Bürgerdialog "Herzenssprechstunde"
Bürger sorgen sich um wegfallende Parkplätze

Überall sollen Parkplätze wegfallen, wenn Fahrradstraßen gebaut werden. In drei Friesdorfer Straßen sind es alleine in Summe 52 Parkplätze, in Mehlem 43 alleine auf der Rüdigerstraße.  | Foto: AS
  • Überall sollen Parkplätze wegfallen, wenn Fahrradstraßen gebaut werden. In drei Friesdorfer Straßen sind es alleine in Summe 52 Parkplätze, in Mehlem 43 alleine auf der Rüdigerstraße.
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Bad Godesberg (as). Erstmals in diesem Jahr fand Anfang Mai der Bürgerdialog der „Herzenssprechstunde“ statt , die von Dr. Ebba Hagenberg-Miliu moderiert wurde. Das Generationennetzwerk Bad Godesberg hatte dazu ins Haus der Familie an die Friesenstraße eingeladen. Und auch diesmal drehten sich die Fragestellungen um das Bad Godesberger Zentrum und auch den Godesberger Norden. Die Moderatorin begrüßte zunächst die Sprecherin des Generationennetzwerks, Hergard Nowak (OT Duerenstraße) sowie Anni Merzbach (AWO-Nachbarschaftszentrum Friesdorf) und stellte Manuel Esser, Presbyter der Thomas-Kirchengemeinde, als Hausherrn vor.

Das aktuelle Verkehrskonzept, die neu geplanten Fahrradstraßen und wegfallende Parkplätze waren die ersten Themen, woran sich der offene Bürgerdialog mit Politik, Verwaltung und Polizei sofort festmachte. „Wie könne es sein, dass gerade in Friesdorfer Straßen, der aktuellen Planung nach, so viele Parkplätze gestrichen werden sollen, dass der Bürger nicht mehr wisse, wo er sein Auto abstellen könne“, fragten Teilnehmer. Gerade ältere Menschen seien aufs Auto angewiesen. „Das sind Hiobsbotschaften für uns“, „da geht die Politik mit der Rasenmähermethode vor“, klagten Autobesitzer, die sich selbst aber auch als Fahrradfahrer vorstellten.

Die Politiker aller in der Godesberger Bezirksvertretung vertretenen Parteien nahmen den Ball gerne auf. Und während Bezirksbürgermeister Christoph Jansen, CDU, Achim Schröder (FDP), Jutta Acar (Bürger Bund Bonn) und Wolfgang Truckenbrodt (AfD) mit diesen Konsequenzen der Planung der Bonner Koalition hart ins Gericht gingen, sprachen sich Christian Möller (Grüne), Gabriel Kunze (SPD) und Andreas Darstar (Linke) deutlich für die Realisierung der Verkehrswende aus. Über die Folgen für die einzelnen Straßen müsse man im Einzelnen aber noch reden, waren sich gerade Jansen, Kunze, Darstar und Möller schließlich nach einer hitzigen Aussprache einig.

Acar monierte, dass die Alternative - ein funktionierender Öffentlicher Nahverkehr - in Bonn derzeit immer noch erschreckend schwächele. Und inwieweit die Verwaltung Einfluss darauf haben könne, dass eine Vielzahl von Privatgaragen nur als Werkstätten oder ähnliches missbraucht werden, wie Bürger berichteten, das wolle man klären, versprachen Politik und Bezirksverwaltung. Das Thema Parkplätze wird die Lokalpolitik auf jeden Fall weiter beschäftigen.

Inwieweit es mit dem Ausbau von klimaneutraler Fernwärme in Bad Godesberg weitergehe, wollten Bürger wissen. Man arbeite aktuell an einem entsprechenden Klimaplan, informierte die Politik.

Eines der weiteren Themen war „der immer mehr ausufernde Müll“ in Bad Godesberg, wie Teilnehmer klagten. Andreas Osinski, Abfallberater von BonnOrange, hatte alle Hände voll zu tun, über die Einsatzaktivität seiner Kollegen vor Ort zu berichten. Auf Nachfrage der Moderatorin benannte er auch besonders neuralgische Punkte wie die Bonner und die Friesdorfer Straße. Er und Christian Schäfer, Leiter der Bezirksverwaltungsstelle, wiesen aber auf Bitte von Bürgern auch auf die diversen Beteiligungsmöglichkeiten durch die Bürger hin.

Entwarnung in punkto Kriminalität in Godesberg gaben auf Nachfrage von Hagenberg-Miliu Reiner Udelhoven, stellvertretender Leiter der Polizei Bad Godesberg, und Sascha Hessenbruch, Abteilungsleiter des Stadtordnungsdienstes. Man sei auch an den neuralgischen Orten wie Kurpark oder Unterführung zur Rheinallee regelmäßig vor Ort und habe die entsprechenden auffälligen Personen im Blick, berichteten beide.

Und ja, Drogenkonsumenten gebe es in Bad Godesberg natürlich, eine auffällige Drogenszene mit kriminellem Potential aber nicht, konkretisierten die beiden auf Bürgernachfrage.

Zur nächsten „Herzenssprechstunde“ lädt das Generationennetzwerk am 15. Juni ab 17 Uhr in den Ortsteil Pennenfeld ein. Der Ort wird noch bekanntgegeben. Einlader wird dann das Netzwerkmitglied Quartiersmanagement Pennenfeld sein.

Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:

Alfred Schmelzeisen aus Bad Godesberg

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