PV und Wärmepumpe
Die Abstandsregeln wurden gelockert

Bislang sieht die NRW-Bauordnung für PV-Anlagen und Wärmepumpen große Abstände zur Grundstücksgrenze vor. Das macht solche Anlagen bei schmalen Grundstücken oft unmöglich. Dem hat das Land inzwischen Abhilfe geschaffen. | Foto: AdobeStock/Tomasz Zajda
  • Bislang sieht die NRW-Bauordnung für PV-Anlagen und Wärmepumpen große Abstände zur Grundstücksgrenze vor. Das macht solche Anlagen bei schmalen Grundstücken oft unmöglich. Dem hat das Land inzwischen Abhilfe geschaffen.
  • Foto: AdobeStock/Tomasz Zajda

Haus & Grund Wesseling macht auf Erlass der Landesregierung zur Energiewende aufmerksam

Wesseling (red). Wer in Nordrhein-Westfalen eine Wärmepumpe oder eine PV-Anlage auf seinem Grundstück installieren möchte, muss nur noch 50 Zentimeter Abstand zur Grundstücksgrenze einhalten. „Bislang galten für Wärmepumpen drei Meter Abstand.

Bei den vielen Reihenhäusern und Doppelhaushälften, deren Grundstücke oft nur sechs Meter breit sind, war eine Wärmepumpe damit ausgeschlossen“, so Pascal Block von Haus & Grund Wesseling. „Bei PV-Anlagen waren 50 Zentimeter Abstand nur mit speziellen, nicht brennbaren Modulen erlaubt, ansonsten galten 1,25 Meter. Eine Solaranlage in sinnvoller Größe war damit auf einem Reihenhaus kaum realisierbar.“

Mit der neuen NRW-Bauordnung, die im Januar 2024 in Kraft treten soll, wird der neue Abstand von 50 Zentimeter für alle PV-Anlagen und Wärmepumpen eingeführt. „Dank einem Runderlass des zuständigen NRW-Bauministeriums braucht die in der aktuell noch geltenden Bauordnung stehenden Abstände jedoch schon heute niemand mehr einzuhalten“, berichtet Block „Die Bauämter sind verpflichtet, entsprechende Abweichungen zuzulassen.“

Dazu müssen die Bauherren einen Antrag stellen, ein Antragsformular dafür ist online verfügbar.

„Die Bauämter dürfen Ihre Zustimmung nicht von einer schriftlichen Einverständniserklärung der Nachbarn abhängig machen“, betont Block. „Auch eine Anhörung der Brandschutzdienststelle, also der Feuerwehr, ist nicht nötig.“ Diese Klarstellungen an seinem eigentlich schon vom Dezember 2022 datierenden Runderlass hatte das NRW-Bauministerium jetzt auf Hinweis von Haus & Grund hin vorgenommen, nachdem einige Bauämter entsprechende Nachweise verlangt hatten.

Block ergänzt: „Für eine Wärmepumpe ist eine Planskizze ihrer Positionierung auf dem Grundstück, aber kein Lärmschutzgutachten erforderlich.“ Bauherren müssen nur über eine sogenannte Unternehmerbescheinigung verfügen, die bestätigt, dass das Gerät die Immissionsschutzregeln einhält. Die bekommt man vom Installateur der Wärmepumpe. Sie ist dem Bauamt aber nicht zur Prüfung vorzulegen, nur für eventuelle Beschwerden oder Kontrollen vorzuhalten und daher auch beim Verkauf an den neuen Eigentümer weiterzugeben. Hier gibt es das Antragsformular zum Download: https://www.hausundgrund-verband.de/fileadmin/root/media/downloads/2023/anlage-i_10-antrag-auf-abweichung.pdf

Redakteur/in:

Montserrat Manke

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

9 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.