Eifeler Äpfel, Birnen und Quitten der Renner
Großzügige saftige Spende zugunsten des im November stattfindenen "Stefans Basar" in Mahlberg

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Zeigte sich das Ehepaar Johannes Friederichs und Michaela Koch aus Kreuzau-Üdingen erneut sehr spendabel bezüglich Stefans Basar in Mahlberg im kommenden Monat

Von Manfred Görgen

Bad Münstereifel-Houverath. Bekanntlich zählt im Rheinland was dreimal stattgefunden hat, als gute Tradition. Diese Tradition hat sich inzwischen eine Familie aus dem Dürener Raum mit ihrer hervorragend arbeitenden Saftpresse auch in Houverath zu eigen gemacht. Doch damit noch nicht genug des Guten, denn Michaela Lingscheid und deren Mann aus Mahlberg hatten jüngst mal wieder feuchte Augen. Dies, als sie als Kunden nach der Pressung ihres mit verschiedenen Apfelsorten vollbeladenen Anhängers aus Mahlberg und Houverath nicht nur fast 60 Kartons voller leckeren Apfelsaftes in Empfang nehmen durften, sondern diesen goldigen und gut mundenden Saft auch noch komplett für den guten Zweck geschenkt bekamen.

Normalerweise müssen die dort ihre Äpfel und andere Obstsorten anliefernden für ihr zu leckeren Vitaminsaft gepressten Ware pro fünf Liter Beutel inkl. schön anzusehenden Karton 5 Euro zahlen. Doch als die dort mit ihrer Saftpresse vorgefahrene Familie von der seit Jahren in Mahlberg bekannten Aktion „Stefans Basar“ hörten, verzichteten sie auf das Geld und traten somit auch als großzügige Spender auf. Bereits zuvor hatten sich die Dürener großzügig gezeigt und ein soziales Herz bewiesen.

Auch Menschen aus Houverath und Mahlberg spendeten Äpfel für den im November erstmals wieder nach zwei Jahren Pandemie anstehenden Basar in der Dorfhalle für den guten Zweck. Immerhin über 300 Kilo Äpfel, denn der nach der Pressung gewonnene Saft soll beim Basar zu je drei und fünf Liter Packs verkauft werden. Im kommenden Monat findet erneut ein Basar zugunsten an Leukämie erkrankter Kinder statt. Für das Ehepaar aus Mahlberg ein Versprechen dass sie gegeben haben, anderen kranken Menschen zu helfen. Vor Jahren war nämlich ihr Sohn Stefan an dieser bedrohlichen Leukämie erkrankt und gilt seit mehreren Jahren als gesund.

„Rückblickend und nun schon seit vielen Jahren, geben wir aus Dankbarkeit mit denen uns jedes Jahres unterstützenden Menschen von nah und fern einiges als Dankeschön zurück, um auch anderen kranken Kindern zu helfen,“ so Michaela Lingscheid, die beruflich als Vorzimmerdame im Büro der Bad Münstereifeler Bürgermeisterin anzutreffen ist.

Von nah und fern strömten auch in diesem Jahr wieder Äpfel-, Birnen- und Quitten-Pflücker zur Houverather Mehrzweckhalle, wo eine große und professionelle Saftpresse aufgebaut worden war. Und auch diesmal freute sich der erste Vorsitzende der „Dörfergemeinschaft am Thürne“, Rainer Hilberath aus Scheuren.
Nach dem Projekt „Unser Dorf hat Zukunft“, hatte es dieser Naturfreund erneut geschafft die aus dem Dürener Raum mit ihrer großen und professionellen Saftpresse angereisten zu animieren, auch in Houverath viel Saft für den Eigenbedarf zu pressen.

Die Resonanz war groß
.
Wie in den vergangenen Jahren wurde die Saftpresse hinter der Mehrzweckhalle aufgebaut. Jeder, der Äpfel, Birnen oder Quitten pressen lassen mochte, hatte sich zuvor auf der Internetseite der Kreuzauer-Saftpresse ausreichend informiert und angemeldet. Und weil das Pressen nur nach telefonischer Voranmeldung über die Bühne ging, bekam jeder für seine Obstmenge ein Zeitfenster zugeteilt, damit ein kontinuierlicher Betrieb möglich und unnötige Wartezeiten vermieden werden konnten.

