, durfte bei der Jägermesse in fünf Sätzen von Hermann Neuhaus unter anderem während der Austeilung der Kommunion-Hostien die „Schwarzwald-Glocken" von Heinz Haag mit Hörnerklängen vernommen werden. Hatten sich die Mitglieder des Bläserkorps unter der langjährigen und letztmaligen Leitung von Helmut Henn aus Houverath für die meisten zu spielenden Stücke zu Beginn links vom Altar rund um das Taufbecken postiert. Zum Schluss dann nach der Danksagung mit dem 5. Satz der Jägermesse „Deo Gratias“ an die vorderen Stufen des Altars gestellt. Intonierten dabei die Jagdsignale „Jagd vorbei, „Halali“ und „Auf Wiedersehen“.

Fast hätte ein Sonnenstrahl wie letztmalig vor Jahren in dieser Kirche auch den von Helmut Henn szenisch gut aufgestellten Zwölfender mit einem hölzernen Kreuz zwischen dem Geweih und reichlich Tannengrün berührt. Einem 1956 im Unterdickt von Klaus Haniel erlegten Hirsch.

Bei der Lesung am am Ambre Graf Hubertus von Plettenberg. Er hatte tags zuvor noch in Houverath zu einer eigenen und auch für ihn zur Tradition gewordenenen Jagd eingeladen und zeigte sich ebenso wie alle asnderen bestürzt über die Infos und den noch nicht eindeutig geklärten Vorfall bei Blankenheim mit einem tödlich Verletzten 82Jährigen. 

Helmut Henn wird nun mit 85 Jahren zwar weiter ins horn blasen, übergabe allerdings jüngst die Leitung des Jagdhorn Bläserkorps Bad Münstereifel in jüngere und damit in die Hände des 53Jährigen Försters Bernd Lenze aus Scheuerheck.


Die Geschichte vom weißen Hirsch wird als Legende bis heute nacherzählt:

Als Jäger Hubertus nach tagelangen und vergeblichen Nachstellen eines mächtigen Hirsches ein leuchtender und mit einem Kruzifix zwischen dem Geweih die Wälder durchstreifender kapitaler Hirsch erschien. Das soll einen derart großen Eindruck auf ihn hinterlassen haben, dass es den Jäger schließlich in seinem Glauben bekehrte. Jäger Hubertus reiste nach Rom, wurde bekehrt, Bischof von Tongern und Lüttich wo er im Jahr 727 starb, so auch in seiner Predigt Pfarrer Dr. Sellier.

In Erinnerung und Brauchtumspflege wurde von den Mitgliedern (darunter auch zwei junge Frauen) des Bläserkorps Hegering Bad Münstereifel die Hubertusmesse gut geblasen. Schon vor geraumer Zeit hatte das Bad Münstereifeler Hegering Bläserkorps sein 60Jähriges mit „Gänsehautfeeling“ und damit passend zum Jubiläum unter ebenfalls unter der musikalischen Leitung von Helmut Henn im Saal der damals noch existierenden Schönauer Erftstube gefeiert. Nunmehr gehört Helmut Henn mit inzwischen stolzen 85 Jahren zum Ältesten aktiven Mitglied des Bläserkorps. Darf der Houverather und jüngst erneut Urgroß-Opa Dank Enkelin Anna geworden, auf zahlreiche Auszeichnungen zurückblicken. Wurde Henn unter anderem mit der goldenen Ehrennadel ausgezeichnet.

Stand auch jüngst wieder mit im Mittelpunkt, als nach Jahren erstmals wieder eine Hubertusmesse im „Eifeldom“ stattfand. Daran hatte nicht nur der seit Jahren in Houverath gegenüber der Kirche beheimatete Hubertus Graf von Plettenberg (hatte tags zuvor zu einer reibungslos verlaufenden Treibjagd eingeladen) seine Freude und auch zahlreiche Menschen von nah und fern. So auch das aus Köln angereiste Ehepaar Haniel, denen nicht nur das große Anwesen „Unterdickt“ gehört. Einem Ort, wo die Bläser regelrecht seit fast fünf Jahrzehnten ihre Proben abhalten dürfen.

Zur Krönung und damit fast 65Jährigen Bestehens, wurde von den männlichen und zwei weiblichen Mitgliedern des Bläserkorps unter der musikalischen Leitung von Henn die Jägermesse zum Hubertustag mit zwei Tagen (3.) Verspätung am 5. November geblasen. Und auch Pfarrer Dr. Sellier zollte dem Jagdhorn-Bläserkorps vom Altar aus Dank für diese imposante musikalischen Darbietungen.

Helmut Henn zählt als einziger noch aktiver Gründer zum traditionsreichen Bläserkorps.

Sein Nachfolger als musikalischer Leiter steht seit Sonntag mit Bernd Lenze auch schon fest. Er ist Förster und lebt im Forsthaus Frauenhof in Scheuerheck.

Das Jagdhornbläser-Corps wurde im April 1959 von neun Männern gegründet. Bei den Anfängen war Helmut Henn aus Houverath schon mit großer Leidenschaft dabei und nun letztmalig die mit 85 Jahren die musikalische Leitung innehatte. Die Anfänge lagen damals unter anderem bei Addi Schnicke, der die Geschicke des Bläserkorps bis 1978 in Händen hielt, leider durch einen tragischen Jagdunfall ums Leben kam. Nach Schnicke über 40 Jahre Toni Virnich Korpsleiter und danach Helmut Henn war. „Gut Unterdickt“ dient weiterhin als Probe-Quartier. Heute zählt das Bläsercorps vierzehn aktive die im seit Jahrzehnten liebgewonnenen „Tröötehäuschen“ bei Scheuren proben. Dies seit fast 50 Jahren mit Zustimmung der Familie Haniel damit dem jagdmusikalischen Brauchtum frönen darf.

Und nachdem nicht nur „Jagd vorbei“ „Halali“ und „Auf Wiedersehen“ von den Jagdhörern verklungen war, war natürlich das Thema Nummer Eins auch der vermutliche und tragische Jagdunfall bei Blankenheim in der Eifel. Wie aus der Jägerschaft zu hören, sei dies sehr tragisch, wenn die Vermutungen und erste Erkenntnisse von Polizei und Staatsanwaltschaft stimmen. Würden nach dem Tod eines 82Jährigen und an dieser Jagd unbeteiligt, alle Waffen von denen an dieser Jagd teilgenommenen Jäger eingefordert und geprüft. Dies um um festzustellen, aus welcher Waffe womöglich ein Schuss abgegeben wurde, der eventuell durch einen Querschläger zum tragischen Tod des Rentners im Wald führte.

Derzeit sei vieles noch spekulativ und dürfe niemand den abschließenden Obduktionsergebnissen vorgreifen und vorverurteilen. Ein Jäger am Sonntagmittag in der Houverather Kirche ebenfalls wie alle anderen betroffen, berichtete von einem für ihn unvergessen bleibenden Satz seiner Oma, die mal zu ihm gesagt habe: „Junge, sei immer sehr vorsichtig im Umgang mit Waffen. Wenn sich eine Kugel gelöst hat, kann diese nicht mal mehr der Teufel aufhalten".

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LeserReporter/in:

Manfred Görgen aus Bad Münstereifel

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