TuS 06 SeniorenTurnen
Radetzky-Marsch und ein dicker Blumenstrauß

Bärbel Geisler bringt ihre Seniorenturngruppe in Schwung. Seit 1952 ist die Übungsleiterin und pensionierte Sportlehrerin Mitglied im TuS. Doch mit 83 Jahren legt sie den Job als Übungsleiterin nieder. 
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  • Bärbel Geisler bringt ihre Seniorenturngruppe in Schwung. Seit 1952 ist die Übungsleiterin und pensionierte Sportlehrerin Mitglied im TuS. Doch mit 83 Jahren legt sie den Job als Übungsleiterin nieder.
  • Foto: Jürgen Sommer

Waldbröl. Bevor die Senioren Turngruppe des TuS 06 Waldbröl wie immer mit dem Radetzky-Marsch in die Aufwärmrunde startete, wurden mit der scheidenden Übungsleiterin Bärbel Geisler Erinnerungen ausgetauscht. Die 83-jährige möchte den Job jetzt an eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger übergeben.

Doch der- oder diejenige ist noch nicht gefunden, wirft die Leiterin der Turnabteilung Sigrid Kröger ein, die zum Abschied auch zu dieser Übungsstunde erschienen war. „Sigrid hat mich 1952 mit in den Turnverein genommen und seitdem bin ich als Vorturnerin und später als Übungsleiterin tätig“, sagt Bärbel Geisler als sie ihre Anfänge im TuS Revue passieren lässt.

Dass die engagierte Turnerin nach dem Abitur Sport studierte war eine logische Folge ihrer Ambition. Unzählige Schülerinnen und Schüler unterrichtete sie an der Hauptschule und wies auch zahlreichen Lehramtsreferendaren den Weg in einen nicht immer leichten Beruf. Ihr war der Kontakt zwischen Schul- und Vereinssport wichtig, wie sie sagt, doch nach der Zeit als Lehrerin hat sich Geisler ganz dem Erwachsenensport gewidmet. Lachend nennt sie den Grund: „Erwachsene widersprechen nicht!“ „Sie hat immer viel Geduld gehabt“, sagt eine ältere Dame der Gruppe und ergänzt: „Sogar mit Rollator haben viele Übungen geklappt.“ In der ganzen Zeit seit Ende der 1990er Jahre waren nur drei Männer dabei. „Einer“, so erzählt Geisler schmunzelnd, „brachte seine Schwiegermutter zum Turnen hierher und, was soll ich sagen, der ist dann auch gleich hiergeblieben!“ Die Zielsetzungen im Seniorensport sind sehr breit angelegt erklärt sie: „Wir machen Entspannungsübungen, arbeiten mit Hanteln oder mit dem Theraband und sehen die Wichtigkeit der Koordinationsfähigkeit im Alter“. Besonders wichtig war aber auch immer die Geselligkeit. Weihnachtsfeiern, Geburtstage und Ausflüge gehörten dazu - bis Corona die Bremse einlegte. Eine ausgefallene Feier schmerzt die Übungsleiterin besonders: „Ich hätte so gern meinen Abschied von der Gruppe gesellig gefeiert. Doch das werden wir nachholen!“ Dann drückt Geisler den Knopf am Rekorder und mit dem Radetzky-Marsch aus der Tonkonserve kommt Bewegung in die Gruppe. Sigrid Kröger zieht sich in die Umkleide zurück und packt einen Blumenstrauß aus. „Den bekommt Bärbel gleich zum Abschied!“ sagt sie, wohl wissend, dass eine Nachfolge als Übungsleiterin noch nicht in Sicht ist.

Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:

Jürgen Sommer aus Waldbröl

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