Um ihr Obst in Houverath pressen zu lassen kamen sogar aus Weiler am Berge und Schönau einige angereist. Wer sich schon Gedanken für das kommende Jahr bezüglich seines Obstes und Säfte machen möchte, hier weitere Informationen unter : https://www.kreuzauer-mobile-saftpresse.de

Sie rollten mit ihren PKW, Kofferraum und Rücksitze vollbeladen an. Die meistern aber mit Anhänger voller Obst. Mit verschiedenen Apfelsorten, dass von den Betreibern der mobilen Kreuzauer Saftpresse seit 2014 flüssig und auch süffig gemacht wird. Die mobile Saftpresse funktioniert genauso wie eine Großkelterei. Das eingebrachte Obst wird gewaschen, zerkleinert und anschließend gepresst. Der naturtrübe Saft wird dann in einem Pasteurisator (bezeichnet die kurzzeitige Erwärmung von flüssigem auf mindestens 60 Grad um damit unter anderem auch Säfte schonend haltbar und vor allen Dingen auch keimarm zu machen). Durch die kurze und meist nur 15 Sekunden bis wenige Minuten umfassende Zeitdauer der Hitzeeinwirkung und mäßige Temperatur werden Nährwert, Geschmack und Konsistenz, wenn überhaupt, nur unbedeutend verändert. Mögliche Bakterien wie in einigen anderen Produkten wie Salmonellen und Brucellen zuverlässig abgetötet.

Das Verfahren der Pasteurisierung wurde nach dem französischen Chemiker Louis Pasteur benannt und bereits 1864 entwickelt. Pasteur hatte schon früh erkannt, dass durch kurzzeitiges Erhitzen von Lebensmittel und anderen Stoffen die meisten der darin enthaltenen Mikroorganismen abgetötet werden.
So bleibt, wie mit dieser Saftpresse jüngst geschehen, auch das in Houverath zu Saft gepresste Obst in entsprechende Beutel und Kartons zu drei bis fünf Liter verpackt, bis über ein Jahr im verschlossenen Zustand haltbar.

Und während die meisten der von nah und fern angereisten Obstanlieferer es mit verschiedenen Apfelsorten probierten, die sie wenig später auch verkosten durften, hatte sich die bekannte Naturliebhaberin und Kräuterexpertin Yvonne Hillbrand aus der Nähe von Wald mit einer Freundin (bot Honig an) mit zwei Tischchen hingestellt. Bot eigene Gelees und Marmelade Produkte an und lädt in Kürze zu sich zu einem Einkehrwochenende ein. Dürften im kommenden Jahr mit im kommenden Jahr Dank Yvonne Hillbrand in dieser Region auch wieder Kräuterwanderungen angeboten werden. Freute sich derweil bei diesem außergewöhnlichen und nur einmal in dieser Form anfallenden Abfall nach dem Pressen auch Bauer Peter Blass aus Houverath. Er hatte eine Karre bereitgestellt und wurde, was nach dem Pressen der Äpfel übrigblieb, wenig später an den sich genüsslich labenden Festessen Kühe verteilt.

Doch für das Ehepaar Friedrichs-Koch aus Kreuzau-Üdingen, war das Saftpressen in Houverath nur eine Station von vielen. Schon tags darauf ging es un anderem nach Büllingen in Belgien. Noch bis Ende des Monats sind sie fast jeden Tag in den Dörfern unterwegs. Geht es noch auf einige größere Höfe. Werden aber kurz vor Saisonende nicht nur Äpfel gepresst, sondern auch große Mengen an Möhren. Die müssten allerdings wegen ihres meist faden Geschmacks mit einer Obstsorte geschmacklich verfeinert und angepasst werden.

Und ganz zum Ende der Saison wird mit dieser Presse dann auch ein großer Teil an roten Beeten gepresst. Allerdings, so die Besitzer der Saftpresse, wirklich immer nur ganz am Ende: „Denn wenn wir damit durch sind, sieht unsere Presse wie auf einer Schlachtbank rot und blutig aus und muss danach großflächig gereinigt werden, um für das kommende Jahr wieder einsatzbereit für Äpfel und anderes zu sein.“ mg /Manfred Görgen

LeserReporter/in:

Manfred Görgen aus Bad Münstereifel

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