Was geschah in der Chessna?
Wesselinger Unternehmer vermisst

Foto: Archiv RAG
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Riga/Wesseling. Wie am Montag bekannt wurde, soll der bekannte Unternehmer Peter Griesemann mit einem Privatflugzeug in die Ostsee abgestürzt sein. Er und drei weitere Insassen werden vermisst, dabei soll es sich um Griesemanns Frau, die Tochter und deren Lebensgefährten handeln. Bislang wurde die Identität der Passagiere noch nicht offiziell bestätigt.

Die Suche mit Schiffen der lettischen Marine, dem Grenzschutz und einer Drohne der europäischen Agentur für die Sicherheit des Seeverkehrs dauert an. Gesucht wird innerhalb eines etwa sechs mal sechs Kilometer großen Gebiet, das Wasser hat hier eine Tiefe von gut 60 Metern.

Neben Wrackteilen hätten die Rettungskräfte Montagabend vor Einbruch der Dunkelheit möglicherweise menschliche Körperteile im Meer gefunden. Ein solcher Fund wurde vom Chef des lettischen Seerettungskoordinationszentrums, Peteris Subbota, im lettischen Radio bestätigt.

Peter Griesemann gründete die Griesemann Gruppe vor über 45 Jahren, der Hauptsitz ist in Wesseling-Berzdorf im Industriegebiet. Rund 1600 Menschen arbeiten an 40 Standorten in Österreich, den Niederlanden sowie der Bundesrepublik im Bereich des Anlagenbaus. Geschäftsführer ist Sohn Björn Griesemann, der Vater habe sich 2015 aus dem Unternehmen zurückgezogen.

Die Tragödie ereignete sich am Sonntagabend gegen 19.55 Uhr an der Küste westlich der lettischen Hafenstadt Ventspils. Der 72-Jährige soll Medienberichten zufolge die Chessna 551 selbst geflogen haben. Am Sonntag startete die in Österreich registrierte Maschine aus Südspanien, bereits kurz nach dem Start soll es zu Schwierigkeiten gekommen sein, wie nationale sowie internationale Medien übereinstimmend berichten.

So sollen schon kurz nach dem Start Druckprobleme gemeldet worden sein, danach brach der Funkverkehr ab. Zeitweise wurde die Maschine von französischen sowie deutschen Abfangjägern begleitet, im Cockpit der Cessna seien keine Bewegungen erkennbar gewesen.

In einem schwedischen Rundfunksender äußerte ein Flugsicherheitsexperte die Vermutung, dass es zu einem Druckabfall in der Kabine gekommen sein könnte, woraufhin die Menschen im Flugzeug bewusstlos geworden seien. Die Maschine war in etwa 11 000 Metern Höhe unterwegs. Zum Absturz über der Ostsee sei es dann vermutlich wegen Treibstoffmangel gekommen.

Der Schock in der Domstadt über die Ereignisse ist enorm, Peter Griesemann engagierte sich sehr im Rheinischen Karneval, unter anderem als Aufsichtsratsvorsitzender des Festkomitees Kölner Karneval sowie als Ehrenpräsident der Blauen Funken.

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Der Hauptsitz der Griesemann Gruppe in Wesseling-Berzdorf. | Foto: Montserrat Manke
Redakteur/in:

Montserrat Manke

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