Stadtentwicklung
Zurück in die Zukunft

Experten diskutierten über die Kultur im Stadtbezirk, nachdem Stadtplanerin Ina-Marie Orawiec (rechts) die Möglichkeiten erläutert hatte, wie öffentliche Flächen besser genutzt werden können.  | Foto: AS
  • Experten diskutierten über die Kultur im Stadtbezirk, nachdem Stadtplanerin Ina-Marie Orawiec (rechts) die Möglichkeiten erläutert hatte, wie öffentliche Flächen besser genutzt werden können.
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Bad Godesberg (as). Viele interessierte Zuhörer waren zur mittlerweile zweiten Veranstaltung „Zurück in die Zukunft“ ins im Kleine Theater Bad Godesberg gekommen. Sie wollten etwas dazu erfahren, wie der Stadtbezirk Bad Godesberg beispielsweise wieder ein Kultur-Hotspot werden kann.

Initiiert wurde die Veranstaltung unter anderem vom früheren Bad Godesberger Bezirksvorsteher Norbert Hauser, dem derzeitigen Bad Godesberger Bezirksbürgermeister Christoph Jansen und den Vereinen Kunst und Kultur Bad Godesberg sowie Bürger.Bad.Godesberg.

Stadtplanerin und Architektin Ina-Marie Orawiec vom Büro OX2 (Aachen) erläuterte zunächst anhand von Innenstadtkarten und passend gestalteten Bildimpressionen die Unterschiede zwischen privaten und öffentlichen Flächen, von Transitzonen, Fenstern mit Balkonen und den bei Schaufenstern nicht gegebenen Abstandsflächen. Ausführlich ging sie auf das Umdenken bei der Innenstadtgestaltung ein, auf die Gestaltung des öffentlichen Raumes.

Man könnte beispielsweise 24 Stunden rund um die Uhr Aktionsräume für Kunst und Kultur schaffen, den öffentlichen Raum als universellen Aktionsraum gestalten, hieß es schließlich. Als 5-jährige kam Ina-Marie Orawiec erstmals nach Bad Godesberg. Sie kennt den Stadtbezirk noch aus sehr vertrauter Zeit der Bonner Republik, aber bemerkt nun auch den Verfall aus Sicht einer Stadtplanerin. Aber da kann ja durch die Realisierung von Ideen vielleicht die Wende zu wieder besseren Zeiten gelingen.

„Wo kann ich als Künstler hier auftreten“ war die Frage, die Martin Nötzel (Kunstrasen) sehr pragmatisch erläuterte. Dabei wies er darauf hin, dass wieder mehr in Bad Godesberg stattfinden müsse. Ein Umdenken hinsichtlich finanzieller Geldmittel zugunsten Kulturschaffender sei dringend erforderlich. „Wo der Platz für junge Menschen im Stadtbezirk ist, wenn es wegen erfolgter Einsparungen keine betreute Jugendarbeit gebe“ müssen sich Kommunalpolitiker und die Stadtverwaltung beantworten. Martin Nötzel überraschte dann mit seiner Entscheidung, im Jahr 2023 einen Neustart des vor Jahrzehnten enorm beliebten Rheinkultur-Festivals in der Rheinaue zu versuchen. Und dies auf kleiner Welle, weil die Rheinkultur 1982 als kleine Veranstaltung in der Rheinaue startete, dann aber 2011 wegen ihrer erreichten Größe und dem erreichten Bekanntheitsgrad, den Auflagen und finanziellen Forderungen scheiterte. Und auch im Hansahaus, der Redoute, dem historischen Gemeindesaal der Erlöserkirche, im Trinkpavillon im Stadtpark, im Kleinen Theater, im Schauspielhaus und der Kleinen Beethovenhalle sowie im Kinopolis könnte es für die jungen Bad Godesberger mehr Angebote geben, hieß es weiter. Alles könnte zur Attraktivität der Innenstadt beitragen.

Die Expertenrunde, bestehend aus dem Intendanten des Schauspiels Bonn, Jens Groß, Stadtplanerin Ina-Marie Orawiec, Professor Walter Smerling, Vorsitzender der Stiftung Kunst und Kultur Bonn e.V., Professor e.m. Wolfgang Krenz, HBO Hochschule Bochum, Architekt, und Martin Nötzel vom Kunstrasen diskutierten und banden die Besucher der Veranstaltung mit ein. Durch die Veranstaltung führten Sabine Köhne-Kayser und Jürgen Langen.

Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:

Alfred Schmelzeisen aus Bad Godesberg

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