Tempo 30 Zonen in Bad Godesberg
Raser werden ausgebremst

Wer jetzt im Bereich der Bernkasteler Straße in Bad Godesberg Friesdorf die neue Tempo-30-Zone übersieht und zu schnell unterwegs ist, wird 70 Euro an die Stadtkasse überweisen müssen.  | Foto: AS
  • Wer jetzt im Bereich der Bernkasteler Straße in Bad Godesberg Friesdorf die neue Tempo-30-Zone übersieht und zu schnell unterwegs ist, wird 70 Euro an die Stadtkasse überweisen müssen.
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Bad Godesberg/Bonn (as). Der Bußgeldkatalog führt seit November dazu, dass Verkehrs- und Parkverstöße mit im Preis erheblich erhöhten Strafen als Ordnungswidrigkeit geahndet werden. Die Höhe der Bußgelder hat sich verdoppelt – und auf Bonns Straßen – so hat es eine Anwaltskanzlei erst kürzlich veröffentlicht – wird reichlich „geblitzt“.

Bonn steht bei diesem Thema bundesweit an dritter Stelle. Das bedeutet, dass die Stadtverwaltung mit mobilen und fest stehenden Verkehrsüberwachungssystemen jedes Jahr viel Geld bei den Autofahrern einzieht, wenn diese beim zu schnellen Fahren oder falschen Parken erwischt werden.

Seit Herbst 2021 gibt es nun auf zwei Hauptverkehrsachsen der Stadt – in Bad Godesberg sind dies die Servatiusstraße und die Bernkasteler Straße sowie in Bonn-Beuel die Königswinterer Straße – neu eingerichtete Tempo-30-Zonen. Dies hatte der Bonner Stadtrat Ende Oktober beschlossen. Vorangegangen waren heftige Diskussionen, im gesamten Stadtgebiet flächendeckend Tempo 30 einzuführen. Zusätzlich wurde ohnehin an die Neubeschaffung von Überwachungsmöglichkeiten gedacht. Seinerzeit verwies Bonns Oberbürgermeisterin Dörner darauf, dass die Temporeduzierung dem Lärmschutz und der Luftreinhaltung diene und auch der Verkehrssicherheit.

Auf der Strecke Servatiusstraße – Bernkasteler Straße gilt die Temporeduzierung nun in Bad Godesberg auf dem Abschnitt zwischen Schwalbengarten und Friesdorfer Straße. Reichlich wurden zwischenzeitlich Tempo-30-Schilder in besagtem Bereich aufgestellt. Und seit ein paar Wochen werden natürlich auch Radarmessungen durchgeführt. Die Benutzer der Straßen sollen ja ausgebremst werden und sich an die neuen Geschwindigkeitsbegrenzungen halten. Die besagten Straßen erweisen sich genau wie die Ellesdorfer Straße im südlichen Bad Godesberg, auf der an einem 150 Meter kurzem Straßenabschnitt schon vor längerer Zeit auch die Reduzierung auf Tempo-30 eingerichtet wurde, als große Geldeinnahme. Radarmessungen sollen normalerweise nur an Gefahrenstellen erfolgen – ob die Schaffung der neuen Tempo-30-Zonen zu einer Gefahrenreduzierung führt, erscheint fraglich. Auf jeden Fall scheinen die inzwischen massiven mobile Radarmessungen ein Mittel zu sein, den Autofahrern das Geld aus der Tasche zu ziehen. Die Stadt betont, nur an so genannten Gefahrenstellen zu „blitzen“. „Dies sind zum einen die von der Unfallkommission festgelegten Unfallhäufungsstellen. Zum anderen gilt dies für Streckenabschnitte, auf denen eine erhöhte Unfallgefahr angenommen werden muss. Dazu zählen Strecken und Orte, die vermehrt von Fußgängern, Fahrradfahrern sowie besonders schutzwürdigen Personen wie Kindern, Hilfsbedürftigen und Älteren genutzt werden.“ Und Stellen, an denen überdurchschnittlich häufig Verstöße gegen eine Geschwindigkeitsbeschränkung festgestellt werden. Und es wird nicht bei der Geschwindigkeitsreduzierung auf den neu eingerichteten Tempo-30-Zonen an Hauptverkehrsstraßen bleiben. Oberbürgermeisterin Dörner ließ mitteilen „Wir werden daher weitere Straßen, auf denen das möglich ist, für eine Temporeduzierung vorschlagen.“

Wer sich aktuell über die Standorte der mobilen Mess-Stationen für Geschwindigkeitsüberschreitungen informieren möchte, findet im Internet auf der Homepage der Stadt Bonn (www.bonn.de/themen-entdecken/verkehr-mobilitaet/mobile-messstellen-aktuelle-woche) die geplanten Mess-Stellen.

Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:

Alfred Schmelzeisen aus Bad Godesberg

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