Übung der Jugendfeuerwehr
24 Stunden voller Einsatz

Bei einem Flächenbrand brannten mehrere Quadratmeter Heu auf einem Feld. | Foto: Freiwillige Feuerwehr Bad Honnef
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  • Bei einem Flächenbrand brannten mehrere Quadratmeter Heu auf einem Feld.
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Bad Honnef - (den) Pünktlich ging es los, die Mitglieder der Bad Honnefer
Jugendfeuerwehr kamen zum Dienst auf die Wache in der Selhofer
Straße. Nach einer kurzen Ansprache und der Fahrzeugbelegung wurde
der Tag bei einem gemeinsamen Frühstück begonnen. Noch während des
Frühstücks kam die Alarmierung „ausgelaufener Kraftstoff in den
Weinbergen“.

Der GWL und das LF10 – besetzt mit dem Feuerwehrnachwuchs - machten
sich direkt auf den Weg um diese Ölspur (bestehend aus Kakao und
Wasser) zu beseitigen. Parallel dazu wurde das TLF 4000 zu einer
Ölspur an der Endhaltestelle gerufen.

Wenig später ging dann ein erneuter Alarm ein: Gemeldet wurde
„einlaufende Brandmeldeanlage der Firma Confiserie Coppeneur et
Compagnon GmbH in Aegidienberg“. Alle Fahrzeuge machten sich direkt
auf den Weg dorthin. Vor Ort wurden sie bereits empfangen und ihnen
wurde der Weg zur Brandmeldezentrale gewiesen. Der Hinweis
„Ausgelöster Brandmelder im Dachgeschoss“ lies einen Brand im
oberen Gebäude vermuten. Die Jugendfeuerwehr rüstete sich mich
Atemschutz und Kleinlöschgerät aus und ging über die Außentreppe
auf das Dach und dann in die oberen Räumlichkeiten.

Nach intensiver Erkundung konnte kein Brand oder ähnliches
festgestellt werden. Als sie das Gebäude durch den Verkaufsraum
verließen, staunte die Kundschaft nicht schlecht.

Kaum auf der Wache angekommen, wurden die Fahrzeuge wieder fit gemacht
und mit dem Dienstsport begonnen. Ein Alarm störte diesen. Gemeldet
wurde ein „Tiefgaragenbrand im Physikzentrum Bad Honnef – mit
vermisster Personen“. Bei der Ankunft war schnell klar, dass auch
die darüber befindlichen Schlafräume von dem Brand betroffen waren.
Man vermutete mehrere Verletzte und alarmierte das Deutsche Rote Kreuz
Bad Honnef.

Sven Champion und Philipp Klein hatten sich im Vorfeld dazu bereit
erklärt, die Jugendfeuerwehr aus medizinischer Sicht bei der Übung
zu unterstützen. Mehrere Trupps gingen mit ihrer Ausrüstung unter
„Atemschutz“ in die Tiefgarage vor. Im zweitem vernebelten
Untergeschoss fanden sie zwei vermisst gemeldete Personen (Puppen).
Eine befand sich zum Teil unter einem Fahrzeug und musste dort hervor
und nach draußen gebracht werden, eine weitere befand sich in einer
Ecke. Schnell hatten die Jugendlichen die Personen gefunden und
konnten diese draußen dem Rettungsdienst übergeben. Das Feuer konnte
ebenfalls schnell gelöscht werden.

Parallel zum Gang in die Tiefgarage wurden weitere Trupps in die
Schlafräume geschickt. Hier konnten insgesamt fünf Personen
(Verletztendarsteller), welche sich in unterschiedlichen Zimmern
befanden, gerettet werden. Eine Person drohte sogar aus dem Fenster zu
springen, um dem Brandrauch zu entgehen. Die Verletztendarsteller
konnten entweder zu Fuß oder mittels Drehleiter aus dem Gebäude
gerettet und ebenfalls dem Rettungsdienst übergeben werden.

