Am Aschermittwoch ist bekanntlich alles vorbei
Doch den Rathausschlüssel dürfen die Kalkarer vorerst behalten

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Von Manfred Görgen
Bad Münstereifel. Von wegen wie es eine Hamburger Band bereits tausendfach und bis heute erfolgreich besungen hat: "Der wilde Westen fäng gleich hinter Hamburg an". Denn nein, vor wenigen Tagen war es in Bad Münstereifel der Fall. Liefen nicht nur Rathausbedienstete in schönen Wildwest Klamotten herum. Kam Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian sogar angeritten. Natürlich nicht auf einem richtigen Pferd, sondern nur symbolisch auf ihren "Steckenpferd", einem kleinen hölzeren Spielzeuggaul. Musste zwischendurch der als Esel verkleidete und im Rathaus mit für Öfffentlichkeitsarbeit zuständige Johannes Mager sogar einmal in die Knie gehen, damit die Bürgermeisterin kurz Platz nehmen konnte. Eben eine super karnevalistische Gaudi, wie sie im normalen Leben vermutlich undenkbar erscheinen mag.
Doch wie hieß es in der Pressemerldung der Stadt: Vor wenigen Tagen begab es sich, dass die Goldgräber-Einheit der Stadtverwaltung (landläufig auch als Kämmerei bekannt) mit Spitzhacken und Schaufeln die Kurcity-Mountains rund um Bad Münstereifel nach Goldadern durchwühlte. Ein verzweifelter Versuch, die klamme Stadtkasse irgendwie zu füllen. Leider war er nicht von Erfolg gekrönt. Immerhin gelang es den treuen Staatsdienern stattdessen, einen uniformierten Karnevalisten-Kavalleristen auf seinem Pferd anzuhalten. Mittels einer flugs erstellten behördlichen Anordnung (mit drei Durchschlägen!) zwangen sie ihn abzusteigen. Folgenden alaafierenden… ähm… alarmierenden Brief konnten sie bei dem Uniformierten sicherstellen:
Liebe närrischen Freundinnen und Freunde,
leev Fastelovendsjecke,
„Wilder Westen“ im Rathaus
Wir, die Vereine des Karnevalsstammtisches aus dem Stadtgebiet Bad Münstereifeler haben angekündigt, an Weiberdonnerstag das Rathaus zu erstürmen und bis Aschermittwoch die Regentschaft zu übernehmen.
Wir glauben nicht, dass dies ohne Gegenwehr der Bürgermeisterin, des Rates und der Bediensteten der Stadt möglich sein wird. Wir brauchen Eure Unterstützung.
Deshalb laden wir Euch ein, am Weiberdonnerstag
für drei Stunden mit uns vor und auf der Bühne gegenüber dem Rathaus zu feiern und den Schlüssel der Stadt zu erobern (dort, wo sonst der Wochenmarkt stattfindet).
Zu jecken Tön‘ werden wir tanzen, schunkeln und singen. Selbstverständlich ist auch für Getränke gesorgt.
Wir freuen uns auf ein Wiedersehen mit allen Jecken und vielen Gästen bei der Erstürmung des Rathauses.
War somit auch diesmal die Rathauserstürmung und erneut wieder nicht direkt am roten Rathaus, sondern sozusagen im Schatten der Stiftskirche auf einer schönen großen Bühne reichlich was los. Gaben sich zahlreiche Vereine ein Stelldichein und wurde es sogar internatioan. Dies erneut Dank der Gruppe einer Partnerrschaftsstadt mit Flöten, Geigen und Violinenklängen wunderbar.
Vom BDK neben Dirk Jäckel auch Michael Dormagen. Und als es um die noch ausstehende feierliche Übergabe einer schärpe an den 75Jähriges Bestehen feiernden Karnevalsverein "Erfttrabenten Schönau" ging", nutzte Michael Dormagen die Übergabe mit seinem Kollegen Jäckel auch mit einigen noch zu klärenden Worten zu tun, weil er auf die Jubi-Sitzung nicht eingeladen worden war: " Warum auch immer ich keine Einladung bekommen habe und ob es wirklich an der Post gelegen hat, das eine vermeintliche Einladung nicht in Vollmert angekommen ist, wird vermutlich ein Rätsel bleiben.“
Weder der Präsident der Erfttrabanten Schönau, Jens Ungermann, noch Michael Dormagen konnten das auch bei der Rathauserstürmung nicht öffentlich klären.
