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Außergewöhnliches R(h)einJazz-Konzert
The Good, the Bad und der Geiger in Wesseling

Das Trio The Good, The Bad und der Geiger im zweiten Programmteil beim R(h)einJazz-Konzert mit Vintage-Jazz von Django Reinhardt.  | Foto: Anita Brandtstäter
  • Das Trio The Good, The Bad und der Geiger im zweiten Programmteil beim R(h)einJazz-Konzert mit Vintage-Jazz von Django Reinhardt.
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Wesseling. In der Konzertreihe R(h)einJazz der Stadt Wesseling im schönen Rheinforum gibt es immer mal wieder Neuentdeckungen außerhalb von Standards und Konventionen. So das April-Konzert mit The Good, the Bad und der Geiger. Inspiriert durch die Musik von Django Reinhardt und Stéphane Grappelli, bewegen sich die drei Musiker an der Schnittstelle zwischen Klassik und Jazz. Der französische Gitarrist Django Reinhardt gilt als Vorreiter des europäischen Jazz. Und Stephane Grappelli war ein französischer Jazz-Violinist, der das Quintette du Hot Club de France mit Django Reinhardt 1934 gründete, eine der ersten Streicher-Jazzbands.

Mit viel Leidenschaft und Virtuosität spielen die drei Musiker aus Russland und aus der Ukraine nicht nur traditionelle Werke, sondern brechen aus der klassischen Musiktradition aus und tauchen ein in die Welt des europäischen Vintagemusik-Jazz. The Good ist Konstantin Gutmann - Multiinstrumentalist, geboren in Moskau, Russland. Leiter bei Musikschuleonline.com, der ersten digitalen Musikschule in Deutschland seit 2011. In Wesseling spielte er Klavier, Cello, Kontrabass und Gitarre. The Bad ist Oleksiy Velychko - Kontrabassist, geboren in Chmelnizkij, Ukraine, nach seiner Arbeit im Rundfunk-Symphonieorchester Kyjiw absolvierte er noch ein Masterstudium an der Folkwang Universität der Künste in Essen. Und der Geiger ist Misha Nodelman - geboren in St. Petersburg, Russland, erster Konzertmeister der Neuen Philharmonie Westfalen, internationaler Preisträger und Primarius des Nodelman Quartetts. Er hatte das Konzert in Wesseling nicht abgesagt, obwohl er ein paar Tage vorher den Daumen der linken Hand gebrochen hatte. "Beim Spielen zeigt der Daumen ja nach oben," meinte er scherzhaft.

Im ersten Programmteil standen eher klassische Werke auf dem Programm, etliche aus der Ukraine, für die das Trio seit dem Angriffskrieg von Russland auch Benefizkonzerte gibt. "Awakening" von E. Elder erklang in der Besetzung Klavier - Geige - Kontrabass. Ansonsten war die klassische Besetzung Violine - Cello - Kontrabass. Das wohl bekannteste Werk des ukrainischen Komponisten Myroslaw Skoryk "Melody" zog die Gäste in seinen Bann. Nicht weniger eindrucksvoll die Interpretationen vom ukrainischen Lied "Ridna maty Moja/Meine liebe Mutter" von Platon Maiboroda, arrangiert von Wladimir Genin, und vom Hebräischen Wiegenlied von Joseph Achron. Filmmusik "The Bare Necessities" von Terry Gilkyson aus dem Dschungelbuch erfreute in einer mitreißenden Interpretation. Und zum Abschluss gab es eine ganz besondere Version der "Meditation" aus der Oper "Thaïs" von Jules Massenet. Multiinstrumentalist Konstantin Gutmann griff sich den zweiten Kontrabass und begleitete Oleksiy Velychko, der die schöne Melodie dieses bekannten Werkes auf seinem Kontrabass spielte - sehr zur Freude der Zuhörenden, auf die der Spaß der beiden Musiker dabei übersprang.

Nach einer kurzen Pause gab es dann ein Feuerwerk bekannter Titel von Django Reinhardt und Standards: "Baby", "Oriental Shuffle", "I've Found A New Baby", "Dinah", "Swing Star", "Lady be Good", "Minor Swing", "Shine".
Konstantin Gutmann spielte als Gitarrist die Rolle von Django Reinhardt ausgezeichnet. Misha Nodelmann begeisterte in ähnlichem Stil wie Stephane Grappelli, fließend und entspannt, und mit virtuosen Improvisationen. Und Oleksiy Velchykov war mit seinem Kontrabass ganz in seinem Element. Schade, dass dieses hochkarätige und ganz besondere Konzert nur wenige Besucherinnen und Besucher in den schönen Saal des Rheinforums - mit Blick auf den Strom - gezogen hat.

4 Kommentare

Anita Brandtstäter aus Köln
am 30.05.2025 um 23:01

Die erste Ankündigung des Konzertes auf der Seite des Akkordeon-Orchesters Wesseling: https://www.facebook.com/photo/?fbid=1201016505114570&set=a.787793259770232

Anita Brandtstäter aus Köln
am 30.05.2025 um 23:02
Anita Brandtstäter aus Köln
am 30.05.2025 um 23:49

Aus dem zweiten Programmteil: "Baby".
https://youtu.be/9mqVqf9GQA4?si=lgFnKv4nmIBmeQi7