Schnell konnte „Feuer aus, keine Personen mehr im Gebäude“
gemeldet werden und die Jugendlichen wieder einrücken.

Natürlich besteht das Leben eines Berufsfeuerwehrmitgliedes nicht nur
aus Einsätzen, so wurden in der einsatzfreien Zeit Wachaufgaben
erledigt und Unterricht abgehalten.

Ein Mülleimerbrand auf dem Gelände der Schwippert Feuerwerke störte
die wohlverdiente Pause. Je zwei Mülleimer standen in Flammen und
mussten gelöscht werden, um ein Übergreifen auf Gebäude und die
dort gelagerten Gegenstände zu vermeiden. Schnell wurden diese mit
Wasser gelöscht und man konnte den Heimweg antreten.

Ausgeruht und gestärkt ging es auch schon zum nächsten Einsatz.
Gemeldet wurde ein größerer Flächenbrand auf dem Gelände
Weihnachtsbaumhof Stockhausen. Vorgefundene Lage: Es brannten mehrere
Quadratmeter Heu auf einem Feld. Die Jugendfeuerwehr musste diese
mittels einer Waldbrandkomponente eingrenzen und ablöschen. Dies
brauchte es einige Zeit.

Währenddessen hat der Löschzug Aegidienberg den Grill angeheizt, um
den hungrigen Feuerwehrnachwuchs zu versorgen.

Auf der Wache angekommen, wurden die Fahrzeuge wieder fit gemacht.
Danach war der Abend zu freien Verfügung und es wurde über den Tag
gesprochen und gefachsimpelt.

Dieses musste jedoch unterbrochen werden: Zwei weitere Meldungen
gingen ein. Eine Personenrettung zum Feuerschlösschen und parallel
ein umgestürzter Baum im Mucherwiesental.

Das LF 10 machte sich auf den Weg zum Feuerschlösschen, wo der
Hausmeister bereits vor Ort war und über seinen Kollegen berichtete,
welcher sich in den Räumlichkeiten befinden musste und auf keinen
Anruf oder klopfen reagiert. Die Jugendlichen verschafften sich über
die Steckleiter Zutritt zum Gebäude und fanden den Kollegen (Puppe)
bewusstlos auf dem Boden. Dieser wurde mit einer Trage aus dem
Gebäude geholt und dem Rettungsdienst übergeben.

Das TLF fuhr zum umgestürzten Baum, wo die Jugendlichen mittels einer
Handsäge die Straße vom Baum befreien mussten.

Danach konnte endlich die Nachtruhe eingeläutet werden - dachten sie.
Seelig schlummernd wurden sie gegen 2 Uhr nachts zu einer
Personensuche im Reitersdorfer Park gerufen. Eine verwirrte Person
wurde vermisst. Der komplette „Löschzug“ rückte aus. Die
Jugendlichen teilten sich auf und suchten mit Handlampen das Gelände
ab. Aufgrund der Größe des Geländes riefen sie zur Unterstützung
einen Personenspürhund, der sie dabei unterstützen sollte. Tobi, der
Personenspürhund, nahm die Fährte schnell auf und fand den
verwirrten Mann schnell in Höhe der Ruine.

Wieder auf der Wache angekommen, konnte die Nachtruhe fortgesetzt
werden. Bis um 6 Uhr morgens – da wurden die Jugendlichen zu einem
überörtlichen Einsatz zu einer Firma in Königswinter-Dollendorf
gerufen. Noch auf der Anfahrt konnten sie abbrechen und die Wache
wieder anfahren. Auch das ist Feuerwehralltag.Nun wurden die Fahrzeuge
wieder auf Vordermann gebracht, die Wache aufgeräumt und gereinigt
und der Frühstückstisch für die Jugendlichen, deren Eltern und
Geschwister gedeckt. Bei einem gemütlichen Frühstück wurden die
Bilder der letzten Nacht angeschaut und über das Erlebte der
24-Stunden-Übung berichtet.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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