Die Vertreter des Bund Deutscher Karneval mit Dirk Jäkel aus Eicherscheid auch in der Funktion als Vorstand der Eicherscheider Rommedrähje“ und Michael Dormagen (beide auch vom Stammtisch Bad Münstereifeler Karneval" nahmen jedoch die Rathauserstürmung in Bad Münstereifel sehr germne mit zum Anlass dem Präsidenten der Schönauer Erfttrabanten mit einer Schärpe (wie sie an Fahnen angehangen wird) zu ehren. Dies, weil die nach Arloff-Kirspenich zweitälteste K.G. im Stadtgebiet kürzlich ihr 75Jähriges Bestehen feierte.
Michael Dormagen, der viele Jahre die Geschicke dieses Schönauer Vereins leitete (seit über 40 Jahre diesem angehört) und dort, ebenso wie sein Sohn Martin schon als Prinz gefeiert, inzwischen Ehrenmitglied ist, hatte zur Dorfsitzung bedauerlicher Weise keine Einladung erhalten.
Von einem 75 Jahre alten Verein Erfttrabanten Schönau, der zweitältestes K.G im Stadtgebiet mit derzeit, so Präsident Jens Ungermann, 100 Mitgliedern.
Und als nach zahlreichen Darbietungen die sehnsüchtig herbeigesehnte Eroberung des Rathausschlüssel nahte, einige Zuschauer vor dem leicht einsetzenden Regen ins Zelt flüchteten, die Hauptakteue gottlob trockenen Fußes auf der großen Bühne standen. Dann erfolgte nach einem kleinen Spielchen die Schlüsselübergabe an die Kalkarer Interessengemeinschaft und höchstpersönlich an deren Präsidenten Michael Koch (Filialleiter beim Discounter Netto in Münstereifel und Borussia Mönchengladbach Fan).
Vermutlich hätte den Schlüssel auch das Arloffer Prinzenpaar (wenn vor Ort und als in dieser Session einziges Tollitäten) bekommen können. Doch Prinz Ulrich I. und Prinzessin und Ehefrau seit nunmehr 25 Jahren Tanja I, mussten passen und natürlich im eigenen Umzug am Weiberfastnacht in Arloff-Kirspenich mitgehen.
Was mir sehr positiv am Rande des Geschehens auffiel: Als Älteste in der Runde der vielen Besucher bei der Rathauserstürmung, fiel mir beim Fotografieren, wie im vorige Jahr, eine schwarz (wie en johde Möhn) ältere Frau sitzend auf, die das Geschehen mit großer Freude verfolgte. Sie lebt , so selbstsagend, in einem Seniorenheim, ist Mutter von 5 Kindern und 13 Enkel. Sie zählt inzwischen 90 Jahre und machte sich noch in früheren Jahren bei den bekannten KfD Seniorensitzungen einen Namen. "Et ess die leeev Frau Schmitz", die sich trotz schnell sehr kaltgewordenen und auch vom sich sorgenden Fotografen gewärmten Händen an den Darbietungen erfreute. Gut kamen auch die Freunde als Musikgruppe aus der Münstereifel Partnerstadt Fougere an. Die gaben während ihres mehrtätigen Aufenthalts in der Partnerstadt unter anderem im Rhoderter Dorfsaal ein Konzert, das hoffentlich viele Menschen nutzen würden, so die Bürgermeisterin dafür gerne im Vorfeld die Werbetrommel rührend. Copyright Pressebüro MaGö, co. Manfred Görgen / mg Ps. Falls Fotowünsche bitte gern unter 0172-2478888 melden.
LeserReporter/in:Manfred Görgen aus Bad Münstereifel |
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